Johann Conrad Seekatz

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Johann Conrad Seekatz, Selbstbildnis als Musikant, 1760
Signatur
Johann Conrad Seekatz, Auferstehung (Ausschnitt), Stadtmuseum Grünstadt

Johann Conrad Seekatz (* 4. September 1719 in Grünstadt (Pfalz); † 25. August 1768 in Darmstadt) war ein deutscher Maler.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seekatz, Sohn des Wormser Hofmalers Johann Martin Seekatz (1680–1729) und der Juliana Magdalena Kuhlmann (etwa 1686–1772), malte Gesellschafts- und militärische Szenen, Genrebilder aus dem Bauernleben und Landschaften mit biblischer Staffage im Anschluss an die Niederländer, besonders an Adriaen Brouwer.

Johann Conrad Seekatz wurde von seinem älteren Bruder Johann Ludwig Seekatz (1711–1783) und Philipp Hieronymus Brinckmann in Mannheim im malen angelernt. Johann Conrad Seekatz und sein älterer Bruder beide übernahmen 1747 einen Auftrag zur Dekoration der Orgelempore in der Bergkirche Osthofen, den sie gemeinsam ausführten. Hier schon zeigte sich das große Talent von Johann Conrad. Er schuf in Osthofen seine ersten bedeutenden Bilder eigener Stilrichtung, die jene des Vaters und des älteren Bruders deutlich übertrafen. Letzterer betätigte sich dann in Osthofen weitestgehend auch nur noch als Dekorationsmaler. Bald schon trennten sich ihre Wege und der wesentlich begabtere Johann Conrad entwickelte sich zu einem bedeutenden süddeutschen Künstler der Barockzeit, während der Bruder Johann Ludwig zeitlebens dem mehr handwerklich-ländlichen Stil verhaftet blieb. Die Gemälde der Brüder Seekatz in der Bergkirche Osthofen befanden sich über Jahrzehnte hinweg in einem sehr schlechten Zustand und wurden 2003 unter der Ägide des damaligen Pfarrers Volker Johannes Fey aufwändig restauriert. Darüber verfasste Pfarrer Fey eine detaillierte Dokumentation, die sich im Pfarrarchiv der Gemeinde befindet.[1]

Ab 1753 war Johann Conrad Seekatz als Hofmaler in Darmstadt tätig. Außerdem verkehrte er in Frankfurt am Main mit Goethes Vater und malte dessen Familie. Einige dieser Bilder sind im Frankfurter Goethe-Haus ausgestellt.

Sein Repertoire umfasste kleinformatige religiöse, mythologische und Historienbilder. Seekatz malte aber auch realistische Genrebilder aus dem bürgerlichen Milieu und Landschaften in niederländischer Art.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Louis Katzenstein: Seekatz, Johann Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 574 f.
  • Ludwig Bamberger: Johann Conrad Seekatz. Ein deutscher Maler des 18. Jahrhunderts. Sein Leben und seine Werke. Heidelberg 1916.
  • Ernst Emmerling: Johann Conrad Seekatz. 1719–1768, Leben und Werk. Landau 1991, ISBN 978-3-87629-216-8.
  • Gerhard Kölsch: Die Familie Goethe in Schäfertracht. Entstehung, Form und Wirkung des Gemäldes von Johann Conrad Seekatz. In: Goethezeit – Zeit für Goethe. Auf den Spuren deutscher Lyriküberlieferung in die Moderne. Festschrift für Christoph Perels zum 65. Geburtstag. Herausgeber: Konrad Feilchenfeldt et al., Tübingen 2003, S. 213–228.
  • Gerhard Kölsch: Seekatz, Johann Conrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 145 f. (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Conrad Seekatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zu den Seekatzgemälden in der Bergkirche von Osthofen (Bilder durch Anklicken vergrößerbar)