Hellen Obiri

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Hellen Onsando Obiri)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hellen Obiri

Hellen Obiri (2017)
Hellen Onsando Obiri in Rom 2017

Voller Name Hellen Osnsando Obiri
Nation Kenia Kenia
Geburtstag 13. Dezember 1989 (34 Jahre)
Geburtsort Kisii, Kenia
Größe 160 cm
Gewicht 50 kg
Karriere
Disziplin Mittel- und Langstreckenlauf
Verein Laikipia Air Base
Trainer Dathan Ritzenhein
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Crosslauf-Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Commonwealth Games 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Afrikameisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
World Marathon Majors 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber Rio de Janeiro 2016 5000 m
Silber Tokio 2020 5000 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Bronze Moskau 2013 1500 m
Gold London 2017 5000 m
Gold Doha 2019 5000 m
Silber Eugene 2022 10.000 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold Istanbul 2012 3000 m
Silber Sopot 2014 3000 m
Logo der World Athletics Crosslauf-Weltmeisterschaften
Gold Aarhus 2019 Einzel
Silber Aarhus 2019 Team
Logo der Commonwealth Games Federation Commonwealth Games
Gold Gold Coast 2018 5000 m
Logo der CAA Afrikameisterschaften
Gold Marrakesch 2014 1500 m
Gold Asaba 2018 5000 m
 World Marathon Majors
Gold Boston 2023 Marathon
Gold New York 2023 Marathon
Gold Boston 2024 Marathon
letzte Änderung: 15. April 2024

Hellen Onsando Obiri (* 13. Dezember 1989 in Kisii) ist eine kenianische Leichtathletin, die im Mittel- und Langstreckenlauf an den Start geht. Sie zählt mit zahlreichen Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zu den erfolgreichsten Leichtathletinnen ihres Landes.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 2011 und 2014 sowie 2018 wurde Obiri kenianische Meisterin im 1500-Meter-Lauf. Erste internationale Erfahrungen sammelte Hellen Obiri bei den Militärweltspielen 2011 in Rio de Janeiro, bei denen sie in 2:01,86 min die Bronzemedaille im 800-Meter-Lauf gewann und über 1500 Meter Platz vier belegte. Über diese Disziplin qualifizierte sie sich aber für die Weltmeisterschaften im südkoreanischen Daegu, bei denen sie mit 4:20,23 min im Finale auf den elften Platz gelangte. Im Jahr darauf siegte sie überraschend bei den Hallenweltmeisterschaften in Istanbul über 3000 Meter in 8:37,16 min vor der Marokkanerin Mariem Alaoui Selsouli und Hind Dehiba Chahyd aus Frankreich.[1] Während der Freiluftsaison steigerte sie ihre Bestleistung über 1500 Meter auf 3:59,68 min und qualifizierte sich damit für die Olympischen Spiele London, bei denen sie mit 4:16,57 min im Finale den achten Platz belegte.

Im Jahr 2013 qualifizierte sie sich erneut für die Weltmeisterschaften in Moskau, bei denen sie in 4:03,86 min die Bronzemedaille hinter Abeba Aregawi, die für Schweden an den Start ging und der US-Amerikanerin Jenny Simpson. In der Hallensaison 2014 erfolgte die Teilnahme an den Hallenweltmeisterschaften im polnischen Sopot, bei denen sie im 3000 Meter in 8:57,72 min die Silbermedaille hinter der Äthiopierin Genzebe Dibaba Dibaba gewann und zugleich den Beginn einer jahrelang andauernden Rivalität darstellt. Ende Mai stellte sie bei den erstmals ausgetragenen IAAF World Relays auf den Bahamas mit dem Quartett Mercy Cherono, Faith Kipyegon, Irene Jelagat und Hellen Obiri mit 16:33,58 min einen neuen und bis heute (Stand 2018) gültigen Weltrekord mit der 4-mal-1500-Meter-Staffel auf. Zuvor lief sie beim Qatar Athletic Super Grand Prix in Doha am 9. Mai die schnellste Zeit seit dem 13. September 1993, als mit Junxia Wang, Qu Yunxia und Zhang Linli gleich drei Chinesinnen schneller gelaufen waren. Mit 8:20,68 min steigerte sie ihre persönliche Bestleistung um mehr als 13 Sekunden und steht damit auf Rang fünf der ewigen Bestenliste (Stand 2018). Ende Juli nahm Obiri zum ersten Mal an den Commonwealth Games in Glasgow teil und konnte dort mit dem sechsten Platz und einer Zeit von 4:10,84 min ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden. Jedoch gewann sie zwei Wochen später bei den Afrikameisterschaften in Marrakesch in 4:09,53 min die Goldmedaille vor der Äthiopierin Dawit Seyaum und Rababe Arafi aus Marokko. Mitte September gelangte sie beim Leichtathletik-Continentalcup ebendort auf den vierten Rang.

Es folgte das Jahr 2015 in dem Obiri keine Wettkämpfe bestritt, sich aber zunehmend auf den 5000-Meter-Lauf hinzuwandte. 2016 qualifizierte sie sich ohne kompetitive internationale Rennen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen sie in 14:29,77 min im Finale die Silbermedaille hinter ihrer Landsfrau Vivian Cheruiyot gewann. Bei der Golden Gala 2017 in Rom bestritt sie die 5000 Meter in 14:18,37 min und stellte damit einen neuen kenianischen Rekord auf und lief die fünftschnellste, jemals gelaufene Zeit (Stand 2018).[2] Sie galt damit als Favoritin für die Weltmeisterschaften in London, bei denen sie sich mit 14:34,86 min im Finale deutlich gegen Almaz Ayana aus Äthiopien durchsetzen konnte. Im Jahr darauf belegte sie bei den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham in 8:49,66 min den für sie enttäuschenden vierten Platz über 3000 Meter. Im April stellte sie bei den Commonwealth Games im australischen Gold Coast ihre internationale Klasse zu schau und gewann in moderaten 15:13,11 min vor ihrer Landsfrau Margaret Chelimo Kipkemboi und der Engländerin Laura Weightman.[3] Anschließend gewann sie bei den Afrikameisterschaften in Asaba in 15:47,18 min vor den Äthiopierinnen Senbere Teferi und Meskerem Mamo ebenfalls die Goldmedaille.[4] Im September vertrat sie Afrika erneut beim Leichtathletik-Continentalcup in Ostrava und wurde diesmal in 8:36,20 min Dritte über 3000 Meter.

2019 siegte sie bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Aarhus in 36:14 min vor der Äthiopierin Dera Dida und sicherte sich hinter Äthiopien die Silbermedaille in der Teamwertung.[5] Ende September nahm sie an den Weltmeisterschaften in Doha teil und belegte dort, in ihrem erst dritten Rennen über diese Distanz überhaupt, in 30:35,82 min den fünften Platz im 10.000-Meter-Lauf. Kurz darauf siegte sie über 5000 Meter mit neuem Meisterschaftsrekord von 14:26,72 min vor ihrer Landsfrau Margaret Chelimo Kipkemboi und Konstanze Klosterhalfen aus Deutschland.[6] 2020 siegte sie in 14:22,12 min beim Herculis über 5000 m sowie 15:06,36 min auch beim Kip Keino Classic in Nairobi. Im Jahr darauf wurde sie nach 1:04:51 h Dritte beim Istanbul-Halbmarathon und siegte Anfang Juli in 14:38,36 min bei den Bislett Games in Oslo. Anschließend startete sie bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio und gewann dort in 14:38,36 min die Silbermedaille über 5000 m hinter der Niederländerin Sifan Hassan.[7] Zudem wurde sie mit neuer Bestleistung von 30:24,27 min Vierte über 10.000 m. Zum Saisonabschluss gelangte sie beim Memorial Van Damme mit 14:26,23 min auf Rang drei und siegte im September in 1:07:42 h beim Great North Run.

2022 wurde sie beim RAK-Halbmarathon in 1:04:22 h Zweite und im März siegte sie in 1:04:48 h beim Istanbul-Halbmarathon. Im Juli startete sie über 10.000 Meter bei den Weltmeisterschaften in Eugene und gewann dort mit neuer Bestleistung von 30:10,0 min die Silbermedaille hinter der Äthiopierin Letesenbet Gidey.[8]

2023 konnte sie mit Boston und New York zwei Marathon Majors für sich entscheiden, in Boston lief sie dabei ihre persönlich Bestzeit von 2:21:38 h.

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 800 Meter: 2:00,53 min, 5. August 2011 in London
  • 1500 Meter: 3:57,05 min, 31. Mai 2014 in Eugene
    • 1500 Meter (Halle): 4:05,04 min, 15. Februar 2018 in Toruń
  • Meile: 4:16,15 min, 22. Juli 2018 in London (kenianischer Rekord)
  • 3000 Meter: 8:20,68 min, 9. Mai 2014 in Doha (kenianischer Rekord)
    • 3000 Meter (Halle): 8:29,41 min, 18. Februar 2017 in Birmingham
  • 5000 Meter: 14:18,37 min, 8. Juni 2017 in Rom (kenianischer Rekord)
  • 10.000 Meter: 30:10,02 min, 16. Juli 2022 in Eugene
  • 10-km-Straßenlauf: 30:15 min, 22. Mai 2022 in Manchester
  • Halbmarathon: 1:04:22 h, 19. Februar 2022 in Ra’s al-Chaima
  • Marathon: 2:21:38 h, 17. April 2023 Boston

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hellen Onsando Obiri – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IAAF: Event Report – Women’s 3000 Metres – Final. 11. März 2012
  2. Cathal Dennehy: After national record run in Rome, Obiri ascends to a new level. IAAF, 10. Juni 2017, abgerufen am 19. Oktober 2018 (englisch).
  3. Len Johnson: Obiri and Manangoi lead Kenyan 1-2s on day seven of Commonwealth Games. IAAF, 14. April 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018 (englisch).
  4. Bob Ramsak: Obiri and Ta Lou dominate in Asaba, Samaai defeats Manyonga - African Championships, day two. IAAF, 2. August 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018 (englisch).
  5. Emily Moss: Senior women’s report: Dominant Obiri makes history in Aarhus. IAAF, 30. März 2019, abgerufen am 31. März 2019 (englisch).
  6. Mike Rowbottom: Report: women's 5000m - IAAF World Athletics Championships Doha 2019. IAAF, 5. Oktober 2019, abgerufen am 24. März 2020 (englisch).
  7. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan): Ergebnisse 5.000 Meter - Damen. 2. August 2021, abgerufen am 2. August 2021 (deutsch).
  8. Thomas Bauer: 10.000 Meter Damen - WM 2022: Packendes Rennen mit Sieg für Weltrekordhalterin Gidey! [+ Ergebnisse]. In: hdsports.at. 16. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022 (deutsch).