Budapesti Helyiérdekű Vasút

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HÉV Budapest
HÉV Budapest
HÉV Budapest
HÉV-Streckennetz
Staat Ungarn
Verkehrs- /
Tarifverbund
Budapesti közlekedési központ
Linien fünf
Streckenlänge 104 km
Stationen 69
Passagiere 70,4 Mio. pro Jahr (2011)
Betreiber MÁV-HÉV Zrt
Stromsystem 1000 Volt =, Oberleitung

S-Bahn

Zwei Züge der H5 am Endbahnhof Szentendre
Örs vezér tere, Endbahnhof der Linien H8 und H9
Bahnhof Lágymányosi híd der Linie H7
Batthyány tér, Endbahnhof der Linie H5 mit Umsteigemöglichkeit zur M2
Fabrikschild des DDR-Unternehmens Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf (LEW)

Als Budapesti Helyiérdekű Vasút (BHÉV), auch oft kurz als Helyiérdekű Vasút (HÉV), werden vier Eisenbahnstrecken bezeichnet, welche die ungarische Hauptstadt Budapest mit ihren Vororten im Umland verbinden. Von 1968 bis 2016 waren sie in das kommunale Budapester Nahverkehrsunternehmen BKV Zrt. integriert, seitdem ist das Verkehrsunternehmen MÁV-HÉV Zrt. zuständig, das eine Tochtergesellschaft der ungarischen Staatsbahn Magyar Államvasutak (MÁV) ist.

Das insgesamt 103,7 Kilometer umfassende BHÉV-Netz besteht aus vier betrieblich voneinander getrennten Strecken, die alle in Budapest beginnen. Sie führen nach Szentendre im Norden, Gödöllő im Osten, Ráckeve und zur Insel Csepel im Süden. Eine Strecke verzweigt sich im weiteren Verlauf, so dass das Netz von insgesamt fünf Linien bedient wird. Sie sind im Anschluss an die vier Linien der Metró Budapest (M1 bis M4) als H5 bis H9 bezeichnet.

Die Vorortzüge fahren nicht bis ins Stadtzentrum, sondern enden am Stadtrand, von wo aus U-Bahn-, Straßenbahn-, Oberleitungsbus- oder Autobuslinien weiter ins Zentrum führen. So endet die Strecke aus Gödöllő am Örs vezér tere im Osten Budapests, wo Übergang zur U-Bahn-Linie M2 besteht. Der am nächsten zum Stadtzentrum gelegene Bahnhof ist Batthyány tér.

Ursprünglich handelte es sich um als Lokalbahn konzessionierte Strecken, die auch Güterverkehr durchführten. Auf der Strecke nach Szentendre war dies beispielsweise bis 1997 der Fall.[1] Hierzu sind die vier Vorortstrecken an vier Stellen mit dem Eisenbahnnetz der MÁV verknüpft, wo früher die Güterwagen übergeben wurden:

  • H5: Kaszásdűlő (HÉV) <> Óbuda (MÁV)
  • H6: Kén utca (HÉV) <> Soroksári út (MÁV)
  • H7: Szabadkikötő (HÉV) <> Soroksári út (MÁV)
  • H8/H9: Örs vezér tere (HÉV) <> Kőbánya-Teher (MÁV)

Die aufgrund der unterschiedlichen Stromsysteme nicht elektrifizierten Verbindungsgleise dienen bis heute dem Fahrzeugaustausch zwischen den vier Betriebsteilen und werden mit Diesellokomotiven überbrückt. Des Weiteren bestand beim Güterbahnhof Filatorigát bis in die 1990er Jahre auch eine direkte Gleisverbindung zwischen der H5 und der Linie 1 der Budapester Straßenbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BHÉV wurde vor dem Zweiten Weltkrieg als Zusammenschluss mehrerer Verkehrsunternehmen gegründet. In der sozialistischen Zeit ging sie in staatlichen Besitz über und wurde in den 1950er Jahren für kurze Zeit mit der Staatsbahn MÁV zusammengeschlossen. Seit den 1960er Jahren war sie Teil der BKV, die auch alle anderen Nahverkehrsmittel in Budapest betreibt.

Strecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo Name Linienweg Länge Halte Fahrzeit
Vorortzug H5  Szentendrei HÉV Batthyány tér ↔ Szentendre 20,9 km 17 39 min
Vorortzug H6  Ráckevei HÉV Közvágóhíd ↔ Ráckeve 40,1 km 22 73 min
Vorortzug H7  Csepeli HÉV Boráros tér ↔ Csepel 6,7 km 6 13 min
Vorortzug H8  Gödöllői HÉV Örs vezér tere ↔ Gödöllő 25,6 km 20 48 min
Vorortzug H9  Csömöri HÉV Örs vezér tere ↔ Csömör 10,7 km 12 24 min

Vorortzug H5  Békásmegyeri/szentendrei HÉV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzige Richtung Norden nach Szentendre führende Linie hat eine Länge von 21 Kilometern bei einer Fahrtzeit von 38 Minuten. Am Batthyány tér besteht Übergangsmöglichkeit zur Metrolinie U-Bahn M2  sowie zu den am Budaer Donauufer entlangführenden Straßenbahnlinien 19 und 41.

Streckenverlauf: Batthyány térMargit híd, budai hídfő – Szépvölgyi út – Tímár utca – Szentlélek tér – Filatorigát – Kaszásdűlő – Aquincum – Rómaifürdő – Csillaghegy – Békásmegyer – Budakalász – Budakalász, Lenfonó – Szentistvántelep – Pomáz – Pannóniatelep – Szentendre

Vorortzug H6  Ráckevei HÉV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Richtung Südwesten nach Ráckeve führende Linie ist mit einer Länge von 40 Kilometern und einer Fahrtzeit von 73 Minuten die längste aller Vorortbahnen und beginnt südöstlich der Csepeli HÉV. Die Endstation Közvágóhíd kann mit der Straßenbahn-Ringlinie 1, der Donauuferlinie 2 und der Linie 24 vom Keleti pályaudvar (Ostbahnhof) erreicht werden.

Verlauf: Közvágóhíd – Kén utca – Pesterzsébet felső – Torontál utca – Soroksár felső – Soroksár, Hősök tere – Szent István utca – Millenniumtelep – Dunaharaszti felső – Dunaharaszti külső – Szigetszentmiklós – József Attila-telep – Szigetszentmiklós alsó – Szigetszentmiklós-Gyártelep – Szigethalom – Szigethalom alsó – Tököl – Szigetcsép – Szigetszentmárton-Szigetújfalu – Horgásztanyák* – Angyalisziget* – Ráckeve

Anmerkung: * = saisonabhängig

Vorortzug H7  Csepeli HÉV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einer Länge von nur sieben Kilometern und einer Fahrtzeit von 13 Minuten ist diese nach Süden auf die Donauinsel Csepel führende Linie die kürzeste aller Vorortbahnen. Das Innenstadtterminal ist mit der Straßenbahnlinie 2 (entlang des Pester Donauufers) oder den Ringlinien 4 und 6 erreichbar. Die Station Corvin-negyed der Metrolinie U-Bahn M3  liegt einen halben Kilometer entfernt.

Verlauf: Boráros tér – Müpa, Nemzeti Színház – Szabadkikötő – Szent Imre tér – Karácsony Sándor utca – Csepel

Vorortzug H8  Gödöllői HÉV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Linie Richtung Osten nach Gödöllő benötigt eine Fahrtzeit von 46 Minuten bei einer Streckenlänge von 26 Kilometern. Über die Metrolinie U-Bahn M2 , die gerade am Örs vezér tere endet, besteht ein schneller und effizienter Anschluss in die Innenstadt. Sie ist die einzige Strecke, die noch immer im Linksverkehr betrieben wird. Diese Strecke verbindet auch einige Sehenswürdigkeiten miteinander, unter anderem das Schloss zu Gödöllő und den Wasserpark in Mogyoród.

Verlauf: Örs vezér tere – Rákosfalva – Nagyicce – Sashalom – Mátyásföld, repülőtér – Mátyásföld, Imre utca – Mátyásföld alsó – Cinkota – Ilonatelep – Kistarcsa, kórház – Kistarcsa – Zsófialiget – Kerepes – Szilasliget – Mogyoród – Szentjakab – Gödöllő, Erzsébet park – Gödöllő, Szabadság tér – Gödöllő, Palotakert – Gödöllő

Vorortzug H9  Csömöri HÉV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Linie führt bis Cinkota auf der gleichen Strecke wie die Gödöllői HÉV. Die Länge beträgt elf Kilometer, die Fahrtzeit 23 bis 24 Minuten.

Verlauf: Örs vezér tere – Rákosfalva – Nagyicce – Sashalom – Mátyásföld, repülőtér – Mátyásföld, Imre utca – Mátyásföld alsó – Cinkota – Cinkota alsó – Árpádföld – Szabadságtelep – Csömör

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sämtliche HÉV-Strecken sind elektrifiziert und werden mit 1000 Volt Gleichstrom betrieben. Die Gleise sind normalspurig (1435 Millimeter). Es werden mehrere Triebwagentypen eingesetzt, die hauptsächlich aus der DDR stammen, zum Teil sind aber auch noch in Ungarn hergestellte Fahrzeuge im Einsatz. Die Linien H8 und H9 verkehren im Linksverkehr, alle anderen jedoch rechts.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: BHÉV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Szentendrei HÉV auf www.albertbahn.hu