Tierpark Rheinböllen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Hochwildschutzpark Hunsrück)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tierpark Rheinböllen
Ort Am Tierpark 1
55494 Rheinböllen
Fläche ca. 76 ha
Eröffnung 1967
Tierarten ca. 35 Arten
Artenschwerpunkte Heimische Wildtiere
Organisation
Trägerschaft Tierpark Rheinböllen GmbH
www.tierpark-rheinboellen.de
Positionskarte
Tierpark Rheinböllen (Rheinland-Pfalz)
Tierpark Rheinböllen (Rheinland-Pfalz)

Koordinaten: 50° 1′ 51,6″ N, 7° 39′ 43,9″ O

Der Tierpark Rheinböllen (bis 2020 Hochwildschutzpark Hunsrück) ist ein Wildpark am nördlichen Ortsrand von Rheinböllen im Hunsrück. Der Park beherbergt ca. 35 Tierarten – vor allem heimische Wildtierarten und bedrohte Haustierrassen, aber auch einige Exoten, wie z. B. Kanadische Wölfe, Erdmännchen, Zwergotter oder Bennett-Kängurus. Als Besonderheiten des Tierparks sind das frei lebende Dam- und Muffelwild, die Greifvögel (Falknerei) und die 2020 gegründete Tierparkschule zu nennen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tierpark Rheinböllen liegt ca. 3 km vom nordöstlichen Stadtrand Rheinböllens entfernt. Er wurde rund um den Volkenbacher Weiher und im angrenzenden Waldgebiet angelegt und erstreckt sich auf einem rund 76 Hektar großen Gelände. Er liegt unweit der Autobahn A 61.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. Juli 1967 wurde der Hochwildschutzpark erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der aus dem Sauerland stammende Unternehmer Anton Schulte-Wrede hatte das Gelände angelegt: Hier lebten zahlreiche Tiere, die in der Region heimisch sind oder es einmal waren, darunter Luchse, Wölfe, Bären und Wildschweine. Etwa 20 Kilometer Länge hatten die Gatterzäune; die damaligen Wanderwege umfassten 3 Kilometer, das gesamte Gelände etwa 100 Hektar Waldgebiet und 3 Hektar Wasserfläche. Mehr als 100.000 Besucher pro Jahr wurden in der Folge gezählt.[1]

Rotwild, Damwild, Muffelwild und Schwarzwild gehörten von Beginn an ebenso zum Park wie Steinbock und Europäischer Wisent oder Elche. Mit Waldlehrpfaden, Vogelschutzplänen und Beobachtungskanzeln zog der Hochwildschutzpark nicht nur Tierfreunde und fotografisch interessierte Gäste an, sondern mit heimischen Förstern und Jägern auch Fachpublikum. Bereits im Oktober 1967 besuchte der Tierforscher Bernhard Grzimek Rheinböllens Wildpark.

Modernisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1998 bis 2010 wurde der Park modernisiert, unter anderem wurde das Bärengehege erweitert. 2006 wurde die Falknerei gegründet, die täglich eine Greifvogelschau bietet.

Eine Besonderheit des Parks besteht darin, dass sich mehrere Tierarten frei im Park bewegen können, vorwiegend Rehe, Dam- und Sikahirsche, außerdem das Muffelwild.

Pachtverlängerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geleitet wurde der Park seit 2008 von Wolfgang Kaus, der ihn gemeinsam mit Kristof Fröhlich betrieb. 2015 wurde der Pachtvertrag zwischen den Betreibern und den Flächeneigentümern – die Stadt Rheinböllen und die Gemeinden Erbach und Liebshausen – um weitere 25 Jahre verlängert. 2020 übernahm Kristof Fröhlich die Leitung des Parks; am 1. Oktober 2020 wurde der privat geführte Park in „Tierpark Rheinböllen“ umbenannt.

Falknerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 2006 ist eine Falknerei im Tierpark ansässig. Neben verschiedenen Greifvogelarten nehmen auch Eulen aus unterschiedlichen Kontinenten an den Flugshows teil.

Tierparkschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tierparkschule wurde im Sommer 2020 gegründet. Sie stellt eine vom Tierpark betriebene zoopädagogische Abteilung dar und vereint alle edukativen Bereiche des Parks wie beispielsweise Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung sowie den passiven und aktiven Arten- und Naturschutz und dessen Management.

Neben regelmäßigen Angeboten wie „Tierpfleger-Workshops“ und „Ferien im Park“ gibt es Angebote für Kindergeburtstage, Kindergarten- und Schulgruppen.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wildpark ist Mitglied im Deutschen Wildgehege-Verband und seit dem Sommer 2020 in der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Im Park leben bereits Thüringer Waldziegen, Skudden und Pommerngänse.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tierpark Rheinböllen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rhein-Zeitung, 12. Juli 2017.