Hermann Simon (Manager)

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Hermann Simon, 2009

Hermann Simon (* 10. Februar 1947 in Hasborn)[1] ist ein deutscher Unternehmensberater und Unternehmer. Simon ist emeritierter Wirtschaftsprofessor, Autor, Referent sowie seit 1988 Kolumnist im manager magazin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon wuchs auf einem Bauernhof in der Eifel auf. 1966 absolvierte er das Abitur am Cusanus-Gymnasium in Wittlich. Von 1967 bis 1969 diente er beim Jagdbombergeschwader 33 in Büchel. Er ist Reserveoffizier. Nach dem Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Köln und Bonn von 1969 bis 1973 wurde er 1976 promoviert. 1979 habilitierte er sich bei Horst Albach in Bonn.[1]

Universitäre Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1979 bis 1989 lehrte Simon Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Universität Bielefeld, von 1989 bis 1995 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.[1] Von 1984 bis 1986 war er zudem Präsident der European Marketing Academy[2] und von 1985 bis 1988 Wissenschaftlicher Direktor des Universitätsseminars der Wirtschaft,[1] heute European School of Management and Technology.

Als Gastprofessor lehrte er an zahlreichen Hochschulen: 1978 am Massachusetts Institute of Technology, 1979 am Institut für Höhere Studien in Wien, 1983 an der Keiō-Universität in Tokio, 1984 an der Stanford University, am INSEAD in Fontainebleau (1980–1985), an der Harvard Business School (1988–1989) und der London Business School (1991–2002).[1]

Simon publizierte in wissenschaftlichen Zeitschriften wie Management Science und Journal of Marketing Research sowie in praxisorientierteren Zeitschriften wie Harvard Business Review und MIT Sloan Management Review.[1] Im Jahr 1995 beendete Simon seine akademische Laufbahn.[3]

Unternehmensgründer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1985 gründete Simon das Beratungsunternehmen Simon-Kucher & Partners.[4] Er war von 1995 bis 2009 Vorsitzender der Geschäftsführung.[3] Seit 2009 war er Chairman von Simon-Kucher, mit Vollendung des 70. Lebensjahres wurde er „Honorary Chairman“.[3] Er war Mitgründer von „Helikos“, der ersten Special-purpose acquisition company (SPAC) an einer deutschen Börse.[5]

Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon ist Autor von mehr als 40 Büchern, die in 30 Sprachen veröffentlicht wurden. Seine Bücher zu Preismanagement sind weltweit zu Standardwerken geworden.

Besonders intensiv hat er sich mit sonst nur der Fachwelt bekannten, mittelständischen Weltmarktführern befasst, für die er den Begriff „Hidden Champions“ prägte.[6] Er prägte außerdem 1995 das Schlagwort „Servicewüste“.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon ist Träger des Praktikerpreises 2009 der Erich-Gutenberg-Arbeitsgemeinschaft „für die Verbindung von Unternehmenstheorie und Wirtschaftspraxis“.[7] Für das Werk „Preismanagement“ (2010) erhielt Simon gemeinsam mit Martin Fassnacht den Georg-Bergler-Preis für Absatzwirtschaft.[8] Des Weiteren ist Simon 2012 Preisträger des Business-to-Business-Service-Awards der Lünendonk GmbH in der Kategorie Lebenswerk.[9] Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft verlieh Simon den Preis „Wissenschaftsorientierter Unternehmer des Jahres 2012“.[10] Im selben Jahr erhielt Hermann Simon den Preis „Mittelstands-Buch 2012“ der Oskar-Patzelt-Stiftung. 2013 verlieh die französische Académie des Sciences Morales et Politiques Simon zusammen mit Stéphan Guinchard den Prix Zerilli Marimo.[11] Etwas später erhielt Simon – wiederum zusammen mit Stéphan Guinchard den zweitplatzierten Prix de la Fondation ManpowerGroup pour l’emploi, den die Fondation ManpowerGroup zusammen mit Schülern der École des hautes études commerciales de Paris verleiht.[12]

Simon erhielt 2009 ein Ehrendoktorat der slowenischen IEDC-Bled School of Management, in deren „IEDC International Advisory Board“ er Einsitz nimmt[13] und wo er regelmäßig Vorträge hält.[14] 2011 verlieh ihm die Universität Siegen,[15] 2012 die Akademia Leona Koźmińskiego in Warschau je einen weiteren Ehrendoktor.[16] Seit 2019 ist Simon Ehrenpräsident des Verbandes Deutscher Hidden Champions e.V.[17] In China ist die 2021 eröffnete Hermann Simon Business School nach ihm benannt.[18]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am Gewinn ist noch keine Firma kaputt gegangen. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-593-51230-3.
  • Zwei Welten, ein Leben: Vom Eifelkind zum Global Player. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-593-50916-7.
  • Preisheiten – Alles was Sie über Preise wissen müssen. Campus, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-593-39910-2.
  • Hidden Champions – Aufbruch nach Globalia'. Campus, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-593-39714-6.
  • Die Wirtschaftstrends der Zukunft. Campus, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-593-39363-6.
  • 33 Sofortmaßnahmen gegen die Krise. Wege für Ihr Unternehmen. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-38999-8.
  • mit Martin Fassnacht: Preismanagement. Gabler, Neuauflage, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-409-39142-9.
  • Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-593-38380-4.
  • mit Frank Bilstein, Frank Luby: Der gewinnorientierte Manager. Abschied vom Marktanteilsdenken. Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-593-38113-8.
  • Think – Strategische Unternehmensführung statt Kurzfrist-Denke. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-593-37435-2.
  • (Hrsg.) Strategie im Wettbewerb. 50 handfeste Aussagen zur wirksamen Unternehmensführung. FAZ-Buch, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-89981-001-1.
  • mit Andreas von der Gathen: Das große Handbuch der Strategieinstrumente. Campus, Frankfurt am Main 2002, ISBN 978-3-593-36993-8.
  • (Hrsg.) Das große Handbuch der Strategiekonzepte. Campus, Frankfurt am Main 2000, ISBN 978-3-593-36410-0.
  • mit Robert J. Dolan: Profit durch Power Pricing. Campus, Frankfurt am Main/New York 1997, ISBN 978-3-593-35802-4.
  • Die heimlichen Gewinner. Campus, Frankfurt am Main/New York 1996, ISBN 3-593-35460-8.
  • Simon für Manager, Econ Verlag. Düsseldorf 1991, ISBN 978-3-430-18524-0.
  • Preisstrategien für neue Produkte (= Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, Band 46). Westdeutscher Verlag, Opladen 1976, ISBN 3-531-11378-X (Dissertation Universität Bonn, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, 1976).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Simon, Personal Background. www2.simon-kucher.com, abgerufen am 20. Dezember 2017 (englisch).
  2. CV. hermannsimon.com, abgerufen am 20. Dezember 2017 (englisch).
  3. a b c Hermann Simon wird 70. simon-kucher.com, 26. Januar 2017, abgerufen am 20. Dezember 2017.
  4. Heritage. www2.simon-kucher.com, abgerufen am 20. Dezember 2017.
  5. PRESSEMITTEILUNG. exceet.com, 7. Juni 2011, abgerufen am 20. Dezember 2017.
  6. Dietmar H. Lamparter: Eine Fundgrube. "Hidden Champions". In: Die Zeit. 16. August 2012, abgerufen am 24. Februar 2016.
  7. Praktikerpreis. In: Homepage der Erich-Gutenberg-Arbeitsgemeinschaft e.V. Abgerufen am 24. Februar 2016.
  8. Autoren des „Preismanagement-Klassikers“ erhalten Georg-Bergler-Preis. In: Absatzwirtschaft. 3. März 2011, abgerufen am 24. Februar 2016.
  9. Prof. Dr. Dres. h. c. Hermann Simon von Medien-Jury für sein Lebenswerk geehrt
  10. Preisverleihung 2012
  11. Prix Zerilli Marimo 2013 (Memento des Originals vom 31. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asmp.fr
  12. 18e Edition du Prix de la Fondation ManpowerGroup pour l’emploi – Pascal Croset, Hermann Simon et Stéphan Guinchard récompensés
  13. IEDC Honorary Professorship and Doctor Honoris Causa Recipients (Memento vom 30. September 2013 im Internet Archive)
  14. independent.co.uk: Gurus
  15. Ehrendoktortitel für Professor Dr. Dr. h. c. Hermann Simon
  16. Professor Hermann Simon has been awarded the doctorate honoris causa degree by Kozminski University.
  17. VDHC. Abgerufen am 13. August 2020 (deutsch).
  18. volksfreund.de. Abgerufen am 3. Oktober 2021.