Jesús Pareja

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Der Porsche 962 von Brun Motorsport mit dem Jesús Pareja in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1990 am Start war...
...und der Einsatzwagen des Jahres 1991

Jesús Pareja-Mayo (* 6. März 1955 in Guadalajara) ist ein ehemaliger spanischer Autorennfahrer und Motorsportfunktionär.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jesús Pareja begann seine Karriere 1976 im spanischen Tourenwagensport, wo er 1981 die Meisterschaft seines Heimatlandes gewann. Nach einigen Jahren in diversen Markenpokalen – unter anderem wurde er 1983 Gesamtzehnter im Alfasprint European Cup[1] – stieg er 1984 in die Sportwagen-Weltmeisterschaft ein.

1985 gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wo er bis 1997 13-mal in Folge am Start war. Bei Sportwagenrennen feierte in Summe vier Gesamt- und zwei Klassensiege. Sein erster Gesamtsieg gelang ihm beim 360-km-Rennen von Jerez 1986, einem Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres; Partner im Brun-Porsche 962 war Oscar Larrauri[2]. 1994 gewann er das 4-Stunden-Rennen von Paul Ricard[3], das 4-Stunden-Rennen von Jarama[4] und das 1000-km-Rennen von Suzuka[5]. Alle Rennen zählten zur BPR Global GT Series dieses Jahres und seine Teamkollegen im Porsche 911 Turbo S LM waren Bob Wollek, Jean-Pierre Jarier und Dominique Dupuy.

In Le Mans erreichte er beim Debüt 1985 den achten Rang und 1986 mit Joël Gouhier und Oscar Larrauri im Porsche 962 den zweiten Platz im Schlussklassement; das war seine beste Platzierung im Schlussklassement beim 24-Stunden-Rennen in Westfrankreich. 1988 wurde er Siebter und 1994 Achter im Gesamtklassement.

Der Unfall in Montreal 1990[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 480-km-Rennen von Montreal war der achte und vorletzte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1990 und fand Anfang September auf dem Circuit Gilles-Villeneuve statt. Nach knapp einem Renndrittel wurde von einem Jaguar XJR-11 ein Kanaldeckel aus seiner Verankerung gerissen und in die Luft gewirbelt. Der nachfolgende Pareja im von Brun Motorsport gemeldeten Porsche 962C konnte dem Deckel nicht mehr ausweichen; dieser durchschlug die Windschutzscheibe des Porsche und in Folge den Tank. Der Porsche prallte in Fahrtrichtung links in eine Mauer und ging in Flammen auf. Wie durch ein Wunder blieb Pareja bis auf ein paar blaue Flecken so gut wie unverletzt. Obwohl das Cockpit sehr eng war, verfehlte der Kanaldeckel den Fahrer um Millimeter. Rasch eingreifende Streckenposten öffneten die Fahrertür und befreiten den Piloten aus dem brennenden Rennwagen[6].

Nach dem Vorfall beschlossen die Verantwortlichen der FIA alle Kanaldeckel auf Rennstrecken mit öffentlichen Straßenteilen vor den jeweiligen Rennen verschweißen zu lassen.

Motorsportfunktionär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere 1997, arbeitete Pareja viele Jahre im Veranstaltungsmanagement von Motorsportveranstaltungen. Er organisierte die Rennen der International GT Open und war langjähriger Funktionär der Formel-3-Euroserie.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1985 Deutschland Obermaier Racing Porsche 956 Deutschland Jürgen Lässig Belgien Hervé Regout Rang 8
1986 Schweiz Brun Motorsport Porsche 962C FrankreichFrankreich Joël Gouhier Argentinien Oscar Larrauri Rang 2
1987 Schweiz Brun Motorsport Porsche 962C Deutschland Uwe Schäfer Argentinien Oscar Larrauri Ausfall Unfall
1988 Schweiz Repsol Brun Motorsport Porsche 962C Deutschland Uwe Schäfer ItalienItalien Massimo Sigala Rang 7
1989 Schweiz Repsol Brun Motorsport Porsche 962C Schweiz Walter Brun Argentinien Oscar Larrauri Ausfall Motorschaden
1990 Schweiz Brun Motorsport Porsche 962C Schweiz Walter Brun Argentinien Oscar Larrauri Ausfall Motorschaden
1991 Schweiz Repsol Brun Motorsport Porsche 962C Schweiz Walter Brun Argentinien Oscar Larrauri Rang 10
1992 NiederlandeNiederlande Euro Racing Lola T92/10 NiederlandeNiederlande Charles Zwolsman senior NiederlandeNiederlande Cor Euser Ausfall Getriebeschaden
1993 FrankreichFrankreich Jack Leconte Porsche 911 Carrera RSR FrankreichFrankreich Pierre de Thoisy FrankreichFrankreich Jack Leconte Rang 16
1994 FrankreichFrankreich Larbre Compétition Porsche 911 Carrera RSR FrankreichFrankreich Dominique Dupuy SpanienSpanien Carlos Palau Rang 8 und Klassensieg
1995 FrankreichFrankreich Larbre Compétition Porsche 911 GT2 FrankreichFrankreich Érik Comas FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jarier Ausfall Unfall
1996 Deutschland Roock Racing Team Porsche 911 GT2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dominic Chappell FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jarier Ausfall Motorschaden
1997 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pacific Racing Ltd. BRM P301 Chile Eliseo Salazar Finnland Harri Toivonen Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1984 Kremer Racing Kremer CK5 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
13
1985 Obermaier Racing Porsche 956 Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
DNF 7 8 7 8
1986 Brun Motorsport Porsche 962 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
4 10 2 DNF 1 DNF DNF 7
1987 Brun Motorsport Porsche 962 Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
5 7 3 5 DNF 10 9 12 8 DNF
1988 Brun Motorsport Porsche 962 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
DNF 6 DNF 7 5
1989 Brun Motorsport Porsche 962 Japan SUZ Frankreich DIJ Spanien JAR Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Belgien SPA Mexiko MEX
18 13 3 6 4 DNF DNF 7
1990 Brun Motorsport Porsche 962 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich DIJ Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Kanada MOT Mexiko MEX
DNF DNF 7 DNF 11 DNF 12 16 DNF
1991 Brun Motorsport Porsche 962 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Frankreich MAG Mexiko MEX Japan AUT
7 DNF 7 10 7 DNF 8 DNF
1992 Euro Racing Lola T92/10 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich DON Japan SUZ Frankreich MAG
DNF DNF DNF 5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jesús Pareja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alfasprint European Cup 1983
  2. 360-km-Rennen von Jerez 1986
  3. 4-Stunden-Rennen von Paul Ricard 1994
  4. 4-Stunden-Rennen von Jarama 1994
  5. 1000-km-Rennen von Suzuka 1994
  6. 480-km-Rennen von Montreal 1990