Isochronität

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Isochronität (von altgriechisch ἰσόχρονος isóchronos, deutsch ‚gleich an Zeit, gleich alt‘)[1] ist

  • die Bezeichnung gleich lange dauernder Zeiträume. In der Technik ist das ein Signal mit konstanter Periodendauer.
  • die Eigenschaft eines technischen Systems, insbesondere eines Netzwerks oder anderen Übertragungssystems, definierte Aufgaben innerhalb einer genau definierten Zeitspanne durchzuführen. Isochrone Telekommunikationsnetzwerke können fehlerfrei mit konstanter Datenrate übertragen.

Isochrone Übertragung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dieser Übertragungsart liegt immer eine feste Anzahl von Schritten zwischen zwei beliebigen Kennzeichnungspunkten. Der zeitliche Abstand zwischen zwei übertragenen Bits ist stets gleich groß. Zeitliche Abweichungen, die als Jitter bezeichnet werden, existieren idealerweise nicht. In der Praxis müssen sie begrenzt werden.

Da in der Praxis mit konstanten Taktsignalen gearbeitet wird, sind alle Übertragungsarten wenigstens innerhalb eines „Hierarchieblocks“ isochron. Beispiel: Die als asynchron bezeichnete, serielle RS232-Schnittstelle schickt Bytes asynchron, also zu einem beliebigen Zeitpunkt – die Start-, Daten- und Stopbits werden aber isochron gesendet.

Der Begriff isochrone Übertragung wird in der Technik noch in einer leicht abweichenden Bedeutung verwendet: Hier versteht man darunter, dass eine bestimmte, minimale Datenrate garantiert wird (z. B. Firewire, USB …). Das ist beispielsweise für Multimedia- (Video on Demand etc.) oder Echtzeit-Anwendungen (Luftverkehrskontrolle etc.) wichtig.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bei Uhren bezeichnet man die Gleichförmigkeit von Schwingungen als Isochronismus, also ihre von äußeren Störeinflüssen unabhängige Frequenzkonstanz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Padeffke: Entwurfsverfahren für asynchrone Schaltungen unter Verwendung von Standardsoftware. 1. Auflage, Cuvillier Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-86537-471-9.
  • Anatol Badach, Erwin Hoffmann: Technik der IP-Netze. Internet-Kommunikation in Theorie und Einsatz, 3. Auflage, Carl Hanser Verlag, München 2015, ISBN 978-3-446-43976-4.
  • Bernhard Tritsch: Verteiltes Lernen in Computernetzen. Eine Tele-Media-Trainingsarchitektur, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1997, ISBN 978-3-540-62085-3.
  • Franz-Joachim Kauffels: Lokale Netze. 1. Auflage. Redline, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8266-5961-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Pape, Maximilian Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 4. Februar 2019]).