Invariant Random Subgroup

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Invariant Random Subgroup (IRS) ist ein Begriff aus der Mathematik.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine topologische Gruppe, der Raum der abgeschlossenen Untergruppen mit der Chabauty-Topologie. Eine invariant random subgroup ist ein Borelsches Wahrscheinlichkeitsmaß auf , dass unter der Konjugationswirkung von auf invariant ist.

Der Raum aller solchen Maße mit der schwachen Topologie wird mit bezeichnet.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wenn ein Normalteiler ist, ist das Dirac-Maß eine IRS.
  • Wenn ein Gitter ist, erhält man mittels der Abbildung durch Push-Forward des auf auf Volumen normierten Haar-Maßes eine IRS auf , die mit bezeichnet wird.

Zusammenhang mit Benjamini-Schramm-Konvergenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine zusammenhängende, halbeinfache Lie-Gruppe ohne kompakten Faktor und mit trivialem Zentrum, sei eine maximal kompakte Untergruppe und der symmetrische Raum. Dann sind für eine Folge von Gittern äquivalent:

  • Die Folge BS-konvergiert gegen .
  • Die Folge konvergiert in gegen das Dirac-Maß auf der trivialen Untergruppe .

IRS in Lie-Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine nicht-kompakte, einfache Lie-Gruppe mit trivialem Zentrum und . Dann folgt aus dem Satz von Nevo-Stuck-Zimmer, dass alle IRS entweder für ein Gitter oder oder sind.

Dagegen gibt es für nicht-kompakte, einfache Lie-Gruppen mit trivialem Zentrum und zahlreiche „exotische“ IRS.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Clara Löh: Ergodic Theoretic Methods in Group Homology. A Minicourse on L2-Betti Numbers in Group Theory (= SpringerBriefs in Mathematics.). Springer Nature, Cham 2020, ISBN 978-3-030-44219-4.
  • Miklos Abert, Nicolas Bergeron, Ian Biringer, Tsachik Gelander, Nikolay Nikolov, Jean Raimbault, Iddo Samet: On the growth of L2-invariants for sequences of lattices in Lie groups. In: Annals of Mathematics. Serie 2, Band 185, Nummer 3, 2017, S. 711–790 JSTOR:26395741.