Helen Hessel

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Helen Hessel (* 30. April 1886 in Berlin; † 1982 in Paris; Geburtsname Helen Grund) war Modejournalistin und von 1913 bis 1921 und wieder ab 1922 mit dem Schriftsteller Franz Hessel verheiratet.

In den 1920er und frühen 1930er Jahren berichtete sie aus Paris für die Frankfurter Zeitung über Modethemen. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich lebte sie im Untergrund.

Nach dem Krieg zog sie zu ihrem Sohn Stéphane nach New York und lebte anschließend an verschiedenen Orten in den Vereinigten Staaten. Anfang der 1960er Jahre tat sie sich als Übersetzerin von Wladimir NabokowsLolita“ hervor.

Helen Hessel lebte zuletzt in Paris und wurde auf dem Friedhof Montparnasse begraben[1].

Verewigt wurde Helen Hessel in François Truffauts Film „Jules und Jim“ (1962), in dem ihre Rolle von Jeanne Moreau gespielt wird. Erzählt wird darin die leidenschaftliche Dreiecksbeziehung zwischen Helen, ihrem Ehemann Franz Hessel und dessen Freund Henri-Pierre Roché. Roché schrieb darüber später den Roman „Jules et Jim“, der Truffaut als Vorlage zu der Verfilmung diente.

Helen und Franz Hessels Sohn Stéphane Hessel, geboren 1917 in Berlin, war Widerstandskämpfer in Frankreich und Häftling im KZ Buchenwald. Nach dem Krieg war er einer der ersten Sekretäre der neu gegründeten Vereinten Nationen.

Literatur

  • Haustedt, Birgit: Wahlverwandtschaften. In: Dies.: Die wilden Jahre in Berlin. Eine Klatsch- und Kulturgeschichte der Frauen. Dortmund: Ebersbach 1999. ISBN 3-931782-59-X. S. 80--115.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Manfred Flügge (Hrsg., Nachwort): Letzte Heimkehr nach Paris. F. H. und die Seinen im Exil Texte von F. H., Helen, Stéphane und Ulrich Hessel, Alfred Polgar, Wilhelm Speyer. Arsenal, Berlin 1989; ISBN 3921810434. S. 158. 160f.