Helicellinae

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Helicellinae

Weiße Heideschnecke (Xerolenta obvia)

Systematik
Überordnung: Lungenschnecken (Eupulmonata)
Ordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Unterordnung: Helicina
Überfamilie: Helicoidea
Familie: Geomitridae
Unterfamilie: Helicellinae
Wissenschaftlicher Name
Helicellinae
Ihering, 1909

Die Helicellinae sind eine Unterfamilie, früher auch Tribus, aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Der Umfang des Taxon wurde in den letzten Jahren stark reduziert und enthält heute noch 9 Gattungen.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gehäuse sind mittelgroß und kugelig oder abgeflacht. Die Schale ist meist dick und weiß gefärbt. Oft kommen auch Bänder und Flecken vor, die aber meist sehr variabel sind. Nur zwei Arten sind behaart und braun gefärbt. Die Unterfamilie ist in neueren Arbeiten ausschließlich molekulargenetisch definiert.

Geographische Verbreitung, Vorkommen und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt im Mittelmeerraum. Allerdings sind heute inzwischen viele Arten nach Mittel- und Westeuropa verschleppt worden.

Die Arten der Helicellinae leben überwiegend in trockenen und offenen Habitaten, wie Dünen, offenen Wiesen und Felsenhängen, die im Sommer oft sehr hohe Temperaturen haben können. Die Tiere legen daher während trockener Hitzeperioden Trockenpausen ein. Sie suchen dazu keine Verstecke auf, sondern heften sich an Pflanzen und Steinen an. Die Mündung wird mit einem kalkigen Diaphragma verschlossen. Nur zwei Arten kommen auch in feuchteren Habitaten vor.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Helicellinae werden von Bouchet und Rocroi als Tribus (der Unterfamilie Hygromiinae) behandelt, andere Autoren[2] stellen sie in den hierarchischen Rang einer Unterfamilie. Auch Kerney et al. behandeln sie als Unterfamilie. Folgende Tribus und Gattungen werden aktuell (2020) zu den Helicellinae gerechnet:[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10), ISBN 3-570-03414-3
  • Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knorre: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105–156, Dresden 2008 ISSN 1864-5127 PDF
  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b MolluscaBase: Helicellinae Ihering, 1909
  2. Dirk Steinke, Christian Albrecht und Markus Pfenninger: Molecular phylogeny and character evolution in the Western Palaearctic Helicidae s.l. (Gastropoda: Stylommatophora). Molecular Phylogenetics and Evolution, 32: 724–734, San Diego 2004, ISSN 1055-7903