Zum Inhalt springen

Heitersbergstrecke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Zürich–) Killwangen–Aarau (–Olten)
Streckennummer (BAV):650 (Killwangen West–Lenzburg–Aarau)
698 (Killwangen West–Heitersbergl. Ost)
Fahrplanfeld:650, 651
Streckenlänge:25,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Strecke
von Zürich HB
Bahnhof
16,1 Killwangen-Spreitenbach 393 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Basel
Brücke
Überwerfung Heitersberg (nur rechtes Gleis) 312 m
Tunnel
Heitersbergtunnel 4929 m
Haltepunkt / Haltestelle
22,4 Mellingen Heitersberg 397 m ü. M.
Brücke
Fislisbachbrücke 168 m
Abzweig geradeaus und von rechts
22,8 Gruemet von Wettingen
Brücke über Wasserlauf
Reussbrücke Mellingen 193 m
Brücke
OV Strasse 5 66 m
Bahnhof
25,9 Mägenwil 416 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Brugg
Strecke von rechtsStrecke
27,7 von Brugg
Bahnhof
27,7 Othmarsingen 419 m ü. M.
Strecke
Verzweigungsbauwerk Gexi
Strecke nach linksStrecke quer
Erlismoosbrücke, nach Rotkreuz 125 m
Abzweig geradeaus und von links
von Rotkreuz
Bahnhof
31,9 Lenzburg Anschluss an die Seetalbahn nach Luzern 406 m ü. M.
Abzweig geradeaus und nach links
32,4 nach SuhrZofingen
Abzweig geradeaus und von rechts
35,6 von Brugg
Bahnhof
35,6 Rupperswil 374 m ü. M.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Rohr-Buchs (1995 geschlossen)
Bahnhof
41,5 Aarau 383 m ü. M.
Strecke
nach Olten

Die Heitersbergstrecke ist eine schweizerische Eisenbahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Killwangen-Spreitenbach und Aarau an der Ost-West-Haupttransversale zwischen Zürich und Bern. Hauptbauwerk der Heitersbergstrecke ist der 4929 Meter lange Heitersberg-Eisenbahntunnel, dessen Westportal bei Mellingen und dessen Ostportal bei Killwangen liegt.

Die Strecke wurde als Teil der geplanten Neuen Haupttransversalen (NHT) in den 1970er-Jahren vorgezogen gebaut. Sie wurde am 1. Juni 1975[1] eröffnet und am 22. Mai 1975 dem fahrplanmässigen Betrieb übergeben.

Streckenführung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Heitersbergstrecke zweigt in Killwangen zweigt von der Stammstrecke Zürich–Baden–Aarau–Olten–Bern ab, durchstösst im fast fünf Kilometer langen Heitersbergtunnel den Heitersberg und vereinigt sich in Mellingen mit der Nationalbahnstrecke von Wettingen sowie in Othmarsingen mit der Südbahnstrecke BruggRotkreuz. Westlich von Othmarsingen entstand bei Högern ein dreistöckiges Verkehrsbauwerk, bei welchem die Lenzburgerstrasse die Aargauische Südbahnstrecke Brugg–Hendschiken unterquert, die an derselben Stelle von der Heitersbergstrecke überquert wird. In Lenzburg vereint sich die Aargauischen Südbahn von Hendschiken mit der Heitersbergstrecke. Westlich von Lenzburg führt die Strecke nach Rupperswil, wo sie wieder auf Stammstrecke Zürich–Bern trifft.

Die umgebaute östliche Einfahrt der Heitersberglinie in den Bahnhof Rupperswil wurde im April 1984 in Betrieb genommen. Die neue Linienführung mit grösserem Kurvenradius erlaubte zwischen Rupperswil und Lenzburg eine Geschwindigkeit von 140 km/h und brachte einen Fahrzeitgewinn von einer Minute.[2] Die Fahrzeit zwischen Zürich und Bern wurde durch weitere Bauwerke wie der 1995 eröffnete Grauholztunnel bei Bern um 20 Minuten gesenkt. Der vierspurige Ausbau des Abschnitts Rupperwil–Aarau wurde zusammen mit dem Ausbau des Bahnhofs Aarau im Mai 1997 in Betrieb genommen.[3]

Im Heitersbergtunnel wurde von 1975 bis 2014 eine Feste Fahrbahn erprobt.[4]

Im Rahmen des Projektes «Leistungssteigerung Rupperswil–Mägenwil» wurde von 2019 bis 2023 die Schleife Brunegg–Mägenwil erstellt und der Bahnhof Mägenwil umgebaut. Sie dient der Führung von Güterzügen auf dem Korridor Bözberg–RBL, welche nun via Brugg Verbindungslinie–Birrfeld–Brunegg–Schleife–Mägenwil–Heitersberg verkehren und damit die Achse auf dem Korridor Aarau–RBL via Wildegg–Brugg–Baden für weitere Güterzüge freimachen. Damit kann der Abschnitt Rupperswil–Mägenwil entlastet werden und hat ermöglicht, dass die S11 der S-Bahn Zürich nun ganztags zwischen Dietikon und Aarau halbstündlich verkehrt. Das Projekt war Bestandteil des Ausbauschritt 2025.[5]

Im Anschluss an die Heitersbergstrecke wurde in Richtung Olten seit 2015 der Eppenbergtunnel gebaut und Ende 2021 eröffnet. Zusätzlich war der weitere Ausbau der Heitersbergstrecke Teil des Programms Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB). Zwischen Rupperswil und Gruemet sollte der Chestenbergtunnel entstehen. Mit der FABI-Vorlage wurde die ZEB-Vorlage abgeändert und der weitere Ausbau der Heitersbergstrecke inklusive Chestenbergtunnel fallen gelassen. Langfristig ist stattdessen eine Direktverbindung von Zürich Altstetten bis Rupperswil mit einem 30 km langen Tunnel geplant. Aufgrund der hohen Kosten von bis zu CHF 7 Mrd. ist eine Realisierung frühestens in einem Bahnausbauschritt 2045 realistisch.[6][7]

Commons: Heitersbergstrecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hans G. Wägli, Generalsekretariat SBB (Hrsg.): Schienennetz Schweiz. AS-Verlag, Zürich 1998, ISBN 978-3-905111-21-7.
  2. Sicherer und eine Minute schneller. In: Der Bund. Band 135, Nr. 84, 9. April 1984, S. 9 (e-newspaperarchives.ch).
  3. sda: Neuer Bahnknoten in Aarau. In: Thurgauer Zeitung. Band 199, Nr. 117, 24. Mai 1997, S. 8 (e-newspaperarchives.ch).
  4. Gotthard Base Tunnel completes LVT installation. In: Railway Gazette International. Band 171, Nr. 1, 2015, ISSN 0373-5346, S. 40–43.
  5. Christian Ammann, Stephan Frei: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 1. SVEA, 2024, ISSN 0013-2764, S. 20.
  6. Bahnkorridor Aarau – Zürich: Direktverbindung statt Chestenberg-Tunnel, Bundesamt für Verkehr
  7. Ein langer Tunnel samt Stolperstein, Neue Zürcher Zeitung