Hilde Exner

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Hilde Exner (* 10. Jänner 1880 in Wien; † 23. April 1922 ebenda)[1] war eine österreichische Grafikerin, Bildhauerin und Keramikerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilde Exner stammte aus einer der bekanntesten Akademikerfamilien des alten Österreich. Sie war die Tochter von Franz Serafin Exner (1849–1926) und dessen erster Frau, Auguste Bach (1858–1883).[2][Anm. 1]

Tauben, Holzschnitt (1903)

Von 1902 bis 1905 studierte sie an der Wiener Kunstgewerbeschule Malerei bei Kolo Moser, Friedrich Linke und Alfred Roller. Sie entschied sich jedoch für die Plastik und empfing dafür prägende Impulse bei Aristide Maillol in Paris. In ihren Arbeiten, die teils aus Stein und Bronze, teils in Holz und Terrakotta ausgeführt sind und „technisch die volle Beherrschung aller Mittel“ erkennen ließen, finden sich unter anderem die Einflüsse von George Minne, Ernst Barlach sowie Wilhelm Lehmbruck[3] Gemeinsam mit ihrer ein Jahr älteren Kusine[2] Nora Exner, sowie Franz Fiebiger gestaltete sie Holzschnitte von Tieren. 1913 stellte sie sechs ihrer Plastiken in der Galerie Goltz, München, aus.

Hilde Exner zog zusammen mit befreundeten Künstlerinnen, die sie von der Kunstgewerbeschule her kannte, nach dem Ersten Weltkrieg nach Salzburg – mit Emma Schlangenhausen, Helene von Taussig, Maria Cyrenius und Magda Mautner Markhof. In Salzburg stammt die erste größere öffentlich aufgestellte Skulptur einer Künstlerin von Hilde Exner: die 1920 im Friedhof in Morzg am Kriegerdenkmal gesetzte Davidfigur.

Während des Ersten Weltkriegs hatte sich Exner der Verwundetenpflege gewidmet und sich dabei „den Keim zu jener Krankheit, der sie am 23. April 1922 erlag“, geholt. Sie wurde am Sieveringer Friedhof bestattet.[4] Ein Jahr nach ihrem Tod präsentierte die Galerie Würthle, Wien, eine Ausstellung der nachgelassenen Werke Hilde Exners.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maria Auböck (Textbeiträge), Maria Marchetti (Hrsg.): Wien um 1900. Kunst und Kultur. Ausstellungskatalog. Brandstätter, Wien 1985, ISBN 3-85447-097-5, S. 502.
  • Deborah R. Coen: Vienna in the Age of Uncertainty: Science, Liberalism, and Private Life. University of Chicago Press, Chicago / London 2007, ISBN 978-0-226-11172-8.
  • Andrea Elisabeth Sebald: Der Kriminalbiologe Franz Exner (1881–1947). Gratwanderung eines Wissenschaftlers durch die Zeit des Nationalsozialismus (= Rechtshistorische Reihe. Band 380). ZDB-ID 553472-0, Lang, Frankfurt am Main / Wien (u. a.) 2008, ISBN 978-3-631-57975-6.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vollschwester: Priska Exner (* 29. Dezember 1877 in Wien; † 6. Mai 1966 in Doorn, Niederlande), verehelicht mit dem Chirurgen Pieter Cornelis Dijkgraaf (1871–1941). Siehe: Priska Hildegarde Dorothea Exner. In: dijkgraaf.org (Delft Dijkgraaf Genealogy), abgerufen am 19. März 2012.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst von Frisch: In memoriam Hilde Exner, gesprochen bei der schlichten Totenfeier am Kriegerdenkmal zu Morzg, am 30. April 1922. [o. O.] 1922, Volltext online.
  2. a b Sebald: Der Kriminalbiologe Franz Exner. S. 29, Text (Stammbaum) online.
  3. a b A: Nachlaßausstellung Hilde Exner. In: Wiener Zeitung, Nr. 120/1923, 28. Mai 1923, S. 5, unten Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  4. Grabstelle Hilde Exner, Wien, Sieveringer Friedhof, Abteilung 2, Gruppe 13, Nr. 84.