Himalajaerddrossel

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Himalajaerddrossel

Himalajaerddrossel (Zoothera dauma)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Drosseln (Turdidae)
Unterfamilie: Turdinae
Gattung: Erddrosseln (Zoothera)
Art: Himalajaerddrossel
Wissenschaftlicher Name
Zoothera dauma
(Latham, 1790)

Die Himalajaerddrossel (Zoothera dauma) ist eine Vogelart in der Gattung der Erddrosseln.

Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Drossel erreicht mit 26 bis 28 Zentimetern Länge etwa die Größe der Misteldrossel. Sie ist durch reich goldbraunes Gefieder mit schwarzen halbmondförmigen Federspitzen an Kopf, Brust und Rücken gekennzeichnet. Der Schwanz ist braun, am Ende weißlich. In ihrem tief wellenförmigen Flug fallen die schwarzweißen Bänder der Unterflügel auf, wodurch sie sich zusätzlich von jungen, fleckigen Misteldrosseln unterscheidet.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie kommt als Brutvogel vom Ural über Sibirien bis Japan und im Süden bis Indien, Indonesien, Neuguinea sowie Ost- und Südaustralien vor. Umherstreifende Exemplare wurden in ganz Europa gefunden.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Himalajaerddrossel lebt versteckt in geschlossenen Wäldern mit reichem Unterwuchs. Sie sucht am Boden im Laub nach Würmern, Schnecken und Insekten. Um Nahrungstiere aufzuscheuchen, spreizt sie Flügel und Schwanz oder wippt mit dem ganzen Körper. Während des Zuges können die Vögel in kleinen Trupps auftreten.

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesang unterliegt starken geographischen Variationen. Unter anderem führten Analysen von Sonagrammen zur Abtrennung zweier australischer Unterarten als eigenständige Arten Papuaerddrossel (Zoothera heinei) und Tasmanerddrossel (Zoothera lunulata).

Die nordasiatischen Erddrosseln äußern ein melancholisches, langgezogenes, hohes Pfeifen, das stundenlang wiederholt werden kann. Charakteristisch ist ein flötender Doppelruf „jü-jvü“, wobei der zweite Teil tiefer ist als der erste. Der Gesang der südasiatischen Erddrosseln ist dagegen mehr drosselartig.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind drei Unterarten bekannt:[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Peterson, Guy Montfort, P. A. D. Hollom: Die Vögel Europas. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin, 9. Auflage 1970, ISBN 3-490-05518-7
  • Christopher M. Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. Orbis Verlag, 1995, ISBN 3-572-00702-X.
  • John Latham: Index ornithologicus, sive, Systema ornithologiae; complectens avium divisionem in classes, ordines, genera, species, ipsarumque varietates: adjectis synonymis, locis, descriptionibus, &c. Band 1. Prostant Venales Apud Leigh et Sotheby, London 1790 (biodiversitylibrary.org).
  • Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Monographie du genre Turdien Oreocincla. In: Revue et magasin de zoologie pure et appliquée (= 2). Band 9, 1857, S. 204–209 (biodiversitylibrary.org).
  • Isao Nishiumi, Hiroyuki Morioka: A New Subspecies of Zoothera dauma (Aves, Turdidae) from Iriomotejima, Southern Ryukyus, with Comments on Z. d. toratugumi. In: Bulletin of the National Museum of Nature and Science (= Series A Zoology). Band 32, Nr. 2, 22. Juni 2009, S. 113–124 (kahaku.go.jp [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Himalajaerddrossel (Zoothera dauma) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IOC World Bird List Thrushes
  2. John Latham (1790), S. 362.
  3. Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1857), S. 205–206.
  4. Isao Nishiumi u. a. (2009), S. 114.