I’m No Longer Here

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Film
Titel I’m No Longer Here
Originaltitel Ya no estoy aquí
Produktionsland Mexiko, USA
Originalsprache Englisch, Spanisch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 112 Minuten
Altersempfehlung ab 13[1]
Stab
Regie Fernando Frías de la Parra
Drehbuch Fernando Frías de la Parra
Produktion Rob Allyn,
Fernando Frías de la Parra,
Gerardo Gatica,
Gerry Kim,
Alejandro Mares,
Alberto Muffelmann,
Regina Valdés
Kamera Damián García
Schnitt Yibran Asuad
Besetzung
  • Juan Daniel García Treviño: Ulises Sampiero
  • Xueming Angelina Chen: Lin
  • Sophia Metcalf: Ice Agent
  • Coral Puente: Chaparra
  • Brandon Stanton: Fotograf
  • Jonathan Espinoza: Jeremy
  • Adriana Arbelaes: Gladys
  • Yesica Avigail Silvia Rios: Patricia
  • Tania Alvarado: Wendy
  • Deyanira Coronado: La Prendida

I’m No Longer Here (Originaltitel Ya no estoy aquí, span. für „Ich bin nicht mehr da“) ist ein Filmdrama von Fernando Frías de la Parra, das im Juli 2019 beim Cine Festival in den USA seine Premiere feierte und am 27. Mai 2020 weltweit bei Netflix veröffentlicht wurde. Der Film vertritt Mexiko bei der Oscarverleihung 2021 als bester Internationaler Film.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedreht wurde im mexikanischen Monterrey

Wir schreiben das Jahr 2011, und im nordmexikanischen Monterrey kämpfen kriminelle Gangs um die Vorherrschaft in der Stadt. In einem der gefährlichsten Viertel, einem Slum am Stadtrand in der Nähe der Berge, versucht sich der 17-jährige Ulises von all dem fernzuhalten. Er versteht sich mit allen im Viertel gut. Gemeinsam mit seinen Freunden hat er eine kleine Straßengang namens "Los Terkos" gegründet. Sie haben sich ganz der Cumbia-Musik verschrieben und tragen farbenfrohe Kleidung und asymmetrische Frisuren. Regelmäßig veranstalten die Jugendlichen Tanzwettbewerbe.[2][3]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Musikrichtung Cumbia entstand während der Zeit des Sklavenhandels an der karibischen Küste Kolumbiens und drang in den folgenden Jahrhunderten nach Mittel- und Südamerika vor. Der aus Westafrika kommende Beat kombiniert mit lokalen indigenen Rhythmiken ist das musikalische Rückgrat Lateinamerikas und erfuhr seit den 1960er Jahren lokal unterschiedliche Einflüsse von Rock, Dub, Pop, Hip-Hop und elektronischer Musik. Daher kann der Sound gegenwärtig von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich klingen. Der zugehörige Tanz kann als schlurfend und kreisförmig beschrieben werden, mit komplexen, anmutigen Handgesten als wichtigem Bestandteil, was womöglich auf die schmalen Schritte der in Ketten gelegten, versklavten Tänzerinnen und Tänzer zurückzuführen ist, die ihre Bewegungsfreiheit einschränkten.[3]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Fernando Frías de la Parra, der auch das Drehbuch schrieb. Er arbeitete mit vielen Rückblenden und Einschüben, die dem Film seinen besonderen Erzählrhythmus verleihen: „Erinnerungen und Träume sind kontrapunktisch zu den nüchternen Bildern, die Ulises' Leben in New York zeigen“, so Hannes Wesselkämper.[4] Der nicht linear erzählte Film pendelt so ständig zwischen den zwei Zeitsträngen, zwischen Ulises zu Hause in Monterrey und seiner Einsamkeit im Exil in den USA, hin und her.[3]

Eine erste Vorstellung erfolgte im Juli 2019 beim Cine Festival in den USA. Am 27. Mai 2020 wurde der Film weltweit in das Programm von Netflix aufgenommen.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einsatz im Unterricht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Onlineportal kinofenster.de empfiehlt den Film ab der 10. Klasse für die Unterrichtsfächer Spanisch, Musik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde und Ethik und bietet Materialien zum Film für den Unterricht. Dort schreibt Hannes Wesselkämper, aufgrund ihrer identitätsstiftenden Funktion, biete sich die Cumbia-Kultur als Schwerpunkt einer Analyse im Spanisch- und Musikunterricht an. Eine fächerübergreifender Projektarbeit könnte sich etwa an den musikalischen Wurzeln der Cumbia als Mischform karibisch-indigener wie afrikanischer Rhythmen orientieren und deren aktuelle Entwicklungsformen in elektronischer Musik oder im Hip-Hop diskutieren. Ebenso ließen sich die sehnsuchtsvollen Texte dieser Musik analysieren. In Bezug auf die zum Ende des Films in den Fokus gerückte politische Lage nordmexikanischer Grenzstädte ließen sich im Spanisch- sowie im Gemeinschaftskunde-Unterricht Gründe und mögliche politische Lösungen für die Gang-Gewalt in Städten der Grenzregion diskutieren.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I’m No Longer Here vertritt Mexiko bei der Oscarverleihung 2021 in der Kategorie Bester Internationaler Film und wurde im Februar 2021 als einer von 15 Filmen in eine Vorauswahl der Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen.[5] Ebenso befindet er sich in einer Vorauswahl bei den Golden Globe Awards 2021 in der Kategorie für den Besten fremdsprachigen Film. Im Folgenden eine Auswahl weiterer Auszeichnungen und Nominierungen.

Cairo International Film Festival 2019

  • Auszeichnung als Bester Film mit der Goldenen Pyramide
  • Auszeichnung als Bester Schauspieler (Juan Daniel García Treviño)

Directors Guild of America Awards 2021

Golden Reel Awards 2021

  • Nominierung für den Besten Tonschnitt in einem fremdsprachigen Film[7]

Goya 2021

Guild of Music Supervisors Awards 2021

Imagen Awards 2021

  • Nominierung als Bester Spielfilm
  • Nominierung für die Beste Regie (Fernando Frías De La Parra)
  • Nominierung als Bester Filmschauspieler (Juan Daniel Garcia)
  • Nominierung für die Beste Music Supervision for Film or Television (Joe Rodríguez und Javier Nuño)[10]

Satellite Awards 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. I’m No Longer Here bei Netflix, abgerufen am 1. Mai 2022.
  2. Bilge Ebiri: Netflix’s I’m No Longer Here Is a Lovely Tale of Music, Migration, and Loss. In: Vulture, 29. Mai 2020.
  3. a b c Natalie Brunner: „Ya no estoy aqui“ ist ein Musikfilm mit Substanz. In: orf.at, 16. Juli 2020.
  4. a b Hannes Wesselkämper: I’m No Longer Here. In: kinofenster.de, 29. Juli 2020.
  5. Clayton Davis: Oscars Shortlists Announced in Nine Categories. In: Variety, 9. Februar 2021.
  6. Erik Pedersen: DGA Awards Film Nominations: ‘Nomadland’, ‘Minari’, ‘Mank’, ‘Chicago 7’ & ‘Promising Young Woman’ Helmers Vie For Top Prize In: Deadline.com am 9. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.
  7. Erik Pedersen: Sound Editors Nominate ‘Wonder Woman’, ‘Sound Of Metal’, ‘Tenet’ & Others For Golden Reel Awards – Full List In: Deadline.com am 1. März 2021, abgerufen am 9. März 2021.
  8. https://www.hollywoodreporter.com/news/netflix-drama-leads-spains-goya-awards-nominations
  9. Brandon Choe: 11th Annual Guild Of Music Supervisors Awards – Winners List In: Deadline.com am 11. April 2021, abgerufen am 12. April 2021.
  10. 36th Annual Imagen Awards Nominations Announced. In: imagen.org, 2. August 2021.