Jenny Schweminski

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Jenny Clara Maria Schweminski (* 15. März 1859 in Posen; † 5. Juni 1937 in Berlin[1]) war eine deutsche Kunstmalerin,[2][3][4][5][6][7] die vor allem Landschaften und Stillleben malte, insbesondere Motive aus der Umgebung von Potsdam, dem Spreewald und dem Harz.[8]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie von
Jenny Schweminski;
Vorfahren aus der Koschneiderei

Jugend und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jenny Schweminski wurde geboren als zweite Tochter des Johannes Schweminski (* 27. Juli 1812 in Lichnau; † 25. Jun. 1878 Posen).[6][5] Johannes Schweminski besuchte das Gymnasium in Konitz und studierte in Breslau Philosophie und Literaturgeschichte. Er war Oberlehrer und später Professor am Königlichen Mariengymnasium in Posen.[5] Seine Familie stammte aus der Koschneiderei in Westpreußen.[5] Jenny Schweminskis Mutter war Helene Florentine Reisiger, Tochter des Kommissionsrates Reisiger aus Posen.[5] Jenny Schweminski hatte eine drei Jahre ältere Schwester, Anna Hedwig Maria Kawerau, geb. Schweminski (* 31. Dez. 1856 Posen; † 23. Jul. 1943 Hamburg), verheiratet mit Rechnungsrat und Reichsbankdirektor Georg Wilhelm Daniel Kawerau in Posen.[9][10][5] Ein Großneffe Jenny Schweminkis, Kurt Willi Behrendt (* 1906 in Berlin-Wedding; † 1975 in Berlin-Tempelhof), arbeitete nebenberuflich ebenfalls als Künstler in Berlin.

Jenny Schweminski war eine Tante 4. Grades des Bischofs von Kulm, Augustinus Johann Rosentreter (1844–1926).[11][12]

Sie studierte in Berlin und Paris.[13]

Leben als Malerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Berlin wohnte sie bis zu ihrem Lebensende in der Wichmanstraße in Berlin-Tiergarten.[14][7] Sie stellte u. a. in der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg in Berlin aus.[15]

Jenny Schweminski war von 1892 bis 1901 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. (VdBK).[16] 1901 wurde sie Mitglied im Berliner Lokal-Verein der Deutschen Kunstgenossenschaft.[4] Sie war weiterhin Mitglied im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft sowie Vorstand im Ring der deutschen Kunstschaffenden.[13]

Aufzeichnungen ihres Neffen Karl Eugen Andreas Schweminski zufolge soll Jenny Schweminski Mitglied der Preußischen Akademie der Künste gewesen sein,[5] was das Historische Archiv der Akademie der Künste jedoch nicht bestätigen konnte.[17]

Jenny Schweminski starb 1937 im Alter von 78 Jahren im Berliner Krankenhaus Westend. Sie war unverheiratet.[1]

Malerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauengasse Danzig, 1887
Flusslandschaft
Weg durch die Felder

Zielgruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jenny Schweminski verkaufte, wie Rechnungen belegen, ihre impressionistischen Gemälde an Fürstenhöfe[5] und Kreuzfahrtschiffe[15].

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fliederstilleben in freier Natur
  • Flusslandschaft[18]
  • Frauengasse Danzig, Aquarell, 47,5 × 31,6 cm (1887)[19]
  • Harzstädtchen, Öl auf Leinwand, 21,9 × 34,6 cm
  • Landschaft mit einem See vor einer Hügelkette, Öl/Leinwand
  • Nelken I[20]
  • Nelken II (vor 1919)[20]
  • Wannsee[18]
  • Waldsee (Öl auf Leinwand, 79 cm × 99,5 cm)
  • Weg durch die Felder, Öl auf Leinwand, 50 × 75 cm (o. J.)[21]
  • Weizenfeld mit Garben[18]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1896[22]
  • 1901[22]
  • 1911 Gemälde-Abteilung der ersten Berliner „Juryfreien Kunstschau“[23]

Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Teil ihrer Gemälde und Aquarelle befand sich im Besitz der Hamburger Familie Schweminski. Ein Großteil dieser Werke ist bei Bombenangriffen 1943 in Hamburg verbrannt.[5] Mindestens vier von Jenny Schweminskis Werken wurden 2010 auf dem deutschen Kunstmarkt gehandelt.[24]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jenny Schweminski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sterbeurkunde Nr. 1413 vom 7. Juni 1937, Standesamt Charlottenburg 3. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 14. März 2021.
  2. Geburtseintrag Jenny Clara Maria Schweminski, kath. KB Posen Nr. 117/1859
  3. Irmgard Wirth: Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Von der Zeit Friedrichs des Großen bis zum Ersten Weltkrieg. Siedler Verlag, 1990, ISBN 3-88680-260-4, ISBN 978-3-88680-260-9.
  4. a b Verein der Berliner Künstlerinnen (Hrsg.): Käthe, Paula und der ganze Rest. Künstlerinnenlexikon. Berlin 1992, ISBN 3-89181-411-9, ISBN 978-3-89181-411-6, S. 156.
  5. a b c d e f g h i Karl Eugen Andreas Schweminski: Die Hamburger Schweminskis. Hamburg 1966 (online).
  6. a b Johann Schweminski, Adresskartei Posen (1912 – 1887), Eintrag Nr. 4
  7. a b Eintrag der Malerin Jenny Schweminski im Berliner Adressbuch 1937
  8. Anton Hirsch: Die bildenden Künstlerinnen der Neuzeit. Stuttgart 1905.
  9. Geburtseintrag Anna Hedwigis, kath. KB Posen Nr. 28/1856
  10. Kawerau, Siegfried: Familie Kawerau durch 333 Jahre, Landsberg a. d. W. 1917, S. 25
  11. Barbara Wolf-Dahm: Neue Deutsche Biographien. Band 22, S. 85 f.
  12. Piotr Nitecki: Biskupi Kościoła w Polsce w Latach. Warschau 2000, ISBN 83-211-1311-7.
  13. a b Dresslers Kunstjahrbuch – ein Nachschlagebuch für deutsche bildende und angewandte Kunst. Dressler-Verlag, Rostock 1906–1913
  14. Wohnanschrift der Malerin auf einer Ausstellungsbeschriftung auf dem Verso des Gemäldes Weg durch die Felder
  15. a b Interview mit Ursula Schweminski, Hamburg, Schwiegertochter eines Neffen 2. Grades der Jenny Schweminski, Karl Schweminski, 2010
  16. Mitgliedsverzeichnis des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. (Memento des Originals vom 20. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archiv-vdbk.de Berlin
  17. Ulrike Möhlenbeck, Leiterin des Historischen Archivs der Akademie der Künste 2011
  18. a b c Bildquelle: Angelika Viets, Berlin-Zehlendorf 2010
  19. Auktionshaus Mehlis (Memento des Originals vom 11. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mehlis.eu
  20. a b Kunstverlag A. Wolpers & Co., Berlin SW 68, J. Schweminski: Nelken I, Nelken II
  21. Bildquelle: Annik Pietsch, Berlin 2010
  22. a b Ausstellungsverzeichnis des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V., Berlin
  23. Schmidtkunz, Hans: Berliner Kunstbrief in: Gesellschaft für Christliche Kunst (hrsg.): Die christliche Kunst, Monatschrift für alle Gebiete der Christlichen Kunst und der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstlegen, 8. Jhg. 1911/1912 in Verbindung mit Gesellschaft für Christliche Kunst München Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst, München
  24. Mailingliste Koschneiderei (Memento des Originals vom 15. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.groups.yahoo.com