Irina von Wiese

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Irina von Wiese (2019)

Irina Stephanie von Wiese und Kaiserswaldau[1], in Großbritannien meist Irina von Wiese (* 11. September 1967 in Köln[2]) ist eine deutsch-britische Juristin und Politikerin der Liberal Democrats. Von 2019 bis zum 31. Januar 2020 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irina von Wiese entstammt dem ursprünglich schlesischen Uradelsgeschlecht von Wiese und Kaiserswaldau. Sie ist eine Enkelin von Leopold von Wiese. Ihre Großmutter, Leopold von Wieses dritte Ehefrau Nathalie Garetzeloff, stammte aus Georgien und kam 1923 als Flüchtling nach Weimar.[3]

Sie studierte Rechtswissenschaften an der Universität München und erwarb an der Harvard Kennedy School 1994[4] einen Master of Public Administration. Einen Teil ihres Referendariats leistete sie bei der EU-Kommission[5] und in der Verwaltung des Landtags Mecklenburg-Vorpommern[6] ab. In Deutschland wurde sie 1996 als Rechtsanwältin zugelassen. Im selben Jahr zog sie nach Großbritannien, wo sie 1998 die Zulassung als Solicitor für England und Wales erhielt. In London arbeitete sie als Antitrust Director für die GSM Association.

Sie besitzt die deutsche und die britische Staatsbürgerschaft.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irina von Wieses Interesse an europäischer Politik wurde in ihrer Zeit in Harvard durch ihre damalige Dozentin Shirley Williams geweckt.[8] Sie engagierte sich zunächst in London auf lokaler Ebene für die Liberaldemokraten. Von diesen wurde sie auch als Kandidatin für den Unterhauswahlkreis Hammersmith und für die Wahlen zur London Assembly 2020 vorgesehen.[7] Sie engagierte sich in der Remain-Oppositon gegen den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs.[7]

Bei der Europawahl im Vereinigten Königreich 2019, bei der die Liberaldemokraten mit 27,2 % stärkste Partei im Europa-Wahlkreis London wurden, errang sie eines von drei Mandaten der Liberaldemokraten.[9] Sie gehörte damit der Renew-Europe-Fraktion an.

Sie war stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte.[10]

Bei den Kommunalwahlen in Großbritannien am 5. Mai 2022 wurde sie in den Southwark London Borough Council gewählt.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Waterlow’s Solicitors’ and Barristers’ Directory. 1999, S. 94.
  2. Martindale-Hubbell International Law Directory 2000.
  3. Kate Grimwood: Introducing our new Hammersmith Parliamentary Candidate. In: hflibdems.org.uk. 24. März 2019, archiviert vom Original am 22. Mai 2019; abgerufen am 14. Dezember 2019 (englisch, dort ohne Name).
    Name nach Josef Joachim Menzel (Hrsg.): Schlesier des 15. bis 20. Jahrhunderts (= Schlesische Lebensbilder, Band 7). Insingen, Degener, 2001, ISBN 978-3-7995-6198-3, S. 329.
  4. Class of 1994: 25th reunion. In: hks.harvard.edu. Archiviert vom Original am 28. Mai 2019; abgerufen am 14. Dezember 2019 (englisch).
  5. Bettina Schulz: Europawahl: Trotz-Wahlkampf. In: Zeit Online. 22. Mai 2019, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  6. Landtag Mecklenburg-Vorpommern: Zwischenbericht für die Erarbeitung einer Landesverfassung (Verfassungskommission) (Drs. 1/2000, S. 70). 30. April 1992, abgerufen am 9. Januar 2020.
  7. a b c Irina Von Wiese MEP. In: londonlibdems.org.uk. Abgerufen am 26. Mai 2019.
  8. Irina von Wiese: European Election campaign launch. (Video, 2:31 Minuten) In: YouTube. 21. April 2019, abgerufen am 28. Mai 2019 (englisch).
  9. European elections 2019: Lib Dems make London MEP gains. In: BBC.com. 27. Mai 2019, abgerufen am 28. Mai 2019 (englisch).
  10. Irina von Wiese. In: europarl.europa.eu. Abgerufen am 14. Dezember 2019 (englisch).
  11. 2022 Southwark Local Elections: The Results In Full. Southwark News, 6. Mai 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).