Jean Rouppert

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Jean Rouppert, 1933

Jean Rouppert (* 15. August 1887 in Custines bei Nancy; † 25. August 1979 in Bussières (Loire))[1] war ein französischer Zeichner und Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean François Rouppert wurde am 15. August 1887 in Custines bei Nancy geboren. Als Sohn von Johann Rouppert, Walzwerkarbeiter, und Marie Kieffer stammte er aus einfachen Verhältnissen. Mit 14 Jahren verließ er die Schule und begann eine Holzschuhmacher-Lehre. In Armut lebend, verpflichtete er sich 1906 vier Jahre lang in die Kolonialarmee. Danach kehrte er nach Nancy zurück. Dank seiner Zeichnerqualitäten fand er 1913 zuerst eine Stelle als Dekorateur, dann als Zeichner in den Werkstätten von Émile Gallé, bekannt durch die Produktion von Vasen und Möbeln im Stile des Art nouveau. Diese Periode, in der er sich als Zeichner hervorhob, dauerte bis 1924. Er verließ Gallé und Nancy und zog nach Lyon, wo er den Status als Unabhängiger einnahm. 1931 zog er nach St-Alban-les-Eaux in der Nähe von Roanne. Im hohen Alter erfreuten ihn wiederum die Zeichnungen von Karikaturen und romantischen Landschaften. Er starb 1979, ein Jahr nach seiner Gemahlin.

Künstlerische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean Rouppert zeigte Einflüsse von Albrecht Dürer und Jacques Callot, der Präraffaeliten und des Japonismus. Die ästhetischen Formen eines Hans Thoma oder Maurice Denis hinterließen Spuren in seinen Aquarellen und Gouaches, Paul Jouve oder Ernst Barlach in den Skulpturen. Seine Themen waren vielseitig: Karikaturen und Ausdrucksköpfe, satirische Kriegskritik, romantische, naturalistische und dekorative Landschaften, historische und mythologische Persönlichkeiten, Illustrationen für Märchen, Figuren des einfachen Volkes, Art-Déco-Motive für Fantasiepapiere, Tierbilder (art animalier), Blumen- und Insektenwelt, Mode, Tänzerinnen und Akte. Rouppert hat in den Jahren 1930, 1940 und 1950 im Salon de la Société des Beaux-Arts in Lyon und im Salon des Amis des Arts in Roanne Zeichnungen, Aquarelle und Skulpturen ausgestellt. Seine Nachkommen unternehmen seit 2006 Ausstellungen, wie im Musée François Pompon in Saulieu, und Publikationen, um nachträglich sein Werk zur Geltung zu bringen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald Müller: Jean Rouppert, un dessinateur dans la tourmente de la Grande Guerre. L’Harmattan, 2007, ISBN 978-2-29602-424-3.
  • Ronald Müller: Les animaux de Jean Rouppert – Entre Japonisme et Arts Décoratifs. Musée Alphonse-Georges Poulain, Vernon 2012, ISBN 978-2-35404-034-5.
  • Ronald Müller: Jean Rouppert – Plages biographiques. Édition Stéphane Archambault, Série RENCART, Saint-Gilles-Croix-de-Vie 2017, ISBN 979-10-90467-08-8.
  • Samuel Provost: Les Établissements Gallé dans les années vingt. Déclin et essaimage. Revue de l’art 199, 2018, S. 47–54, ISBN 978-2-7080-1524-1.
  • Samuel Provost: Établissements Gallé and the Industriel Mold-Blown or Relief Séries of the 1920s. In: Journal of Glass Studies, Band 60, Corning, New York 2018, S. 269–294.
  • Samuel Provost: The Gallé signatures on glass after 1904 : a tentative chronology (part II, 1920-1936). In: Newsletter on Art Nouveau Craftwork & Industry, Nr. 5, 2. Januar 2021.
  • Samuel Provost: Glaïeuls, a case study of a popular floral series by the Établissements Gallé. In: Newsletter on Art Nouveau Craftwork & Industry, Nr. 18, 2022.
  • Samuel Provost: Jean Rouppert as the designer of Gallé lamps in the early 1920s. In: Newsletter on Art Nouveau Craftwork & Industry, Nr. 27, 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archives départementales de Meurthe-et-Moselle, commune de Custines, Eintrag zur Geburt 1887 und Vermerk des Todesdatums