Herzogtum Aiguillon

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Karte des Herzogtums Aiguillon, Johannes Blaeu, Geographia Blaviana, Amsterdam, 1659

Das Herzogtum Aiguillon (Duché-Pairie d’Aiguillon) wurde 1599 aus den Baronien Aiguillon, Montpezat, Sainte-Livrade, Madaillan und Almayrac, zugehörigen und abhängigen Gebieten gebildet.

Der Kern des Herzogtums stammt von Françoise de Montpezat, Ehefrau von Alain de Foix-Candale (Sohn von Gaston II. de Foix-Candale) und Mutter von Jeanne Françoise de Foix-Candale (alias Jeanne Françoise de Grailly-Foix), die 1540 Honorat II. von Savoyen heiratete; deren Tochter ist Henriette von Savoyen-Villars, die in erster Ehe Melchior des Prez, Seigneur de Montpezat, heiratete, in zweiter Ehe Charles II. de Lorraine, duc de Mayenne – sie sind die Eltern von Henri de Lorraine, dem 1. Herzog von Aiguillon.

Erste Errichtung (1599)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herzogtum Puylaurens (1632)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1632 nahm Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu das Herzogtum (und die Pairie) an sich, da 1599 festgelegt worden war, dass es auf jeden Erben Henri de Lorraines übertragen werden konnte. Zwei Jahre später wurde die Pairie, jetzt nur noch aus der Baronie Aiguillon bestehend, zugunsten eines Favoriten Gaston d’Orléans und unter dem Namen Duché de Puylaurens neu errichtet.

1635 fiel Antoine de l’Age in Ungnade und starb, das Herzogtum wurde aufgelöst.

Zweite Errichtung (1638)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1638 errichtete Richelieu das Herzogtum wieder in der alten Form und übergab es seiner Nichte. Diese Errichtung sah vor, dass der Erbgang sowohl in männlicher als auch in weiblicher Linie nach freier Wahl der Herzogin erfolgen könne.

1674 legte sie die Reihenfolge der Erbfolge für ihren Besitz fest. Sie gab den ersten Platz ihrer Nichte, Tochter ihres Bruders François de Vignerot, Marie-Madeleine-Thérèse; sollte sie ohne Nachkommen oder vor der Herzogin sterben, sollten Louis-Armand, Marquis de Richelieu (1654–1730) und seine männlichen Nachkommen in das Erbe eintreten. Marie-Madeleine de Vignerot du Plessis starb 1675, das Herzogtum fiel an ihre Nichte.

  • 1675–1704: Marie-Madeleine Thérèse de Vignerot du Plessis (1636–1704), Demoiselle d’Agenois, dann 2. Duchesse d’Aiguillon, Baronne de Saujon, Pair de France, deren Nichte, Tochter von François II. Vignerot du Plessis, dem Bruder der ersten Duchesse Marie-Madeleine. Sie starb 1704 ohne Nachkommen.

1704 ging das Herzogtum wie vorgesehen an ihren Neffen Louis-Armand de Vignerot du Plessis, Marquis de Richelieu, Sohn von Jean-Baptiste Amador de Vignerot du Plessis de Richelieu (1632–1662), der wiederum ein Neffe der ersten Herzogin, der jüngere Sohn von François de Vignerot (siehe oben) und Bruder der zweiten Herzogin war. Louis-Armand gelang es jedoch nicht, seinen Pairstitel anerkennen zu lassen, anfangs, weil eine Gruppe der übrigen Pairs sich dem widersetzte, dann wegen der Minderjährigkeit Ludwigs XV. und schließlich wegen seiner eigenen Geschäftsunfähigkeit. Folglich trug er nie den Titel eines Herzogs von Aiguillon.[1]

Restitution (1731)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod des Marquis de Richelieu im Jahr 1730, brachte sein Sohn Armand Louis de Vignerot du Plessis den Besitz wieder zusammen und beantragte die Anerkennung der Pairswürde. Ein Beschluss des Parlements vom 10. Mai 1731 stimmte seinem Antrag zu, obwohl sich erneut Widerstand unter den übrigen Herzögen und Pairs erhob. Es wurde beschlossen, seinen Rang unter den Pairs entsprechend einer Neuerrichtung statt der Restitution zu werten.[2]

Der letzte Herzog von Aiguillon starb im Jahr 1800, der Titel erlosch mangels männlichen Blutsverwandten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Germain Antoine Guyot, Traité des droits, fonctions, franchises, prérogatives et privilèges annexés en France à chaque dignité, Paris, 1787, Band 2, S. 113–122
  • Jean Baptiste Pierre Jullien de Courcelles, Histoire généalogique et héraldique des pairs de France, Paris, 1827, Band 8, S. 360–362

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • European Heraldry, Maison du Plessis de Richelieu, (online, abgerufen am 29. November 2021)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. European Heraldry
  2. Guyot