Hugo Nauck

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Eine der bekanntesten Ansichten von Grimma: Die Klosterkirche Grimma und das benachbarte Gymnasium St. Augustin (Architekt: Hugo Nauck)

Carl Hugo Nauck, gelegentlich auch Karl Hugo Nauck, (* 18. April 1837 in Oschatz; † 22. Dezember 1894 in Dresden)[1] war ein deutscher Architekt und königlich sächsischer Baubeamter.

Nauck entwarf die Baupläne für ortsprägende öffentliche Gebäude in Sachsen, so für das heutige Gymnasium St. Augustin in Grimma, das zusammen mit der Klosterkirche Grimma zu den bekanntesten Stadtansichten der Muldestadt zählt.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hugo Nauck war 1868 als Landbauinspektor in Dresden tätig. 1871 wurde er Bezirksbaumeister bei der Kreishauptmannschaft Chemnitz mit dem Titel Oberbaurat. Ab der zweiten Hälfte der 1870er Jahre war Nauck in Leipzig tätig. 1882 gab es eine Neuorganisation der Königlich Sächsischen Hochbauverwaltung unter Adolph Canzler, und Nauck wurde Vorstand im Landbauamt Leipzig.[2]

Hugo Nauck war an den Plänen zu bedeutenden öffentlichen Bauwerken im Königreich Sachsen beteiligt. Sein Anteil an der jeweiligen künstlerischen Urheberschaft ist häufig unklar, wie es in der öffentlichen Bauverwaltung unter Planungsbeteiligung verschiedener Instanzen häufig vorkommt. Für folgende Gebäude lässt sich seine Beteiligung belegen:

Gymnasium St. Augustin in Grimma, frühere Landes- und Fürstenschule, von der Mulde aus

Nachdem man sich beim Neubau-Vorhaben der Landes- und Fürstenschule in Grimma für den Baustil der Neorenaissance (nach Vorbildern der damals sogenannten Deutschen Renaissance) entschieden und Nauck mit der Planung beauftragt hatte, beantragte Nauck beim Vorstand des Landbauamts eine Studienreise nach Norddeutschland, um diesen Baustil an Bauwerken dort in Augenschein zu nehmen und die Ziegelrohbautechnik und die Holzarchitektur näher kennenzulernen. Er erhielt die Bewilligung und 400 Mark Reisekosten. Vom 12. bis 25. Juli 1886 reiste Nauck dienstlich nach Stendal, Hamburg, Kiel, Lübeck, Schwerin, Wismar, Rostock, Doberan, Stettin, Danzig, Oliva, Marienburg, Thorn, Berlin sowie Brandenburg an der Havel und betrieb dort seine Studien.[6][7]

Hauptgebäude der Bibliotheca Albertina

Hugo Nauck war zudem verantwortlich für die planungs- und kostengerechte Ausführung der Bibliotheca Albertina in Leipzig, deren Pläne von dem Leipziger Architekten Arwed Rossbach stammen. Im Juni 1887 wurde der Erste Spatenstich ausgeführt und im Mai 1889 das Richtfest begangen; die feierliche Einweihung fand am 24. Oktober 1891 statt. Die Baukosten betrugen 2,6 Millionen Mark. Nach dem Landesherrn König Albert von Sachsen wurde die Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina genannt.[8][9]

1891 war Nauck zusammen mit Adolph Canzler und Rudolf Heyn an der Überprüfung der Umbaupläne zum Augusteum in Leipzig beteiligt, die im selben Jahr genehmigt wurden. Zuletzt wohnte Hugo Nauck wieder in Dresden im Haus Tieckstraße 23; sein Grab liegt auf dem Trinitatisfriedhof.[10][11]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hugo Nauck im Stadtwiki Dresden (mit weiteren Einzelheiten)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. dresden.stadtwiki.de
  2. http://www.stadtwikidd.de/wiki/Hugo_Nauck
  3. altes-chemnitz.de
  4. Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-932900-54-9, S. 204 ff.
  5. Jonas Flöter: Die Neubauten in Meißen und Grimma. In: Erziehung zur Elite. Die Fürsten- und Landesschulen zu Grimma, Meißen und Schulpforte um 1900. Leipzig 2003, ISBN 3-937209-33-6, S. 25–32.
  6. Karl Irmscher: Bewahrte Tradition. In: Friedrich Wermuth, Karl Irmscher u. a.: Von der kurfürstlichen Landesschule zum Gymnasium St. Augustin zu Grimma 1550–2000. Beucha 2000, ISBN 3-930076-99-3, S. 23–25.
  7. Jonas Flöter: Die Neubauten in Meißen und Grimma. In: Erziehung zur Elite. Die Fürsten- und Landesschulen zu Grimma, Meißen und Schulpforte um 1900. Leipzig 2003, ISBN 3-937209-33-6, S. 25–32.
  8. Mario Beck: Bibliotheca Albertina. Wissensspeicher von 125 Jahren eröffnet. In: Leipziger Volkszeitung vom 18. Oktober 2016, Seite 14.
  9. Bibliotheca Albertina. Jubiläumskolloquium zum 125. Geburtstag.@1@2Vorlage:Toter Link/www.lvz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Leipziger Volkszeitung vom
  10. http://www.stadtwikidd.de/wiki/Hugo_Nauck
  11. meine.name@1@2Vorlage:Toter Link/meine.name (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.