Jacqueline Otchere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jacqueline Otchere


Otchere bei den Deutschen Meisterschaften 2018 in Nürnberg

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 5. Mai 1996
Geburtsort HeidelbergDeutschland
Größe 167 cm
Gewicht 56 kg
Beruf Studentin (Biowissenschaften)
Karriere
Disziplin Stabhochsprung
Bestleistung Halle: 4,30 m; Freiluft: 4,60 m
Verein MTG Mannheim, vorm.: ASV Eppelheim
Trainer Alex Rupp, erster Trainer: Michaela Günther
Status aktiv
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Deutsche U23-Meisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Gold 2018 Nürnberg 4,45 m
Bronze 2019 Berlin 4,41 m
Gold 2021 Braunschweig 4,30 m
Gold 2022 Leipzig (Halle) 4,30 m
Bronze 2022 Berlin 4,40 m
Deutsche Juniorenmeisterschaften U23
Gold 2018 Heilbronn 4,45 m
letzte Änderung: 8. Oktober 2023

Jacqueline Otchere (* 5. Mai 1996 in Heidelberg) ist eine deutsche Leichtathletin, die sich auf den Stabhochsprung spezialisiert hat.

Berufsweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otchere ist Studentin der Biowissenschaften[1] an der Universität Heidelberg.[2]

Im Jahr 2023 schloss sie ihr Bachelor-Studium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg erfolgreich ab.

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von acht Jahren hatte Otchere mit der Leichtathletik gemeinsam mit ihren Brüdern Julian und Colin beim ASV Eppelheim bei Heidelberg begonnen, und recht bald wechselten die Geschwister zur MTG Mannheim, wo Jacqueline im Sprint und Sprung als Schülerin in den Altersklassen W14 und W15 jeweils auf dem Treppchen der Deutschen Blockmeisterschaften stand.[3] Allerdings stagnierten die Leistungen dann.

Als sie 2015 Probleme am Schienbein hatte und nicht mit der Sprintgruppe der MTG Mannheim ins Trainingslager fahren konnte, sich aber sportlich fit halten wollte, hatte ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Julian mit seinem Vorschlag Erfolg, sie mit zum Stabhochsprungtraining zu nehmen.[4]

Bis Ende 2016 steigerte sie sich verhalten und schaffte nie die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften.[4] Ende des Jahres lag Otchere in der DLV-Bestenliste nicht unter den Top 40.

2017 kam Otchere bei der Deutschen Hallenhochschulmeisterschaft in Frankfurt-Kalbach auf den 8. Platz.[2] Im Freien verbesserte sie sich im Laufe des Jahres um 70 Zentimeter auf 4,30 m. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften U23 in Leverkusen belegte sie den 5. Rang und bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt den 6. Platz. In der deutschen Rangliste verbesserte sie sich auf Platz zwölf.

2018 belegte Otchere bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund den 5. Platz. In Heilbronn wurde sie Deutsche U23-Meisterin mit persönlicher Bestleistung von 4,45 m und war mit dieser Höhe auch die Norm für die Europameisterschaften in Berlin gesprungen. Beim Athletics World Cup in London steigerte sie sich auf 4,60 m.[5] In Nürnberg wurde Otchere Deutsche Meisterin und sicherte sich die Nominierung für die Heimeuropameisterschaften, wo sie in der Qualifikation ausschied. Am Jahresende war sie mit 4,60 m die beste deutsche Stabhochspringerin. Ebenso deutlich war ihr Aufstieg in der Weltbestenliste (2016: Rang 778; 2017: Rang 108; 2018: Rang 23).[3]

2019 bestritt Otchere keine Hallensaison, da ein Start bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow nicht im Fokus stand, stattdessen aber langfristige Pläne mit Blick auf die Olympischen Spiele in Tokio.[3] In der Freiluftsaison holte sie Bronze bei den Deutschen Meisterschaften. Den Sommer war sie jedoch durch kleinere Verletzungen und ihr Studium gebremst.[6]

2020 bestritt Otchere keine Wettkämpfe. In ihrer Comeback-Saison 2021 verpasste sie eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio nur sehr knapp. In zwei Wettkämpfen kam sie mit übersprungenen 4,55 m ihrer persönlichen Bestleistung schon wieder sehr nahe und beendete die Saison als deutsche Jahresbeste.

2022 wurde sie in Leipzig zum ersten Mal deutsche Hallenmeisterin. In der Arena von Leipzig sicherte sie sich den Titel. Im Sommer konnte sie in Berlin die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften gewinnen. Bei der Weltmeisterschaft in Eugene gewann sie die Qualifikation ohne Fehlversuch und qualifizierte sich mit 4,50 m für das Finale. Dort erkämpfte sie sich bei ihrer ersten Weltmeisterschaft einen den 10. Platz. Bei den Heimeuropameisterschaft in München hingegen überstand die Qualifikation nicht.

2023 bestritt Jacqueline studienbedingt am Ende der Freiluft-Saison nur 2 Wettkämpfe aus verkürztem Anlauf von nur zehn Anlaufschritten. Sie beendete die Saison mit einer Höhe von 4,50 m zum dritten Mal ihrer Karriere auf Platz eins der deutschen Jahresbestenliste des DLV und legte den Grundstein für die Olympiasaison 2024. Diese Höhe war gleichbedeutend mit der internationalen Norm für die Europameisterschaften in Rom (Italien) 2024. Ihr Platz am Ende der Saison in der Weltbestenliste: Rang 40.

Otchere war zu Beginn der Leistungssportreform 2017/18 Nachwuchskader (NK1 U23) des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und ist nun im Perspektivkader.

Vereinszugehörigkeiten und Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacqueline Otchere startet für die MTG Mannheim, zuvor war sie als Schülerin mit ihren Brüdern beim ASV Eppelheim.[4] Ihr erster Trainer war Michaela Günther.[7]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otchere ist die Tochter eines Ghanaers und einer Deutschen.[8] Ihre beiden Brüder waren ebenfalls Leichtathleten, Colin sprintete und Julian († 2020) war Stabhochspringer.

Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leistungsentwicklung
Jahr Halle Freiluft
2014 3,21 m
2015 3,61 m
2016 3,60 m
2017 3,50 m 4,30 m
2018 4,30 m 4,60 m
2019 4,46 m
2020
2021 4,55 m
2022 4,30 m 4,50 m
2023 4,50 m

Bestleistungen

(Stand: 19. Februar 2020)

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacqueline Otchere (2022)

National

International

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jacqueline Otchere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sportlerportrait Jacqueline Otchere. In: sportschau.de. Archiviert vom Original am 3. August 2018; abgerufen am 3. August 2018.
  2. a b c Ergebnisse. (PDF; 223 kB) In: seltec-sports.de. Abgerufen am 2. August 2018.
  3. a b c Jan-Henner Reitze: Jacqueline Otchere – Die Senkrechtstarterin. In: leichtathletik.de. 24. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  4. a b c Thorsten Eisenhofer: Julian und Jacqueline: Die Otchere-Geschwister heben ab. In: leichtathletik.de. 19. Juli 2018, abgerufen am 2. August 2018.
  5. Athletics World Cup – Final Results. (PDF; 317 kB) In: dlv-xml.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Februar 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dlv-xml.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Georg Falter: Der große Disziplin-Check 2019 – Stabhochsprung Frauen. In: leichtathletik.de. 28. November 2019, abgerufen am 19. Februar 2020.
  7. EM 2018 Berlin. (Memento des Originals vom 8. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 21,3 MB), Team-Broschüre des DLV, S. 50.
  8. Aleks trifft … Jacqueline Otchere. In: vegan-fuer-mich.de. 1. August 2018, abgerufen am 7. August 2018.