Helene-Lange-Gymnasium Markgröningen

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Helene-Lange-Gymnasium Markgröningen
Schulform Gymnasium
Schulnummer 04112240
Gründung 1988
Adresse

Schloss 1
71706 Markgröningen

Ort Markgröningen
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 54′ 21″ N, 9° 4′ 42″ OKoordinaten: 48° 54′ 21″ N, 9° 4′ 42″ O
Träger Schulverband Helene-Lange-Gymnasium
Schüler 342 (Sept. 2015)
Lehrkräfte 49 (Sept. 2015)
Leitung Anke Kollmar
Website www.hlg-markgroeningen.de

Das Helene-Lange-Gymnasium (HLG) ist ein erstmals 1935 und 1988 neu gegründetes Gymnasium in Markgröningen im baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg. Das Aufbaugymnasium mit musisch-künstlerischem Schwerpunkt und Ganztagsbetreuung ist benannt nach der Pädagogin und Frauenrechtlerin Helene Lange.

Schulträger und Lehrkörper[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Helene-Lange-Gymnasium wird vom „Schulverband Helene-Lange-Gymnasium“ getragen, dem der Landkreis Ludwigsburg und die Stadt Markgröningen angehören. Vorläufer des HLG war die gleichnamige Schule mit Internat unter der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, das 1988 Trägerschaft und Schulgelände, zu dem das ehemalige Residenzschloss, eine Kultur- und Sporthalle sowie der Schlossgarten gehören, an den neugegründeten Schulverband übertragen hat.[1]

Die rund 350 Schülerinnen und Schüler stammen großteils aus Markgröningen und den Kommunen im Landkreis Ludwigsburg. Unterrichtet werden sie im Schuljahr 2015/16 von 34 Fachlehrkräften und 15 Instrumentallehrkräften.[2]

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Helene-Lange-Gymnasium ist ein Aufbaugymnasium mit musisch-künstlerischem Schwerpunkt und Ganztagesbetreuung. Das allgemeinbildende Gymnasium beginnt mit Klasse 7 und führt nach sieben Schuljahren in Klasse 13 zur allgemeinen Hochschulreife. Instrumentalunterricht gibt es ab Klasse 7 für viele Instrumente, die durch eigene Instrumentallehrer unterrichtet werden. Die Teilnahme an einer musisch-künstlerischen Arbeitsgemeinschaft ist für alle Schüler der Klassen 7 bis 11 Pflicht. Den ganztags von Lehrkräften betreuten Schülern stehen für ihre Hausaufgaben eine Schulbibliothek und Arbeitsräume mit Schreib- oder Arbeitstischen zur Verfügung.

Sprachenfolge ab Klasse 7:

  • Englisch: aufbauend auf die Realschule Klasse 6
  • Französisch: Anfangsunterricht für Realschüler, Förderung von Gymnasiasten

Musisch-künstlerisches Profil ab Klasse 9:

  • 4 Std. Bildende Kunst oder 4 Std. Musik im gewählten Profilfach
  • 2 Std. im jeweils anderen Fach

Kursstufen: Durch die Kooperation mit dem Hans-Grüninger-Gymnasium in Markgröningen kann das HLG in der Kursstufe 1 und 2 ein breites Angebot an Wahl-Kernfächern bieten. Musik und Bildende Kunst sind als 4-stündiges Kernfach in der Kursstufe 1 und 2 immer wählbar.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HLG von Westen: einst Reichsburg, dann württembergisches Residenzschloss, Oberamtei, Arbeitshaus, Lehrerinnenseminar mit Waisenhaus und Internat

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehrerinnenseminar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1873 wurde das ehemalige Schloss, Oberamteigebäude und Arbeitshaus an das Königliche Lehrerinnenseminar Markgröningen mit angeschlossenem Waisenhaus, das auch für Übungszwecke dienen sollte, übergeben. Eine Vorläufer-Institution hatte der „Mädchenschulmeister“ Johannes Buhl 1855 in Ludwigsburg ins Leben gerufen. 1917 wurde das Waisenhaus aufgelöst. Das Lehrerinnenseminar wurde bis 1935 betrieben und dann in die Hochschule Esslingen transferiert.[4]

Aufbauschule mit Internat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von April 1935 bis zur kriegsbedingten Auflösung im März 1945 wurde im Gebäudekomplex des ehemaligen Schlosses die „Aufbauschule Markgröningen“ mit Internat für begabte Volksschülerinnen betrieben. Diese konnten nach der 7. Klasse nach Markgröningen wechseln und hier die Reifeprüfung ablegen. Nachdem die Schule zur Unterbringung von befreiten Kriegsgefangenen und alliierten Streitkräften gedient hatte, wurde die Schule von Juli 1946 bis 1950 wieder als Internat für angehende Lehrerinnen genutzt.[5] Danach wurde erneut ein landeseigenes „Aufbaugymnasium mit Heim“ eingerichtet, das 1954 in „Helene-Lange-Schule“ umbenannt wurde. In den 1970er Jahren kamen auch mehr und mehr männliche Schüler hinzu. Den neuen Anforderungen der reformierten Oberstufe wurde man in Kooperation mit dem HGG gerecht. 1987 wurde das Internat aufgelöst. 1988 übertrug das Land die Trägerschaft und das Schulgelände an den von Stadt und Kreis gegründeten Schulverband.[6]

Bekannte Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Shabo Talay (* 1968), Orientalist, Semitist und Hochschullehrer

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Fendrich, Günter Frank u. Erich Viehöfer: Bekanntes und Neues zum Markgröninger Schloss. In: Durch die Stadtbrille – Geschichte und Geschichten um Markgröningen, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, Band 8, 2004, S. 173–208.
  • Erhard Lenk: Johannes Buhl, Begründer der evangelischen Lehrerinnenbildung in Württemberg (1810–1868). In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 20, S. 94–105, Ludwigsburg 1968.
  • Silke Rau, Katrin und Margrit Röder: Zur Geschichte des Markgröninger Schlosses. In: Durch die Stadtbrille – Geschichte und Geschichten um Markgröningen, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, Band 4, 1989, S. 86–93.
  • Lydia Stilz: Wechselnde Pfade – Schatten und Licht in der Lehrerinnenoberschule Markgröningen. Bärenfelser, Weinstadt 2015.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günter Frank: Vom Waisenhaus und Lehrerinnenseminar zum Helene-Lange-Gymnasium. In: Band 8 der Reihe „Durch die Stadtbrille“, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, Markgröningen 2004, S. 203–208.
  2. Quelle: Homepage des Helene-Lange-Gymnasiums
  3. Quelle: Homepage des Helene-Lange-Gymnasiums
  4. Günter Frank: Vom Waisenhaus und Lehrerinnenseminar zum Helene-Lange-Gymnasium. In: Band 8 der Reihe „Durch die Stadtbrille“, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, Markgröningen 2004, S. 203ff.
  5. Dieses Intermezzo wird von Lydia Stilz aus eigener Anschauung beschrieben: Wechselnde Pfade – Schatten und Licht in der Lehrerinnenoberschule Markgröningen. Bärenfelser, Weinstadt 2015.
  6. Günter Frank: Vom Waisenhaus und Lehrerinnenseminar zum Helene-Lange-Gymnasium. In: Band 8 der Reihe „Durch die Stadtbrille“, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, Markgröningen 2004, S. 206–208.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Helene-Lange-Gymnasium (Markgröningen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien