Isokolon

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Das Isokolon (griech.) ist eine Wortfigur, die auf der gleichen Silbenzahl der korrespondierenden Satzglieder in einer Periode beruht.

Verwendung in der Antike[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde besonders von den griechischen und römischen Rednern der Antike, insbesondere von Apuleius[1] aber selbst noch im Barock häufig verwendet. Das ihm ähnliche Trikolon liegt im folgenden Beispiel der christlichen Segnung vor: „Im Namen des Vaters, im Namen des Sohnes und im Namen des Heiligen Geistes. Amen.“ („A deo petatur, in deo quaeratur, ad deum pulsetur.“)

Verwendung in der Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man vergleiche auch: „Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht, Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht.“ (Hugo von Hofmannsthal: Was ist die Welt?)

Ein bizarres Beispiel des Vormärz findet sich im so genannten Heckerlied des Friedrich Hecker: „Reisst die Konkubine aus des Fürsten Bett. Schmiert die Guillotine mit der Pfaffen Fett!“[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schindel, Ulrich: Die Rezeption der hellenistischen Theorie der rhetorischen Figuren bei den Römern, Vandenhoeck und Ruprecht : Göttingen 2001, ISBN 3-525-82515-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. Norden: Die antike Kunstprosa, NA Darmstadt 1981, 1. Aufl. 1918, S. 603.
  2. FolkWorld Ausgabe 32 12/2006: Mit Pfaff und Adel raufen. Musikalische Blasphemien aus sieben Jahrhunderten