Horst Jäger (Politiker, 1940)

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Horst Jäger (2.v.r.) an der Spitze eines Demonstrationszuges am 9. November 1989

Horst Jäger (* 23. August 1940 in Eisenach) war Politiker (SED) und von 1988 bis 1990 Oberbürgermeister der Stadt Gera.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Lehre zum Industriekaufmann und danach erworbenen Abitur schloss er 1960 sein Studium zum Diplomkaufmann an der Handelshochschule in Leipzig ab und begann anschließend ein Lehrerstudium am Pädagogischen Institut in Erfurt. Er heiratete 1962 und war zunächst Lehrer in Wasungen und von 1964 bis 1973 Lehrer und später Direktor an verschiedenen Schulen in Gera.

1972 wurde er Mitglied der SED und war von 1973 bis 1979 erster Stellvertreter des Geraer Stadtschulrates. Im November 1980 wurde er Mitglied des Sekretariats der SED-Kreisleitung und schloss sein Studium der Staats- und Rechtswissenschaften in Potsdam-Babelsberg und 1985 sein Studium an der Parteihochschule „Karl Marx“ als Diplom-Gesellschaftswissenschafter ab.

Horst Jäger wurde am 15. März 1988 von der Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister gewählt. Im Dezember 1988 wurde, nach schwierigen Verhandlungen, zwischen Gera und Nürnberg die 39. deutsch-deutsche Städtepartnerschaft besiegelt, indem der Nürnberger Oberbürgermeister Peter Schönlein und Horst Jäger das entsprechende Dokument unterzeichneten.[1]

Nachdem sich im Sommer 1989 auch in Gera das politische Klima dramatisch veränderte und im Herbst zu wachsenden Spannungen führte, nahm Horst Jäger auf Anraten kirchlicher Kreise und mit Unterstützung einzelner Personen der Bürgerbewegung im Oktober an Friedensgebeten in der Johanniskirche und den ersten Demonstrationen in Gera teil. Am 26. Oktober stellte er sich im ersten Rathausgespräch gemeinsam mit Ratsmitgliedern den Fragen von Bürgern, Kirche und Oppositionsgruppen. Den Einsatz von Kampfgruppen gegen die Demonstrationen lehnte er ab.

Er gestaltete den Übergang zu den demokratischen Kommunalwahlen am 6. Mai 1990 maßgeblich mit und wurde selbst in die Stadtverordnetenversammlung gewählt, verließ diese aber kurze Zeit später, um sich seiner beruflichen Tätigkeit zu widmen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Museum für Kommunikation Nürnberg, Medieninformation Nr. 26@1@2Vorlage:Toter Link/www.museumsstiftung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (vom 26. November 2003)