Hirblingen

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Hirblingen
Wappen von Hirblingen
Koordinaten: 48° 25′ N, 10° 50′ OKoordinaten: 48° 25′ 20″ N, 10° 49′ 46″ O
Höhe: 460 m ü. NN
Einwohner: 1074 (1. Jan. 2024)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 86368
Vorwahl: 0821
Hirblingen
Hirblingen

Hirblingen ist ein Pfarrdorf und Stadtteil der Stadt Gersthofen im schwäbischen Landkreis Augsburg in Bayern (Deutschland).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirblingen liegt nordwestlich von Augsburg am Rande des Schmuttertales. Die Kreisstraße A 15 führt von Gablingen über Batzenhofen und Hirblingen nach Täfertingen, wo sie in die Staatsstraße St 2032 mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirblingen wurde urkundlich im 11. Jahrhundert erstmals aufgeführt. Bodenfunde bezeugen aber, dass der Ort eine so genannte Ursiedlung alemannischen Ursprungs ist. Hirblingen war einst Hauptstützpunkt der links vom Lech gelegenen Besitzungen des Reichsmarschälle von Pappenheim-Biberbach. Die Grundherrschaft übten im Mittelalter das Reichsstift St. Ulrich und Afra sowie Augsburger Klöster und Patrizierfamilien so u. a. die Portner aus. Im Dreißigjährigen Krieg setzten die Schweden das Dorf in Brand.

Seit 1699 war die Hospitalstiftung zu Augsburg Grundherr von Hirblingen und Teil des Obervogtamtes Täfertingen.[2] In der Beschreibung der Markgrafschaft Burgau von 1749 wird Hirblingen als ein Dorf mit 47 Feuerstätten bezeichnet, darunter eine Kirche, ein Pfarrhaus und ein Wirtshaus, nebst Zapfenwirtsgerichtigkeit dem Heilig-Geist-Spital in Augsburg gehörig. Das Hochgericht war Burgauisch und das Nieder- und Gassengericht bei den Grundherren.

Nach der Säkularisation fiel Hirblingen 1803 an das Kurfürstentum Bayern. Seit 1806 gehörte der Ort zum Königreich Bayern. 1804 wurde Hirblingen durch die Verwaltungsneugliederung Bayerns in das Landgericht Göggingen eingegliedert. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Hirblingen. 1816 hatte Maximilian Graf Montgelas mit der Bildung eines Patrimonialgerichts im Landgericht München die Gerichtsbarkeit über 43 Familien in Hirblingen erworben, die er an den Staat weiterverkaufte. Hirblingen war eine selbstständige Gemeinde und wurde am 1. Januar 1975 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Gersthofen eingemeindet.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher und Bürgermeister seit 1822[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Erwähnung
Josef Ziesenböck 26. Mai 1822
Fidelis Wohlfahrt 6. November 1825
Gaugenrieder 4. Oktober 1839
Johann Ortner 22. Januar 1842
Uebele 23. Oktober 1842
Andreas Deisenhofer 20. November 1845
Johann Schenk 24. April 1854
Anton Leitenmeyer 25. November 1857
Georg Brem 31. August 1870
Stöppich 12. März 1876
Josef Böck 6. Januar 1882
Harle 27. Oktober 1901
Schenk 23. Januar 1921
Franz Pfiffner 18. Mai 1933 und 6. Juni 1948

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Krauße (Hrsg.): Chronik der Stadt Gersthofen: 969–1989. Gersthofen 1989, DNB 891256881

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hirblingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daten und Zahlen der Stadt Gersthofen, abgerufen am 6. März 2020.
  2. Joachim Jahn: Augsburg Land (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Schwaben, H. 11). München 1984, S. 518
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 767.