Hermann Binz

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Hermann Hugo Binz (* 22. Juni 1876 in Karlsruhe; † 15. November 1946 ebendort) war ein deutscher Bildhauer und Keramiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab der Familie Binz

Binz war ein Sohn des Steinbildhauers Fidel Binz (1850–1920). Er trat in die väterliche „Werkstatt für Grabmalkunst und Bauplastik“ ein, wo er die Praxis erlernte. Dort wurde von 1895 bis 1903 auch der Bildhauer Hermann Föry ausgebildet. Anschließend besuchte er bei Fridolin Dietsche und Adolf Heer die Großherzoglich Badischen Kunstgewerbeschule und begab sich danach für ein Jahr an die Preußische Akademie der Künste nach Berlin, wo er ein Schüler von Gerhard Janensch war. Nach Karlsruhe zurückgekehrt, erhielt er 1895 ein Meisteratelier an der Großherzoglich-Badischen Akademie der Bildenden Künste bei Hermann Volz. Er absolvierte 1896 bis 1897 sein Einjährigenjahr beim Feldartillerie-Regiment Nr. 14 in Karlsruhe, welches ihm die Gelegenheit bot Pferdestudien anzufertigen und setzte von 1898 bis 1903 sein Studium fort.

Er unternahm mehrere Studienreisen, bei denen er die Plastik Deutschlands, Frankreichs und Italiens kennenlernte. Dabei war er insbesondere von den Werken Auguste Rodins beeindruckt. Er schuf gemeinsam mit Hermann Billing und den Karlsruher Architekten Curjel & Moser eine Reihe von monumentalen Arbeiten, zu denen der sogenannte Stephansbrunnen gehörte, den eine überlebensgroßen Statue eines Mädchens ziert und der von 14 Porträtmasken nach Karlsruher Persönlichkeiten umgeben ist. Auch die 14 m lange Kanzelwand in der Lutherkirche, auf der die Bergpredigt dargestellt ist, stammte aus dieser Zusammenarbeit. Er fertigte zudem einige Bronze- und Marmorwerke und Porträtbüsten und wandte sich auch der Majolikaplastik zu.[1] Er war zeitweise Mitarbeiter der Großherzoglichen Majolika Manufaktur in Karlsruhe.[2]

Binz verrichtete im Ersten Weltkrieg seinen Kriegsdienst als Leutnant der Landwehr an der deutsch-französischen Front.

Binz war unverheiratet, hatte keine Nachkommen und vermachte seinen künstlerischen Nachlass der Stadt Karlsruhe, die ihn in der Städtischen Kunstsammlung verwahrt. Er liegt auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe begraben.[3]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanzelwand Lutherkirche

Konkurrenzentwürfe (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermann Binz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joseph August Beringer: Binz, Hermann. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 42 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Nicola Moufang: Die Grossherzogliche Majolika Manufaktur in Karlsruhe. Karl Winter, Heidelberg 1920, S. 60, 64, 69, Abb. 159, 219 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Seitenweg 11, 12 A; Karl Zahn: Gräber, Grüfte, Trauerstätten, die Friedhöfe und Begräbnisstätten der Kernstadt Karlsruhe. Verlag für Regionalkultur, Ubstadt-Weiher u. a. 2022 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs. 37), ISBN 978-3-95505-352-9, S. 183.