In 80 Tagen um die Welt (1956)

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Film
Titel In 80 Tagen um die Welt
Originaltitel Around the World in Eighty Days
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Spanisch
Erscheinungsjahr 1956
Länge 184 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen United Artists
Stab
Regie Michael Anderson,
John Farrow (ungenannt)
Drehbuch James Poe,
John Farrow,
S. J. Perelman
Produktion Kevin McClory,
William Cameron Menzies,
Michael Todd
Musik Victor Young
Kamera Lionel Lindon
Schnitt Howard Epstein,
Gene Ruggiero,
Paul Weatherwax
Besetzung

(Für weitere Darsteller siehe Abschnitt mit Cameo-Rollen)

Synchronisation

In 80 Tagen um die Welt (Originaltitel: Around the World in Eighty Days) ist ein US-amerikanischer Abenteuer-Spielfilm aus dem Jahr 1956, der unter der Regie von Michael Anderson entstand. Der von Michael Todd produzierte Monumentalfilm basiert auf dem Roman Reise um die Erde in 80 Tagen von Jules Verne. Der Film wurde unter anderem mit fünf Oscars und zwei Golden Globes prämiert, darunter jeweils in der Kategorie Bester Film.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1872: Der englische Gentleman Phileas Fogg ist ein scheinbar emotionsloser Mann, der seinen Tagesablauf nach festen Gewohnheiten streng nach der Uhr lebt. Eines Tages wettet er mit einigen anderen Mitgliedern seines Londoner Clubs um 20.000 Pfund, dass er es schafft, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Zusammen mit seinem neuen Diener Passepartout bricht er unverzüglich zur Weltumrundung auf. Zu seinem Unglück findet gleichzeitig in London ein rätselhafter Bankraub statt. Die Polizei hält den nichtsahnenden Fogg aufgrund seiner schnellen Abreise und der von ihm mitgeführten, für die Reise benötigten enormen Bargeldmenge fälschlicherweise für den Räuber. Ein Polizeidetektiv heftet sich daraufhin an seine Fersen. Während ihrer Reise, die sie mit Hilfe von Gasballons, Eisenbahnen, Schiffen, Elefanten usw. durchführen, erleben Fogg und Passepartout allerhand phantastische Abenteuer. Viele Schwierigkeiten und Verzögerungen sind zu meistern, die ihren Zeitplan gefährden. In Indien gelingt es ihnen sogar, eine junge indische Prinzessin, die während einer religiösen Zeremonie geopfert werden soll, zu retten, und sie nehmen sie mit auf ihre weitere Reise. Der jungen Frau gelingt es, Fogg die Augen zu öffnen und die Unsinnigkeit seines bisherigen Lebenswandels zu erkennen, und er verliebt sich in sie.

In Amerika legt sich Fogg mit dem streitsüchtigen Colonel Proctor an, doch dieser erhält einen Schlag auf den Kopf. Auf der Zugfahrt von San Francisco nach New York trifft Fogg ihn wieder. Während der Fahrt bekommt der Zug es mit einer riesigen Büffelherde, die die Gleise blockiert, und mit einer sehr lockeren Brücke über einem reißenden Fluss zu tun, die nach der Überfahrt des Zuges einstürzt. Am anderen Ufer fordert Proctor Fogg zum Duell. Doch bevor das Duell ausgetragen werden kann, wird der Zug von Sioux-Indianern überfallen. Passepartout versucht über die Dächer, den Heizer und den Lokführer zu verständigen, doch dieser springt vom Dach, nachdem der Zug einen Tunnel durchfahren hat. Passepartout reist mit einem vorbeiziehenden Planwagen weiter, spannt während der Verfolgung mit den Indianern eines der Pferde aus und reitet allein weiter. Doch gerät er kurz darauf in die Hand der Indianer und soll bei lebendigen Leibe am Marterpfahl verbrennen. Fogg hat unterdessen an der Kavalleriestation Fort Phil Kearney die Kavallerie verständigt und rettet mit den Soldaten Passepartout in letzter Sekunde. Von Fort Phil Kearney fahren sie mit einem selbstgebauten Schlitten weiter, doch in New York verpassen sie das Anschlussschiff. Dennoch gelangen sie mit dem Dampfschiff Henrietta nach England. Dabei nehmen sie das Schiff fast auseinander.

Wieder in England eingetroffen – Fogg ist dicht daran, die Wette zu gewinnen – greift der Polizeibeamte zu und verhaftet Fogg. Zwar stellt sich dann schnell der Irrtum heraus, aber Fogg kehrt mit Passepartout einen Tag zu spät geschlagen in sein Haus in London zurück, zusammen mit der jungen Inderin, die ihm auch zugetan ist, seine Frau werden und ihm helfen will, ein neues Leben zu beginnen. Immerhin ein Trost für ihn, da er seine Wette wohl verloren hat. Doch das stellt sich plötzlich als Irrtum heraus: Bei der Reise durch die verschiedenen Zeitzonen überschritt er die Datumsgrenze in östlicher Richtung und "kürzte" so seine Reisedauer. Daher irrte Fogg sich beim Führen seines Reisetagebuches um einen ganzen Tag. Er ist also genau am Schlusstag in London eingetroffen. Hastig macht er sich auf zu seinem Club, um pünktlich zur festgesetzten Uhrzeit dort anzukommen. Der Weg ist wie üblich mit Hindernissen gepflastert, aber genau zum Gongschlag betritt er den Club und gewinnt glücklich die Wette.

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde in dem von Michael Todd mitentwickelten Breitwandverfahren Todd-AO gedreht. Die Uraufführung erfolgte am 17. Oktober 1956 im Rivoli Theatre, New York, die deutsche Erstaufführung am 4. Oktober 1957 im Düsseldorfer Capitol.[1]

Cameos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Hauptdarsteller(inne)n haben zahlreiche berühmte Schauspieler Cameos (hier in alphabetischer Reihenfolge) mitgewirkt. Der Produzent des Films, Michael Todd, erfand im Zuge dieses Filmes überhaupt erst den Begriff des Cameo-Auftritts.[2]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Ultra-Film Synchron GmbH, Berlin.[3]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Phileas Fogg David Niven Gert Günther Hoffmann
Passepartout Cantinflas Hans Putz
Prinzessin Aouda Shirley MacLaine Gertrud Kückelmann
Inspector Fix Robert Newton Werner Peters
Monsieur Gasse, Ballonfahrer Charles Boyer Siegfried Schürenberg
Elefantenführer Robert Cabal Gerd Duwner
Erster Maat der S.S. Henrietta Andy Devine
Colonel Stamp Proctor, Fahrgast
im Zug
John Carradine Friedrich Joloff
Mitarbeiter der indischen
Eisenbahn
Ronald Colman
Ingenieur der S.S. Henrietta Edmund Lowe
Angestellter der Dampfschiff-
Firma in Hongkong
Charles Coburn Paul Wagner
Mr. Talley, Steward der RMS
Mongolia
Melville Cooper Konrad Wagner
Mr. Foster, früherer Butler Sir John Gielgud
Roland Hesketh-Baggott, Londoner
Arbeitsagentur
Noël Coward Albert Lieven
Polizeichef in Bombay Reginald Denny Arnold Marquis
Steuermann der S.S. Henrietta Victor McLaglen
Pariser Kutscher Fernandel Bruno W. Pantel
Betrunkener im Barbary-Coast-
Saloon
Red Skelton
Sportliche Frau Hermione Gingold Agnes Windeck
General Sir Francis Gromarty,
Indien
Sir Cedric Hardwicke Wolf Martini
Denis Fallentin, Reform-Club-
Mitglied
Trevor Howard Wolfgang Lukschy
Zugschaffner (San Francisco
nach Fort Kearney)
Buster Keaton Erich Kestin
Erweckungspredigerin in London Beatrice Lillie Friedel Schuster
Steward auf der S.S. Carnatic Peter Lorre Walter Bluhm
Londoner Kutscher John Mills Franz Otto Krüger
Gauthier Ralph, Reform-Club-
Mitglied & Bank-of-England-Chef
Robert Morley Erich Fiedler
Britischer Konsul in Suez Alan Mowbray Peter Elsholtz
Türsteher des Barbary-Coast
-Saloon
George Raft
Erzähler des Prologs Edward R. Murrow Curt Ackermann
Kapitän der S.S. Henrietta Jack Oakie Benno Hoffmann
Achmed Abdullah Gilbert Roland Jochen Schröder
Abdullahs Handlanger Cesar Romero Alexander Welbat
Inspektor Hunter von Scotland
Yard
Richard Wattis Ralph Lothar
Hinshaw, Reform-Club-Stewart Harcourt Williams Gerd Prager

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino-Uraufführungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • USA: 17. Oktober 1956
  • Deutschland: 4. Oktober 1957
  • Österreich: 7. März 1958[4]

DVD-Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In 80 Tagen um die Welt. Edition „Bester Film“. Special-Edition-2-DVD-Set. Warner Home Video 2007

Soundtrack[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Victor Young: Around the World in Eighty Days. The Original Motion Picture Soundtrack (Expanded Edition). Hit Parade Records/Eric Records, Oshawa (Ontario) 2007, Tonträger-Nr. 13502 – digital überarbeitete stereofone Originalaufnahme der Filmmusik unter der Leitung des Komponisten

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Academy Awards 1957

Directors Guild of America Award 1957

  • Nominierung:
    • „Outstanding Directorial Achievement in Motion Pictures“

Golden Globe 1957

National Board of Review Award 1956

New York Film Critics Circle Award 1956

Writers Guild of America Award (Screen)

Weitere Verfilmungen des Romans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marlene Dietrich – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lg. 21, F 8
  2. Brenda Maddox: Who’s Afraid of Elizabeth Taylor? A Myth of Our Time, Evans, 1977, ISBN 0-87131-243-3, S. 124
  3. In 80 Tagen um die Welt. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 30. August 2023.
  4. Uraufführungen lt. IMDb
  5. In 80 Tagen um die Welt. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.