Hystero-Kontrast-Salpingographie

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Die Hysterokontrastsalpingografie (HKSG oder englisch: HyCoSy abgekürzt), auch als Hysterokontrastsonografie bezeichnet, ist ein diagnostisches Verfahren, um die Eileiter auf ihre Durchlässigkeit hin zu überprüfen.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In fast der Hälfte aller Fälle hat ein unerfüllter Kinderwunsch seine Ursache in der Sterilität der Frau. Annähernd ein Drittel dieser Fälle wiederum beruht auf dem Verschluss eines oder beider Eileiter, meist als Folge einer Entzündung. Die Prüfung der Durchgängigkeit der Eileiter ist im Rahmen der Sterilitätsdiagnostik von primärer Bedeutung.

Vorgehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Scheide wird ein Katheter in die Gebärmutter eingeführt. Am Ende dieses Katheters findet sich ein kleiner Ballon, der nach der Einfuhr mit Flüssigkeit gefüllt wird, um ein Zurückrutschen zu verhindern. Beim Füllen des Ballons kann die Patientin, der Periode vergleichbar, ein leichtes Ziehen verspüren, das auch nach der Behandlung noch einige Zeit anhalten kann. Der Ballon verhindert das Zurückfließen der Kontrastmittellösung, die im Anschluss in die Gebärmutter eingespritzt wird. Diese Flüssigkeit enthält kleine Luftbläschen, die Ultraschallwellen reflektieren. So kann mittels transvaginaler Sonografie dargestellt werden, ob und wie die Lösung über die Eileiter abfließt.

Das von 1995 bis 2011 benutzte Kontrastmittel Echovist der Firma Bayer HealthCare steht heute nicht mehr zur Verfügung, da das Unternehmen aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Produktion und den weltweiten Vertrieb eingestellt hat.[1] Dabei handelte es sich um eine Galaktoselösung, die kleine Luftbläschen freisetzte. Ein für diese Zwecke zugelassenes Alternativmittel steht seitdem nicht mehr zur Verfügung. Als mögliche Alternativen werden im Rahmen des Off-Label-Use Gelatine- oder Kochsalzlösungen benutzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Untersuchungen erfolgten im Jahre 1914 durch Isidor Clinton Rubin[2] und unabhängig durch W. H. Carey[3], zitiert nach A. H. Ansari.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Degenhardt, S. Jibril, M. Gohde, B. Eisenhauer, H. W. Schlößer: Die ambulante Hystero-Kontrast-Sonographie (HKSG) als Möglichkeit zur Kontrolle der Tubendurchgängigkeit. Geburtsh Frauenheilk 55 (1995), 143–149, doi:10.1055/s-2007-1022793
  • A. Kleinkauf-Houcken, B. Hüneke, Ch. Lindner, W. Braendle: Combining B-niode ultrasound with pulsed wave Doppler for the assessment of tubal patency. Human Reproduction 12 (1997), 2457–2460, online (PDF-Dokument; 1,0 MB)
  • D. Denschlag, Ch. Keck: Stellenwert der Hystero-Salpingo-Kontrast-Sonographie (HyCoSy) zur Abklärung der Tubenfunktion. Geburtsh Frauenheilk 60 (2000), 445–449, doi:10.1055/s-2000-8023

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitteilung (Memento des Originals vom 25. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gynemed.de von Bayer HealthCare, Januar 2011 (PDF; 113 kB)
  2. I. C. Rubin: Roentgendiagnostik der Uterus Tumoren mit Hilfe von Intrauteriner Collargol Injecktionen. Vorlaeufige Mitteilung. In: Zentralblatt Gynaekologie Bd. 38, S. 658, 1914
  3. W. H. Carey: Note on determination of patency of fallo-pian tubes by the use of Collargol and x-ray shadow. In: Am J Obstet Dis Women Child Bd. 69, S. 462, 1914
  4. A. H. Ansari: Diagnostic procedures for assessment of tubal patency. In: Fertility and sterility. Band 31, Nummer 5, Mai 1979, S. 469–480, doi:10.1016/s0015-0282(16)43988-9, PMID 156131.