Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

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Schloss Ambras, eine der historischen Spielstätten der Innsbrucker Festwochen.

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sind ein Festival mit Musik aus Mittelalter, Renaissance, Barock und Klassik in historisch informierter Aufführungspraxis. Die Innsbrucker Festwochen finden seit 1976 jährlich im Juli und August in historischen Spielstätten in Innsbruck und Umgebung statt und werden von den Ambraser Schlosskonzerten eingeleitet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innsbruck ist ein Zentrum der Alten Musik. In der Renaissance und im Barock weilten Meister wie Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac und Pietro Antonio Cesti als Hofmusiker in der Alpenstadt. Es fanden prunkvolle Opernaufführungen im ersten Comedihaus, dem ersten freistehenden Theater des deutschen Sprachraums statt. Das damalige Innsbrucker Instrumentalensemble bildete später die Stammbesetzung des berühmten vorklassischen Mannheimer Orchesters.

Mitte des 20. Jahrhunderts wurde an die Tradition angeknüpft und die Pflege der Alten Musik in Sälen und Kirchen wieder aufgenommen. 1963, zur Feier der 600-jährigen Zugehörigkeit Tirols zu Österreich, initiierte der Innsbrucker Musiker Otto Ulf (1907–1993) gemeinsam mit Lilly von Sauter, der Kustodin der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums auf Schloss Ambras, das erste „Ambraser Schlosskonzert“. Seit 1976 widmen sich die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik der Pflege der Renaissance- und Barockmusik und sind somit das älteste noch bestehende Festival dieser Art. Im Zentrum stehen Barockopern, daneben Konzerte an historischen Stätten. 2010 wurde der jährlich stattfindende „Internationale Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti“ ins Leben gerufen, der junge Sänger aus aller Welt nach Innsbruck holt.

Unter den hier auftretenden Dirigenten waren Rinaldo Alessandrini, Giovanni Antonini, Howard Arman, Fabio Biondi, Attilio Cremonesi, Alan Curtis, Alessandro De Marchi, John Eliot Gardiner, Nikolaus Harnoncourt, Thomas Hengelbrock, René Jacobs, Konrad Junghänel, Sigiswald Kuijken, Hans-Martin Linde, Charles Medlam, Eduard Melkus, Lars Ulrik Mortensen, Christina Pluhar, Christophe Rousset und Jordi Savall. Unter den Sängern sind u. a. Jennifer Larmore und zahlreiche Countertenöre zu nennen, etwa René Jacobs, Derek Lee Ragin und Dominique Visse und David Hansen.

Seit 2010 ist der italienische Dirigent und Cembalist Alessandro De Marchi Künstlerischer Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.

Während der COVID-19-Pandemie konnte 2020 nur ein Teil des ursprünglich geplanten Programmes unter strikten Sicherheitsauflagen mit erheblich reduzierten Zuhörerzahlen nicht an allen üblichen Spielorten durchgeführt werden.

2022 verzeichneten die Festwochen 17.000 Besucher, die Auslastung der 53 Veranstaltungen lag bei 86 Prozent. Davon besuchten mehr als 9.000 Personen die Opern- und Konzertveranstaltungen und weitere 8.000 Personen die 19 kostenfreien Veranstaltungen der Festwochen.[1]

Operninszenierungen und Oratorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cesti-Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Cesti-Wettbewerb ist ein internationaler Gesangswettbewerb für junge Sänger und Sängerinnen von Barockopern, der im Zuge der Innsbrucker Festwochen seit 2010 veranstaltet wird. Benannt ist er nach dem italienischen Komponisten Pietro Antonio Cesti. Der Wettbewerb findet jährlich im August statt und gliedert sich in drei Runden, wobei die letzte als öffentliches Finale mit den etwa zehn besten Teilnehmern bestritten wird.

Aufführungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Landestheater mit Werbung für die Festwochen der Alten Musik

Künstlerische Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 17.000 Besucher bei Innsbrucker Festwochen. In: ORF.at. 30. August 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  2. Innsbrucker Festwochen mit Doppelspitze. In: ORF.at. 21. März 2022, abgerufen am 21. März 2022.
  3. Österreichischer Musiktheaterpreis: Trophäenregen für Salzburger Festspiele. In: ORF.at. 2. August 2021, abgerufen am 2. August 2021.
  4. "Courage und Ermutigung in der Pandemie": Salzburger Festspiele räumten bei Musiktheaterpreis ab. In: Kleine Zeitung. 2. August 2021, abgerufen am 2. August 2021.