Hermann Heller (Künstler)

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Hermann Vinzenz Heller (* 22. August 1866 in Wien-Hietzing; † 8. Juni 1949 in Schleppenhof bei Klagenfurt) war ein österreichischer Maler, Bildhauer und Arzt sowie Lehrer an der k.k. Kunstgewerbeschule (Universität für angewandte Kunst Wien) des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (Museum für Angewandte Kunst), an der Technischen Hochschule in Wien (Technische Universität Wien) und an der Wiener Akademie der Bildenden Künste.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Heller wurde als Sohn des Rechtsanwalts Joseph V. Heller in Hietzing geboren und erhielt bereits früh Privatunterricht in Zeichnen. Nach der Matura am humanistischen Mariahilfer Gymnasium im Jahr 1888 begann er ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste, ebenso ein Medizin-Studium an der Universität Wien. 1895 schloss er beide Studien erfolgreich ab. Danach war er als Korvettenarzt tätig. Im Jahr 1900 führte ihn ein Forschungsstipendium nach Paris, Brüssel, Amsterdam, London, Bern und Basel. 1903 habilitierte sich Heller an der Technischen Hochschule in Wien für die „Lehre vom Bau der menschlichen Gestalt“ und schloss ein weiteres Studium der Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste an. Nach Abschluss seines dritten Studiums war er 1906 bis 1918 als Lehrer an den drei Wiener Hochschulen (s. o.) tätig, zuweilen mit Unterbrechung von Reisen oder Einsätzen als Marinearzt. 1913 heiratete er seine Schülerin Vilma Grömmer. 1913/19 publizierte er die Proportionstafeln der menschlichen Gestalt (Verlag Anton Schroll, Wien). 1928 wurde Heller zum Ordentlichen Hochschulprofessor an der Akademie der bildenden Künste Wien ernannt. 1932 wurde er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1935 wurde ihm von der Technischen Hochschule der Titel eines Ordentlichen Hochschulprofessors verliehen.

Hellers Werk umfasst mehr als 500 Ölgemälde, Porträt-, Landschafts- und Aktzeichnungen, Porträtbüsten, Bronzen und Graphiken. Werke finden sich sowohl in Wiener Museen (Kunsthistorisches Museum, Albertina, Museum für angewandte Kunst, Wien Museum, Kunstsammlung der Universität für angewandte Kunst) als auch in Museen der Bundesländer, des Auslandes wie in Privatsammlungen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermine Heller: Hermann Heller 1866 – 1949. Artist, Anatomist, Mariner [Dokumentation anlässlich der Ausstellung Hermann Heller im Carpenter Center for the Visual Arts Harvard University, Oktober 1990]. Wien: Akademie der Bildenden Künste 1990
  • Hermine Heller: Handzeichnungen Hermann Heller. Strukturen in Anatomie und Landschaft. Klagenfurt: Geschichtsverein für Kärnten 1970
  • Robert Wlattnig: Heller, Hermann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 71, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023176-2, S. 347.
  • Kurt Straznicky (Hrsg.): Modelle der Künstleranatomie von Hermann Heller. Folio, Wien-Bozen 2001.
  • Heinz P. Adamek: Hermann Heller (1871–1951). Kunst – Anatomie – Kunst. In: Heinz P. Adamek: KUNSTAKKORDE – diagonal. S. 32–39, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20250-9.
  • Heller, Hermann Vinzenz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 259.