Jakob Amiet

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Jakob Amiet (* 25. Dezember 1817 in Solothurn; † 9. September 1883 ebenda) war ein Schweizer Jurist und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sohn des Notars, Grossrats und Stadtschreibers Franz Xaver Amiet und der Alpendichterin Emerita geborene Gyr von Einsiedeln geboren, studierte Jakob Amiet Philosophie und Rechtswissenschaften in Genf, Jena, Göttingen, Berlin und Heidelberg. Während seines Studiums wurde er 1835 Mitglied der Zofingia Solothurn, 1836 der Zofingia Genf und 1837 der Burgkeller-Burschenschaft Jena. Nach seinem Studium wurde er 1841 Advokat in Solothurn, wo er ab 1842 auch als stellvertretender Amtsschreiber tätig war. 1848 wurde er Suppleant des kantonalen Obergerichts sowie eidgenössischer Stabsauditor. 1847/48 tat er sich als Radikaler gegen den Sonderbund hervor. 1851 bis 1852 sowie 1873 bis 1876 war er Kantonsrat. Von 1852 bis 1856 war er als eidgenössischer Bundesanwalt (Generalprokurator) in Bern tätig. Amiet begründete seine Demission 1856 damit, dass es nicht länger mit seinem Bürgerethos zu vereinbaren sei, für eine anhaltende Untätigkeit in Bern ein Jahresgehalt von 4300 Franken zu beziehen. In der Folge wurde die Stelle lange Jahre nicht mehr besetzt.

Amiet wurde in der Folge Präsident des Amtsgerichts Bucheggberg-Kriegstetten und Präsident des kantonalen Amtsgerichts. 1867 wurde er Präsident des eidgenössischen Kassationsgerichts. Später arbeitete er wieder als Advokat. In der Schweizer Armee diente er als Oberst.

Auch schriftstellerisch war Amiet tätig; er verfasste viele Gelegenheitsgedichte zu Jubiläen oder anderen Festanlässen.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Solothurns Kunstbestrebungen vergangener Zeit und dessen Lucasbruderschaft. St. Gallen, 1862.
  • Studien zur Entzifferung der roemischen Inschrift von Laupersdorf, (Kanton Solothurn) aus dem Ende des IV. Jahrhunderts. Solothurn 1864.
  • Die Gründungssage der Schwesterstädte Solothurn, Zürich und Trier. Solothurn 1873.
  • Der Münzforscher Andreas Morellius von Bern. Ein Lebensbild aus der Zeit der Bastille. In: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1883. Bern 1883, S. 1–52 (doi:10.5169/seals-124826#10).
  • Festspruch, vorgetragen an der Versammlung des Schweizerischen Kunstvereins bei Anlass der Übergabe der Frescobilder Stückelberg's in der neuerstellten Tellscapelle. Zepfel, Solothurn 1883.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VorgängerAmtNachfolger
Paul MigyBundesanwalt der Schweizerischen Eidgenossenschaft
1852–1856
vakant