Hermogenes (Häretiker)

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Hermogenes (altgriechisch Ἑρμογένης) war ein Lehrer, der wahrscheinlich an der Wende vom 2.  zum 3. Jahrhundert lebte.[1] Da keine seiner Schriften erhalten ist, müssen sein Leben und seine Lehre aus Berichten und Erwähnungen bei anderen Schriftstellern, frühchristlichen Apologeten und Kirchenvätern rekonstruiert werden.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theophilus von Antiochia verfasste einen Text gegen die Häresie des Hermogenes. Der frühchristliche Schriftsteller Clemens von Alexandria kannte ihn und nahm in seinen Schriften auf ihn Bezug. Auch Tertullian verfasste ein Adversus Hermogenem. Beeinflusst durch den griechischen Platonismus bzw. Neuplatonismus vertrat er die Auffassung, dass die Materie ewig sei, und führte das Böse auf sie zurück. Dabei bleibt der Umstand einer gnostischen Position des Hermogenes umstritten, in der aktuellen kirchengeschichtlichen Diskussion wird hiervon wieder Abstand genommen.[2]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katharina Greschat: Apelles und Hermogenes. Zwei theologische Lehrer des zweiten Jahrhunderts (= Supplements to Vigiliae Christianae 48), Brill, Leiden 200

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christoph Markschies: Hermogenes. In Siegmar Döpp, Wilhelm Geerlings (Hrsg.): Lexikon der antiken christlichen Literatur. Herder, Freiburg im Breisgau/New York 2002, ISBN 978-3-4512-7776-4, S. 321.
  2. Katharina Bracht: Vollkommenheit und Vollendung: zur Anthropologie des Methodius von Olympus. Bd. 2. Studien und Texte zu Antike und Christentum, Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 978-3-1614-7250-3, S. 50.