Hermann Klaue

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Hermann Klaue um 1940

Hermann Klaue (* 30. August 1912 in Schöningen; † 1. November 2001 in Villeneuve VD in der Schweiz) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaue wohnte bis 1932 in Schöningen und zog anschließend nach Nußdorf am Bodensee.

Der promovierte Ingenieur beschäftigte sich überwiegend mit Fahrzeugtechnik und reichte in seinem Leben rund 800 Patente ein. Besonders im Bereich des Fahrradbaus hat der Ingenieur zahlreiche Entwicklungen vorangetrieben.

Aber auch im Bereich der Bremstechnik gelang Klaue eine wichtige Erfindung: Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte er die Vollbelagsscheibenbremse, die 1939 patentiert wurde. Diese Entwicklung wurde später bei der Argus Motoren Gesellschaft, die u. a. die Kampfflugzeugindustrie belieferte, angewandt[1][2]. Der Einsatz erfolgte u. a. an der Arado Ar 96 und ab 1942 im Panzerkampfwagen VI Tiger. Das Projekt für den Jagdpanzer E-25 (Jaguar) wurde bei Argus in Karlsruhe unter der Leitung von Klaue bis 1945 entwickelt.

Im Jahre 1949 erfolgte der Umzug nach Überlingen. Dort gründete er das Klaue Entwicklungs- und Versuchslabor und machte daraus nach kurzer Zeit die Firma Klaue-Bremse GmbH Überlingen. Das Unternehmen beschäftigte sich mit der Entwicklung und Herstellung von Fahrrädern mit fortschrittlicher Technik. So wurden beispielsweise die in einer Nabe gekapselte Scheibenbremse und ein Leichtmetallrahmen aus Silumin-Guss entwickelt.

1952 entwickelte er ein schon lange erdachtes Konzept des kleinen Personenwagens mit Frontantrieb und quergestelltem Motor über der Vorderachse. Später wurde dieses Konzept von Alec Issigonis übernommen, der für BMC den „Mini“ 1957 konstruierte.

Am 14. Dezember 1959 verlässt Hermann Klaue Überlingen und zieht nach Chernex sur Montreux am Genfersee.[3]

Anfang der 1960er Jahre kam es zum Treffen zwischen Heinrich Nordhoff und Klaue. Aus diesem Treffen wurde die Wende des „VW Käfers“ zum VW Golf (1965) initiiert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karlheinz H. Bill: Bremsenhandbuch. Vieweg +Teubner Verlag, 2006, ISBN 3-8348-0064-3, S. 7.
  2. https://www.google.gg/patents/US2323052 Disk brake for use in motor cars, airplanes, and the like US 2323052 A
  3. Dieter Leder: Überlingen: Der in den 1950er Jahren in Überlingen lebende Hermann Klaue war ein genialer Erfinder und Tüftler. 19. Oktober 2016, abgerufen am 16. August 2023.