Stössing

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Stössing
Wappen Österreichkarte
Wappen von Stössing
Stössing (Österreich)
Stössing (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 27,49 km²
Koordinaten: 48° 7′ N, 15° 49′ OKoordinaten: 48° 7′ 0″ N, 15° 49′ 0″ O
Höhe: 344 m ü. A.
Einwohner: 848 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 31 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3073
Vorwahl: 02744
Gemeindekennziffer: 3 19 41
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Stössing 7
3073 Stössing
Website: www.stoessing.gv.at
Politik
Bürgermeister: Christian Walzl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
4
1
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Stössing im Bezirk St. Pölten (Land)
Lage der Gemeinde Stössing im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Stössing im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindezentrum von Stössing mit dem Gemeindeamt
Gemeindezentrum von Stössing mit dem Gemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Stössing ist eine Gemeinde mit 848 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stössing liegt im Mostviertel in Niederösterreich und gehört zum Wienerwald. Die Entwässerung erfolgt durch den nach Norden fließenden Stössingbach. Die Berge an der Gemeindegrenze erreichen Höhen von über 500 Meter, der höchste ist der 655 Meter hohe Hegerberg.

Die Fläche der Gemeinde umfasst 27,49 Quadratkilometer. Davon sind 53 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 41 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst zehn Katastralgemeinden und gliedert sich in zehn gleichnamige Ortschaften (in Klammern Fläche Stand 31. Dezember 2019[2] bzw. Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):

  • Bonnleiten (407,59 ha; 92 Ew.) samt Goin
  • Buchbach (171,65 ha; 39 Ew.)
  • Dachsbach (214,65 ha; 40 Ew.)
  • Freiling (100,17 ha; 46 Ew.)
  • Hendelgraben (61,19 ha; 120 Ew.)
  • Hochgschaid (495,09 ha; 145 Ew.) samt Waldhäuseln
  • Hochstraß (707,49 ha; 66 Ew.)
  • Hof (45,39 ha; 17 Ew.)
  • Sonnleiten (197,39 ha; 22 Ew.)
  • Stössing (347,92 ha; 261 Ew.)

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kasten bei Böheimkirchen Neulengbach Neustift-Innermanzing
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Michelbach Brand-Laaben

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.

Die Erstnennung des Namens Stössing erfolgte 1204. Im Jahre 1248 wurde Stössing gemeinsam mit Außerkasten, Kasten und Schildberg unter den Filialkirchen der Mutterpfarre Böheimkirchen genannt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche zu ihrer heutigen Gestalt ausgebaut, in dieser Zeit hatte Stössing auch Pfarrrechte. Die Zerstörung und Entvölkerung durch die Türkenkriege 1529 und 1683 (Türkenkapelle in Hochgschaid) brachten einen Niedergang, so dass das Pfarrgebiet von Stössing abwechselnd von Kasten und Brand betreut werden musste. Im Rahmen der Josephinischen Reformen wurde 1784 die Pfarre Stössing errichtet.

Die heutige politische Gemeinde entstand um das Jahr 1850. 1895 wurde die heutige Fachschule für ökologische Land- und Hauswirtschaft Hochstrass, damals Landwirtschaftliche Haushaltungsschule der Töchter der göttlichen Liebe, als Privatschule gegründet und erhielt 1917 das Öffentlichkeitsrecht. Nachdem die Schule im Jahr 2009 geschlossen worden war, musste auch das Kloster Hochstraß, in dem zum Schluss noch acht Nonnen wohnten, 2011 schließen.[4]

Im Zuge der Gemeindereform im Jahr 1971 wurden die Gemeinden Stössing und Kasten bei Böheimkirchen zusammengelegt. Mit Beginn des Jahres 1988 wurden die beiden Gemeinden wieder geteilt, wobei Stössing allerdings die ursprünglich zu seinem Gemeindegebiet gehörige Katastralgemeinde Mayerhöfen an Michelbach abtreten musste.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Kloster Hochstraß
Pfarrkirche Stössing
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stössing

Musik

  • Blasmusikkapelle Stössing-Laaben
  • Kirchenchor
  • Singgruppe Stössing

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rossmarkt: Das dreitägige Pferde- und Countryfest findet Anfang August mit Pferdeschauen und Reitturnieren statt. Der rassenmäßige Schwerpunkt ist dabei der Noriker.
  • Feuerwehrfest: Anfang Juli findet ein von der Freiwilligen Feuerwehr veranstalteter Feuerwehrheurigen statt.
  • Ägydi-Gartenfest: Zu Ehren des Kirchenpatrons, des Hl. Ägidius, findet regelmäßig Ende August das Ägidi Gartenfest statt.
  • Grünlandparty: Party der Landjugend Stössing: findet im April statt.

Kulinarische Spezialitäten

  • Elsbeere (Adlitzbeere): Stössing ist eine der wenigen Gemeinden in Österreich, die gezielt die Frucht der Elsbeerbäume zu kostbaren Delikatessen, wie. z. B. Edelbränden, Elsbeerschokolade, Elsbeerhonig, getrocknete Elsbeeren, verarbeitet. Die Gemeinde Stössing gehört zur Genuss-Region Wiesenwienerwald Elsbeere.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 gab es 78 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, von denen 38 im Haupterwerb geführt wurden.[5] Im Produktionssektor arbeiteten 21 Erwerbstätige in 11 Betrieben des Produktionssektors. Der Dienstleistungssektor beschäftigte 71 Menschen in 36 Firmen (Stand 2011).[6][7]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Stössing befinden sich ein Kindergarten[8] und eine Volksschule.[9]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Stössinger Ortszentrum befindet sich die örtliche Sport- und Freizeitanlage unter anderem mit Fußballplatz, Asphaltstockbahn und Spielplatz. Weiters besteht in der Katastralgemeinde Hof eine Reitschule des Reitclubs Stössing, es stehen eine Reithalle und ein Freiluft-Trainingsparcour zur Verfügung. Wöchentlich finden im Sportsaal der Volksschule verschiedene Sportarten wie Yoga, Wirbelsäulengymnastik und Jiu-Jitsu statt.

Ansässige Sportvereine sind unter anderem
  • HSC Stössing
  • SV Stössing
  • Schiclub-Hegerberg
  • Jiu Jitsu Stössing

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:

  • 1990: 12 ÖVP und 3 SPÖ
  • 1995: 12 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ[10]
  • 2000: 12 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ[11]
  • 2005: 11 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ[12]
  • 2010: 9 ÖVP, 4 Alternative Liste Stössing und 2 SPÖ[13]
  • 2015: 8 ÖVP, 4 Alternative Liste Stössing und 3 SPÖ[14]

Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung:

10 ÖVP, 4 SPÖ und 1 Alternative Liste Stössing.[15]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 2018 Alois Daxböck (ÖVP)
  • 2018–2023 Rupert Hobl (ehem. ÖVP)
  • seit 2023 Ing. Christian Walzl (ÖVP)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde Stössing zeigt einen spitzen Dreiberg, eine goldene Linde und eine Hirschkuh auf schwarz-grünem Hintergrund. Der spitze Dreiberg verweist auf den Hegerberg. Ebenso wurde die 1988 gepflanzte Linde anlässlich der in diesem Jahr wiedererlangten Selbständigkeit in das Wappen aufgenommen – 1971 wurde Stössing mit Kasten bei Böheimkirchen vereinigt und erst 17 Jahre später wieder getrennt. Die Hirschkuh nimmt auf den Kirchenpatron, den Heiligen Ägydius, Bezug, der immer mit einer Hirschkuh abgebildet ist. Die grüne und schwarze Schildfarbe steht für den Wiesen- und Waldreichtum im Gemeindegebiet sowie für die engen Täler des Alpenvorlandes.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stössing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Stössing, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. November 2021.
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Acht Nonnen müssen aus ihrem Kloster ausziehen in Mein Bezirk vom 5. Oktober 2011, abgerufen am 12. November 2011.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Stössing, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. November 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Stössing, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. November 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Stössing, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. November 2021.
  8. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
  9. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Stössing. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 11. Juli 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Stössing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 11. Juli 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Stössing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 11. Juli 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Stössing. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 11. Juli 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Stössing. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 11. Juli 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Stössing. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.