Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird

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Film
Titel Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird
Originaltitel The Hunting Party
Produktionsland Vereinigte Staaten,
Kroatien,
Bosnien und Herzegowina
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Richard Shepard
Drehbuch Richard Shepard
Produktion Bill Block,
Mark Johnson,
Scott Kroopf
Musik Rolfe Kent
Kamera David Tattersall
Schnitt Carole Kravetz
Besetzung

Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird ist ein international produzierter Spielfilm aus dem Jahr 2007. Regie führte Richard Shepard, der auch das Drehbuch schrieb. Weltpremiere war am 3. September 2007 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2007. Die breite Veröffentlichung in den Kinos der USA startete am 14. September 2007; der Kinostart in Deutschland war am 29. November 2007.[2] Im deutschen Fernsehen war der Film erstmals am 5. Februar 2010 bei VOX zu sehen.[3]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kameramann Duck trifft fünf Jahre nach dem Krieg in Bosnien und Herzegowina seinen für verschollen gehaltenen, ehemaligen Kollegen Simon Hunt wieder, mit dem er neun Jahre lang als Kriegsberichterstatter in diversen Krisengebieten tätig war. Dieser galt als bester seiner Branche, bis er aufgrund eines Vorfalls im Krieg in Bosnien vor laufender Kamera die Nerven verlor und aufgrund seines Verhaltens gefeuert wurde. Der arbeitslose und verschuldete Simon will Duck dafür gewinnen, Jagd auf den international gesuchten Kriegsverbrecher „Fuchs“ zu machen. Später stellt sich heraus, dass der Fuchs im Bosnienkrieg die Geliebte von Simon ermordet hat, als er ein Massaker in ihrem Heimatdorf anrichtete. Zusammen mit einem jungen Kollegen machen sie sich auf die Suche nach dem Fuchs. Je näher sie ihm kommen, desto mehr Hass schlägt ihnen aus der örtlichen Bevölkerung entgegen. Da sie für ein Team der CIA gehalten werden, werden sie vom Fuchs entführt und sollen umgebracht werden. In letzter Sekunde werden sie gerettet und es wird ihnen nahegelegt, das Land zu verlassen. Da offensichtlich keine Behörde Interesse daran hat, den Fuchs zu fangen, suchen sie ihn erneut auf und überraschen ihn bei der Jagd. Im Kofferraum des Autos verfrachten sie den Fuchs in das Dorf, in dem er vor Jahren das Massaker anrichtete, setzen ihn auf der belebten Hauptstraße ab und fahren weg. Die Bewohner des Dorfes erkennen den Fuchs sofort und gehen auf ihn zu, offensichtlich in der Absicht, ihn zu töten.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bewertungen des Films fielen tendenziell eher schwach aus. So rezensierte Manohla Dargis in der New York Times vom 7. September 2007, der Film sei eine „missglückte Möchtegerne-Satire“. Er beruhe auf einem Artikel, der nicht wirklich witzig sei und sei selbst nicht witzig.[4]

Robert Koehler schrieb in der Zeitschrift Variety vom 3. September 2007, der Film sei abwechselnd „oberflächlich“ und „amüsant“. Er stehe im Gegensatz zum Film Welcome to Sarajevo, der immer noch der beste Film sei, der westliche Journalisten im Krieg auf dem Balkan zeige. Die Rückblenden, die den Krieg und den früheren Nervenzusammenbruch von Simon zeigen würden, seien für die Handlung problematisch. Richard Gere biete eine der besten Darstellungen seiner Karriere; Terrence Howard wirke unglaubwürdig. Ferner wurden die „starken“ Leistungen der Nebendarsteller James Brolin, Mark Ivanir, Ljubomir Kerekes und Diane Kruger gelobt. Das Produktionsdesign des „talentierten“ Jan Roelf sorge für „knochenharten“ Realismus; die Filmmusik wirke „beunruhigend“.[5]

Schließlich schrieb das Lexikon des Internationalen Films im Filmjahr 2007 von einer „Friedensfarce nach einer wahren Begebenheit, die ihre satirischen Ansätze nicht zu einer glaubwürdigen Anklage bündelt, sondern eher sogar Gefahr läuft, den Mythos um den nicht zu fassenden Kriegsverbrecher noch zu verfestigen.“[6]

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung wurde durch den im Oktober 2001 von Scott Anderson in der Zeitschrift Esquire veröffentlichten Artikel What I Did On My Summer Vacation[7] inspiriert. Dort wurde die im Jahr 2001 durchgeführte Suche einer Gruppe westlicher Journalisten nach Radovan Karadžić beschrieben. Der Film wurde in Bosnien und Herzegowina sowie in Kroatien – darunter in Sarajevo und in Zagreb – gedreht.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2007 (PDF; Prüf­nummer: 112 104 K).
  2. Premierendaten für The Hunting Party, abgerufen am 18. September 2007
  3. DWDL.de – Vin Diesel beschert Vox hervorragende Quoten
  4. Filmkritik von Manohla Dargis, abgerufen am 18. September 2007
  5. Filmkritik von Robert Koehler, abgerufen am 18. September 2007 (Memento des Originals vom 15. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.variety.com
  6. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
  7. Anderson, Scott: What I Did On My Summer Vacation. In: Esquire. 1. Oktober 2000, abgerufen am 10. Februar 2010 (englisch).
  8. Filming locations für The Hunting Party, abgerufen am 18. September 2007