BHStB IIIa5

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BHStB / BHLB / SHS IIIa5
JDŽ / JŽ 185
Werkfoto der IIIa5 301 aus der ersten Serie
Werkfoto der IIIa5 301 aus der ersten Serie
Werkfoto der IIIa5 301 aus der ersten Serie
Nummerierung: siehe Lokomotivliste
Anzahl: 45
Hersteller: Krauss/Linz, Weitzer/Arad
Baujahr(e): 1900–1901
Bauart: C2’ n2vst
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Kupplung: 11.531 mm
Höhe: 3.400 mm
Breite: 2.200 mm
Drehgestellachsstand: 2.200 mm
Kuppelachsradstand: 3.000 mm
Gesamtradstand: 8.600 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 60 m
Leermasse: 24,5 t
Dienstmasse: 19,5 t
Dienstmasse mit Tender: 34,6 t
Reibungsmasse: 19,5 t
Radsatzfahrmasse: 6,5 t
(7,5 t bei vollem Tender)
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Indizierte Leistung: ca. 270–290 PSi
(≙ 199–213 kW)
Treibraddurchmesser: 900 mm
Laufraddurchmesser: 640 mm
Steuerungsart: Allan
Zylinderanzahl: 2
HD-Zylinderdurchmesser: 310 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 470 mm
Kolbenhub: 450 mm
Kesselüberdruck: 13 atü
Anzahl der Heizrohre: 96 (Ø 44 mm)
Heizrohrlänge: 4.100 mm
Rostfläche: 0,94 m²
Strahlungsheizfläche: 4,0 m² (wasserberührt)
Rohrheizfläche: 54,41 m² (wasserberührt)
Verdampfungsheizfläche: 58,41 m² (wasserberührt)
Tender: Stütztender
Dienstmasse des Tenders: 15,1 t
Wasservorrat: 6,0 m³
Brennstoffvorrat: 2,4 m³ (ca. 1,9 t)
Lokbremse: Saugluftbremse, Handbremse
Zugbremse: Saugluftbremse
Kupplungstyp: Bosna-Kupplung

Die Reihe IIIa5 war eine Stütztender-Verbundlokomotive mit drei Kuppelachsen und Klose-Lenkwerk in Bosnischer Spurweite der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen (BHStB).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

JŽ 185-007 der ersten Serie 1965 in Dubrovnik
185-019 mit abgebautem Klose-Lenkwerk
Typenskizze der IIIa5 aus der ersten Serie

Im Jahr 1896 waren die letzten Exemplare der Reihen IIa4 und IIIa4 von den Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen beschafft worden, für den zwischenzeitlich weiter angestiegenen Verkehr waren daher dringend weitere Lokomotiven notwendig. Deshalb wurde 1900 und 1901 eine erste große Serie von 45 Loks beschafft und in der Ausführung mit drei Kuppelachsen, Stütztender und Verbundtriebwerk stellten sie eine Kombination der beiden Vorgängerbaureihen dar. Wegen der im Ausgleich von 1897 festgelegten Aufteilung auf österreichische und ungarische Betriebe wurden 18 Lokomotiven von der Lokomotivfabrik Krauss in Linz und 27 von der Maschinenfabrik Weitzer in Arad gefertigt. Bei den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) wurde diese Ausführung später als Baureihe 185 bezeichnet.

Für die 1901 eröffnete Dalmatinerbahn sollten weitere 15 Lokomotiven in einer verstärkten Ausführung (spätere JDŽ-Baureihe 186) beschafft werden, 7 davon wurden 1901 und 1902 von Krauss ausgeliefert und von den BHStB ebenfalls als IIIa5 bezeichnet. Wegen eines Großbrandes in der Maschinenfabrik Weitzer verzögerte sich aber die Fertigung der restlichen 8 und die Bestellung wurde auf 4 Stück gekürzt. Letztlich wurden sie 1904 von der Budapester Maschinenfabrik (MÁVAG) fertiggestellt.

BHStB / BHLB / SHS IIIa5
JDŽ / JŽ 186
MÁVAG-Typ 63
Werkfoto der IIIa5 802 aus der zweiten Serie
Werkfoto der IIIa5 802 aus der zweiten Serie
Werkfoto der IIIa5 802 aus der zweiten Serie
Nummerierung: siehe Lokomotivliste
Anzahl: 11
Hersteller: Krauss/Linz, MÁVAG/Budapest
Baujahr(e): 1901–1904
Bauart: C2’ n2vst
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Kupplung: 12.640 mm
Höhe: 3.540 mm
Breite: 2.200 mm
Drehgestellachsstand: 2.200 mm
Kuppelachsradstand: 3.000 mm
Gesamtradstand: 9.000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 60 m
Leermasse: 29,4 t
Dienstmasse: 24,3 t
Dienstmasse mit Tender: 41,1 t
Reibungsmasse: 24,3 t
Radsatzfahrmasse: 8,1 t
(8,4 t bei vollem Tender)
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Indizierte Leistung: ca. 340–360 PSi
(≙ 250–265 kW)
Treibraddurchmesser: 900 mm
Laufraddurchmesser: 640 mm
Steuerungsart: Allan
Zylinderanzahl: 2
HD-Zylinderdurchmesser: 340 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 520 mm
Kolbenhub: 450 mm
Kesselüberdruck: 13 atü
Anzahl der Heizrohre: 138 (Ø 44 mm)
Heizrohrlänge: 4.100 mm
Rostfläche: 1,33 m²
Strahlungsheizfläche: 5,5 m² (wasserberührt)
Rohrheizfläche: 78,21 m² (wasserberührt)
Verdampfungsheizfläche: 83,71 m² (wasserberührt)
Tender: Stütztender
Dienstmasse des Tenders: 16,8 t
Wasservorrat: 6,4 m³
Brennstoffvorrat: 3,0 m³ (ca. 2,4 t)
Lokbremse: Saugluftbremse, Handbremse
Zugbremse: Saugluftbremse
Kupplungstyp: Bosna-Kupplung

Damit waren die Lieferungen von Lokomotiven mit Klose-Lenkwerk abgeschlossen, denn zwischenzeitlich kamen ab 1903 schon die ersten Exemplare der Nachfolgebaureihe IVa5 zum Einsatz. Als Vierkuppler mit konventionellem Triebwerk und seitlich verschiebbaren Achsen wurde die spätere Reihe 83 mit insgesamt 181 Stück das Rückgrat der Zugförderung in Bosnien-Herzegowina und im späteren Jugoslawien.

Insgesamt hatten die Eisenbahnen Bosnien-Herzegowinas 99 Klose-Lokomotiven beschafft, eine einmalig hohe Anzahl. Ihre lange Einsatzdauer bis Ende der 1960er Jahre belegt, dass sie sich trotz ihres vielteiligen Triebwerks im harten Betrieb gut bewährten. Zum Ende ihrer Einsatzzeit kamen die Lokomotiven noch in untergeordneten Diensten und auch bei Industriebetrieben zum Einsatz, die fortlaufende Einstellung und Umspurung der Schmalspurstrecken machte sie letztendlich aber überflüssig. Leider blieb aber auch von diesen interessanten Lokomotiven keine erhalten, ein Schicksal aller Loks mit Klose-Lenkwerk. Der hohe Schornstein und der markante Auspuffschlag des Zweizylinder-Verbundtriebwerks verhalf der Reihe IIIa5 zum Übernamen Top (Kanone).

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Bauserie (spätere JDŽ-Baureihe 185)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1900 lag die zulässige Achslast auf dem Schmalspurnetz allgemein noch bei 6,5 Tonnen, abgesehen von den Zahnstangenabschnitten. Dadurch war man in Bezug auf eine Leistungssteigerung dementsprechend eingeschränkt, durch die Verlegung der Vorräte auf den Stütztender mit zweiachsigem Drehgestell konnte aber zumindest die dauernd verfügbare Reibungsmasse erhöht werden. Im Zuge dessen wurde der Wasservorrat mehr als verdoppelt und auch der Kohlebunker wurde vergrößert.

Der grundsätzliche Aufbau mit drei Achsen in einem Außenrahmen und der nahezu gleiche Kessel wurde von der Reihe IIIa4 übernommen. Um dennoch die Leistung etwas steigern zu können, wurden im Innentriebwerk zwei Zylinder in Verbundwirkung eingebaut sowie der Kesseldruck von 12 auf 13 atü erhöht. Damit und durch die höhere Effizienz der zweifachen Dampfdehnung ergab sich eine kleine Leistungssteigerung von etwa 20 bis 30 PSi, trotz der geringeren Höchstgeschwindigkeit. Weiters wurde die Stephenson-Steuerung durch eine der Bauart Allan ersetzt, welche die nunmehr rechteckigen Schieber mit vertikalem Schieberspiegel antrieb.

Der Aufbau des Klose-Lenkwerks und der Achsstand von 3.000 mm wurde weitgehend von der IIIa4 übernommen. Die spurkranzlose Treibachse war ebenso fest im Rahmen gelagert, allerdings war die Kropfachse etwas verstärkt ausgeführt. Die beiden radial einstellbaren Kuppelachsen wurden über ein Hebelwerk vom Stütztender entsprechend der Auslenkung bei Bogenfahrt eingestellt. Über ein ebenfalls damit verbundenes doppeltes Hebelparallelogramm wurde der auf dem Treibzapfen befindliche Differentialkopf entsprechend verdreht und dadurch die wirksame Länge der Kuppelstangen passend hergestellt.

Zweite Bauserie (spätere JDŽ-Baureihe 186)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Juli 1901 eröffnete Dalmatinerbahn wurde schon mit einem stärkeren Oberbau für eine Achslast von 8 Tonnen errichtet. Entsprechend konnte die zweite Bauserie mit deutlich mehr Heizfläche und größeren Zylinderdurchmessern ausgeführt werden. Für die lange und steigungsreiche Bahn im wasserarmen Karst wurden die Vorräte weiter vergrößert. Ein weiterer Detailunterschied wird beim oberen Differentialkopf des Klose-Triebwerks auffällig, im Unterschied zu den Vorgängerlokomotiven war er vier- statt dreiarmig ausgeführt. Die sonst weit verbreitete Hebelumsteuerung wurde durch eine Steuerspindel ersetzt.

Ausbau der Klose-Mechanismen und weiterer Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1920er und 30er Jahren wurde bei einigen Lokomotiven das aufwendige Klose-Lenkwerk durch einfache Kuppelstangen ersetzt. Dazu bekam die Treibachse Spurkränze, die vordere Kuppelachse wurde im Rahmen fest gelagert und die hintere erhielt etwas seitliches Spiel. Davon unbeeindruckt blieben aber auch nicht umgebaute Lokomotiven bis zur endgültigen Ausmusterung im Einsatz.

Von der JDŽ wurden 1933 sämtliche Klose-Lokomotiven mit einer Baureihennummer größer als 100 eingereiht, dieser Bereich war eigentlich für die baldige Ausmusterung vorgesehen. Trotzdem kamen sie in der Folge auch auf den recht anspruchsvollen Strecken Split–Sinj und zwischen Mladenovac und Lajkovac zum Einsatz. Und entgegen ihrer Einstufung waren sie bis Ende der 1960er Jahre immer noch weit verbreitet anzutreffen, wohingegen die sächsischen und württembergischen Klose-Lokomotiven bereits in den 30er Jahren ausgemustert wurden.

Lokomotivliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hersteller Fabriks-
Nummer
Baujahr BHStB-Nr.
BHLB-Nr.
SHS-Nr.
JDŽ-Nr.
ab 1933
Verbleib ausge­mustert
Erste Serie (JDŽ 185)
Krauss/Linz 4216 1900 IIIa5 301 185-001
4217 IIIa5 302 185-002
4218 IIIa5 303
4219 IIIa5 304 185-004
4220 IIIa5 305 185-005
Weitzer/Arad 83 IIIa5 306 185-006
84 IIIa5 307 185-007
85 IIIa5 308 185-008
Krauss/Linz 4366 IIIa5 309 185-009
4367 IIIa5 310 185-010
4368 IIIa5 311 185-011
Weitzer/Arad 86 IIIa5 312 185-012
87 IIIa5 313 185-013
91 IIIa5 314 185-014
92 IIIa5 315 185-015
93 IIIa5 316 185-016
94 IIIa5 317 185-017
95 IIIa5 318 185-018
96 IIIa5 319 185-019
97 IIIa5 320 185-020
98 IIIa5 321 185-021
99 IIIa5 322 vor 1932
100 IIIa5 323 vor 1932
101 IIIa5 324 185-024
102 IIIa5 325 185-025
Krauss/Linz 4487 1901 IIIa5 326 185-026
4488 IIIa5 327 185-027
4489 IIIa5 328 185-028
4490 IIIa5 329 185-029
4491 IIIa5 330 185-030
4492 IIIa5 331 185-031
4632 IIIa5 332 185-032
4633 IIIa5 333 185-033
4634 IIIa5 334 185-034
4635 IIIa5 335 185-035
Weitzer/Arad 103 IIIa5 336 185-036
104 IIIa5 337 185-037
105 IIIa5 338 185-038
106 IIIa5 339 185-039
107 IIIa5 340 185-040
108 IIIa5 341 185-041
109 IIIa5 342 185-022
110 IIIa5 343 185-023
111 IIIa5 344
112 IIIa5 345 185-003
Zweite Serie (JDŽ 186)
Krauss/Linz 4650 1901 IIIa5 801 186-001 FS
4651 IIIa5 802 186-002 1939 Lajkovac
4652 IIIa5 803 186-003 HDŽ → JDŽ 1949
4653 IIIa5 804 186-004 1939 Lajkovac
4654 IIIa5 805 186-005 1939 Lajkovac
4655 IIIa5 806 186-006 1939 Lajkovac
4656 1902 IIIa5 807 186-007 HDŽ → JDŽ 1949
MÁVAG 1760 1904 IIIa5 808 186-008 HDŽ → JDŽ 1949
1761 IIIa5 809 186-009 HDŽ → JDŽ
1762 IIIa5 810 186-010 HDŽ → JDŽ 1949
1763 IIIa5 811 186-011 1939 Lajkovac
Bahngesellschaft Zeitraum
BHStB Bosnisch-Herzegowinische Staatsbahnen 1895 bis 1908
BHLB Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen 1908 bis 1918
SHS Železnice Kraljevine Srba, Hrvata i Slovenaca 1918 bis 1929
JDŽ Jugoslovenske Državne Železnice 1929 bis 1954
HDŽ Hrvatske Državne Železnice 1941 bis 1945
Jugoslovenske Železnice 1954 bis 1991
Die Umzeichnung von SHS auf JDŽ fand erst 1933 statt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Rihosek: Die Lokomotiven der Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen. Reprint 2006, Wien.
  • Alfred Horn: Die Bahnen in Bosnien und der Herzegowina. In: Eisenbahn Sonderheft. Ployer, Wien 1964.
  • Keith Chester: The Narrow Gauge Railways of Bosnia-Hercegovina. Stenvalls, Malmö 2006, ISBN 91-7266-166-6.
  • Franz Gemeinböck, Werner Schiendl: Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918–2016. Edition Bahn im Film, Wien 2017, ISBN 978-3-9503096-7-6.
  • Raimar Lehmann: Dampflok-Sonderbauarten. Springer, Basel, ISBN 978-3-0348-6757-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]