Königliches Hufengymnasium

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Hufengymnasium Königsberg; in der Bildmitte Direktor Harry Brettschneider

Das Königliche Hufengymnasium war ein Gymnasium in Königsberg. Es lag im Stadtteil Hufen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Mai 1905 wurde das Hufengymnasium in einem angemieteten Gebäude in der Hermann-Allee Nr. 8 (an der Hufenschlucht beim Tiergarten) feierlich eröffnet. Beauftragt mit der Begründung des Königlichen Hufengymnasiums zu Königsberg Pr. und Leiter desselben war Prof. Otto Portzehl. 1915 zog es in das nach Plänen von Regierungsbaurat Kraatz im neoklassizistischen Stil errichtete Schulgebäude in der Tiergartenstraße (heute Zoologitscheskaja 2). Das ermöglichte die Angliederung eines realgymnasialen Zweiges, d. h. den Ausbau der Schule zu einer Doppelanstalt. Mit 750 Schülern (Stand 1926), darunter 670 evangelischen, 30 katholischen und 48 jüdischen Glaubens, gehörte es zu den größeren Schulen der Stadt. Der berühmteste Lehrer war Ernst Wiechert, der von 1920 bis 1930 Deutsch und Englisch unterrichtete. Am 23. Januar 1945 wurde der Schulbetrieb eingestellt. Das bei den Luftangriffen auf Königsberg erheblich beschädigte Gebäude wurde weitgehend wiederhergestellt und am 1. September 1958 als Bauschule Kaliningrads eröffnet.

Neben dem Portal befindet sich ein Gedenkstein für Ernst Wiechert. Die Inschrift ist in russischer und deutscher Sprache verfasst:

DICHTER ERNST WIECHERT 18. MAI 1887 – 24. AUGUST 1950 LEHRER AM HUFEN-GYMNASIUM (1911–1930). NOCH TÖNT MEIN LIED

Kollegium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktoren

  • Otto Portzehl (1860–1945) war beauftragt mit der Gründung des Gymnasiums und leitete es von 1905 bis 1907
  • Harry Brettschneider (1907)
  • A. Postelmann (1922–1934)
  • Bruno Dombrowski (1934–1945)[1][2]

Lehrer

Bekannte Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum Druck, Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Klaus Neumann: Das Staatliche Hufen-Gymnasium und -Realgymnasium zu Königsberg/Preußen 1905–1945, Selbstverlag, Wiesbaden 1978.
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Neumann: Das Staatliche Hufen-Gymnasium und -Realgymnasium zu Königsberg/Preußen 1905-1945. Selbstverlag, Wiesbaden 1978, S. A122.
  2. Das Ostpreußenblatt. Landsmannschaft Ostpreußen e. V., 28. Oktober 1967, S. 12, abgerufen am 3. Januar 2023.
  3. Klaus Neumann: Das Staatliche Hufen-Gymnasium und -Realgymnasium zu Königsberg/Preußen 1905-1945. Selbstverlag, Wiesbaden 1978, S. A122.

Koordinaten: 54° 43′ 15″ N, 20° 29′ 12,8″ O