Ima Breusing

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Fenna Minna Irma „Ima“ Breusing (* 17. Juni 1886 in Berlin; † 17. Januar 1968 ebenda) war eine deutsche Malerin, Zeichnerin und Grafikerin.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ima Breusing wurde am 17. Juni 1886 in Berlin als Kind des Marineoffiziers Alfred Breusing und seiner Frau Martha Fenna Catharine Breusing (geb. Brons) geboren. Sie hatte drei Schwestern und einen Bruder. Ihr Vater wurde in Aurich, ihre Mutter in Emden geboren. Nach eigenen Angaben fühlte sich Ima immer als Ostfriesin.[1] Ab 1908 besuchte sie die Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen und war dort Schülerin von Aenny Loewenstein.[2] Eigene Angaben, wonach sie auch die Kunstakademien in Berlin und die Akademie der Bildenden Künste München besucht hat, konnten bis dato nicht belegt werden, was aber auch daran liegen könnte, dass Frauen bis zum Frühjahr 1919 nicht offiziell an der Berliner Kunstakademie studieren durften, wohl aber „privat“ bei den Professoren der Akademien.[1] Von 1921 bis 1923 studierte sie bei Johannes Itten am Staatlichen Bauhaus[3] und an der Staatlichen Hochschule für bildende Kunst in Weimar. 1924 zog sie wieder nach Berlin[4] und war fortan als freischaffende Künstlerin tätig. In den Folgejahren unternahm sie mehrere längere Auslandsreisen, die sie nach Italien, Frankreich, Estland und Finnland führten.

Ima Breusing trat 1928 dem Verein der Berliner Künstlerinnen bei, in dessen Vorstand sie seit 1931 wirkte. In der Zeit des Nationalsozialismus war sie obligatorisch Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und beteiligte sich an Ausstellungen. Von 1933 bis 1942 war sie als Lehrerin an der Zeichen- und Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen tätig und ab 1935 deren Leiterin. Als der Verein in der Zeit des Nationalsozialismus gleichgeschaltet wurde, übernahm sie 1938 den Vorsitz.[5] Im selben Jahr war sie Studiengast in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo.[6] 1943[7] gab sie ihren Vorsitz im Verein ab und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Nach 1945 unterrichtete sie an ihrer eigenen Malschule in Zehlendorf und verdiente ihr Geld vor allem mit Aufträgen für Kinderporträts.[4] Im Alter lebte sie für mehrere Jahre im Leo-Fürbringer-Stift in Emden. 1968 starb sie in Berlin.[1]

Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ima Breusing arbeitete als Malerin und Grafikerin. Ihr Werk (Aquarelle, Bleistift-, Kohle- und Tuschzeichnungen, Ölmalereien und Lithografien) umfasst Porträts, Kinderbildnisse und Stillleben sowie zahlreiche Landschaftsbilder, die insbesondere die Küstenlandschaft, aber auch Häfen und Schiffe, vorzugsweise im Stil der neuen Sachlichkeit[1] mit konstruktivistischen Anklängen[2] zeigen.

Viele ihrer Arbeiten befinden sich in privatem Besitz, andere sind im Besitz der Berlinischen Galerie,[4][8] der Kunsthalle Kiel[2] sowie des Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung.[1][9]

Sicher belegte Teilnahme an Ausstellungen in der Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1934: Berlin, Preußische Akademie der Künste („Große Berliner Kunstausstellung“)
  • 1934: Berlin, Preußische Akademie der Künste („Herbstausstellung“)
  • 1939: Berlin („Gastausstellung im Verein Berliner Künstler“)
  • 1940: Berlin, Haus des Vereins Berliner Künstler („Gastausstellung des Vereins der Künstlerinnen zu Berlin“)
  • 1941: Düsseldorf, Kunsthalle („Die deutsche Malerin und Bildhauerin“)
  • 1944: Flensburg, Grenzlandmuseum („Das Schiff“)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Walter Baumfalk: Bildende Kunst in Ostfriesland im 20. und 21. Jahrhundert. 2. überarb. u. erw. Aufl. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 2020, ISBN 978-3-940601-59-9 S. 67.
  2. a b c d Tilo Grabach: Breusing, Ima. In: Allgemeines Künstlerlexikon - Internationale Künstlerdatenbank - Online: Allgemeines Künstlerlexikon Online / Artists of the World Online. Hrsg. Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff. K. G. Saur Berlin / New York 2009. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
  3. Personenlexikon Bauhaus / Bauhaus Biographies – Forschungsstelle Bauhaus Community. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. a b c Breusing_Kanonen. Abgerufen am 3. Dezember 2021 (englisch).
  5. Winfried Nerdinger, Ute Brüning, Bauhaus-Archiv: Bauhaus-Moderne im Nationalsozialismus : zwischen Anbiederung und Verfolgung. Prestel, München 1993, ISBN 3-7913-1269-3, S. 114.
  6. Jobst C. Knigge: Die Villa Massimo in Rom 1933-1943. Kampf um künstlerische Unabhängigkeit. Humboldt-Universität Berlin 2013, S. 316 (online)
  7. Vorstände seit 1867. In: VdBK1867. Abgerufen am 3. Dezember 2021 (deutsch).
  8. Sammlung Online | Berlinische Galerie | Ihr Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Berlin. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
  9. Dietmar Fuhrmann, Carola Muysers, Berlinische Galerie, Verein der Berliner Künstlerinnen: Profession ohne Tradition – 125 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen – ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt der Berlinischen Galerie in Zusammenarbeit mit dem Verein der Berliner Künstlerinnen. Kupfergraben, [Berlin] 1992, ISBN 3-89181-410-0.