Hermann Suter

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Aufnahme aus den 1920er Jahren
Hermann Suter- Buechi (1870–1926), Organist, Musiklehrer, Dirigent, Komponist, Direktor des Konservatoriums Basel, Grab auf dem Friedhof Hörnli, Riehen, Basel-Stadt
Grab auf dem Friedhof am Hörnli, Riehen, Basel-Stadt

Hermann Suter (* 28. April 1870 in Kaiserstuhl (Aargau); † 22. Juni 1926 in Basel) war ein Schweizer Komponist und Chordirigent.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel für Hermann Suter auf St. Margarethen in Binningen
Hermann Suter- Buechi (1870–1926), Organist, Musiklehrer, Dirigent, Komponist, Direktor des Konservatoriums Basel, Grab auf dem Friedhof Hörnli, Riehen, Basel-Stadt
Grabinschrift auf dem Friedhof am Hörnli, Riehen, Basel-Stadt

Suter war – neben Friedrich Hegar und Hans Huber – ein wichtiger Vertreter der Instrumental- und Chormusik im Deutschschweizer Raum an der Wende zum 20. Jahrhundert. Er war Schüler von Huber und später von Carl Reinecke in Leipzig. Nach einer Organistenstelle in Zürich (ab 1894) und einem Engagement als Dirigent der Stadtsänger Winterthur (ab 1897) leitete er ab 1902 bis fast zu seinem Tod den Basler Gesangverein und die Liedertafel und dirigierte die Sinfoniekonzerte der Allgemeinen Musikgesellschaft. Für drei Jahre war er Direktor des Konservatoriums in Basel. 1913 ehrte ihn die Universität Basel mit der Ehrendoktorwürde. Ab 1916 lebte Suter bis zu seinem Tode in Binningen auf St. Margarethen.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stilistisch steht Suter weniger seinem Lehrer Hans Huber, sondern eher Johannes Brahms nahe. Als sein bedeutendstes Werk gilt das 1923 entstandene spätromantische Oratorium Le Laudi di San Francesco d’Assisi nach dem Sonnengesang des Franz von Assisi, das ihn erst international bekannt machte. 1924 wurde das Oratorium zum hundertjährigen Jubiläum des Basler Gesangvereins durch Suter uraufgeführt. Frühere Werke sind – neben Kammer- und Chormusik – eine Sinfonie in d-Moll (1914), ein für Adolf Busch geschriebenes Violinkonzert und eine sinfonische Dichtung. 1923 schrieb er die Musik zum Festspiel Wettstein und Riehen von Albert Oeri; daraus stammt der bis heute populäre Wettsteinmarsch.[1] Suter schrieb auch eine neue Schweizer Nationalhymne (der Text dazu stammte von Carl Albrecht Bernoulli), die sich aber nicht durchsetzen konnte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph Ballmer: Suter, Hermann. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Timothey Francis Carney: Hermann Suter’s Oratorio Le Laudi di San Francesco d’Assisi: A Reflection of Swiss Musical Life in the Early Twentieth Century. Dissertation. University of Illinois, 1994.
  • Wilhelm Merian: Hermann Suter: Ein Lebensbild als Beitrag zur schweizerischen Musikgeschichte. 2 Bände. Basel 1936/37.
  • Tonspuren: Hermann Suter und das Musikleben um 1900. Ausstellung zum 75. Todestag von Hermann Suter, 1870–1926. Ausstellungskatalog. Museum Schiff, Laufenburg 2001.
  • A. H. (Alfred Heuß): Hermann Suter gestorben am 22. Juni. Nachruf. In: Neue Zeitschrift für Musik. 93. Jahrgang, Heft 7/8, Juli/August 1926, S. 423.
  • Hans Baur: Hermann Suter. In: Basler Jahrbuch 1927, S. 1-25.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermann Suter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Hess: Von der Krisenstimmung zum Festrausch: die „Vierhundertjährige Vereinigungsfeier von Riehen und Basel“ im Jahre 1923. Lizentiatsarbeit Historisches Seminar der Universität Basel, 1995; Nils Widmer: Feier 400 Jahre Riehen zu Basel. In: Gemeinde Lexikon Riehen.