Johann Conrad Varnbüler

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Johann Conrad Varnbüler (* 1550 in Baden; † 9. März 1609 in Halberstadt) war ein deutscher Jurist und Rat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammbucheintrag Varnbülers 1573 in Heidelberg mit seinem Familienwappen

Varnbühler begann 1567 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wittenberg.[1] Er erhielt 1576 die Einladung zur Promotion zum Dr. beider Rechte an der Universität Basel.[2] Im Staatsdienst von Braunschweig-Wolfenbüttel stieg er zum Fürstlich Braunschweigischen und Bischöflich Halberstädtischen Rat auf.

Am 18. Januar 1594 wurde er vom Lübecker Rat für fünf Jahre gerechnet von Trinitatis des Jahres zum Syndicus der Hansestadt Lübeck bestellt und nahm diese Bestellung auch an. Er konnte sein Amt in Lübeck jedoch nicht antreten, weil er von seinem vorherigen Dienstherrn Herzog Heinrich Julius von Braunschweig entgegen vorherigen Zusagen nicht freigegeben wurde.

1608 war er Mitunterzeichner eines offenen Edikts mit dem Verbot jeder Verbindung mit der Stadt Braunschweig, das auf dem – nur gering besuchten – Kreistag des Niedersächsischen Reichskreises zu Helmstedt am 13. Oktober 1608 beschlossen worden war. Es richtete sich auch namentlich gegen die Hansestädte Bremen und Lübeck, die Braunschweig in dieser Zeit seiner Behauptung gegen die Herzöge von Braunschweig diplomatisch,[3] wirtschaftlich und militärisch über die Hanse unterstützten (Braunschweiger Fehde).[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adamvs Heinricpetri Promotor Candidis Lectoribvs S. : … placuit … Samveli Grynaeo … Decano … sub auspicijs felicibus Rectoratus … D. Felicis Plateri … octo hosce infra nominatos … summo honoris gradu ac titulo … exornare … ; Perage[n]tur hæc … Idibus Nouemb. post horam octauam concione sacra finita. Basileae Rauracorum Ostenii 1576. (= Universitäts Einladung zur juristischen Promotion, Basel, 1576) OCLC 552095441.
  • Georg Hachenbold:[5] Ekphora seu Iusta Funebria Jacobaea, Das ist/ Abfhürung und Leichbegägnüs deß Patriarchen Jacobs/ … erkläret Bey der Christlichen Begräbnüß weiland deß … Herrn Johannis Conradi Vahrenbühlers/ beyder Rechten Doctoris, gewesenen Fürstl. Braunschweigischen/ unnd Bischofflichen/ Halberstättischen alten/ fürnemen Raths: welcher Donnerstags den 9. Martii … entschlaffen/ und … in diesem 1609. Jahr … zu Halberstadt/ zur Erden bestattet worden [et]c. / Durch Georgium Hachenboldum Dienern am wort Gottes daselbsten …. Vogt, Goslar 1609, OCLC 255455386.
  • Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratssekretäre bis zur Verfassungsänderung von 1851. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Band 29, 1938, S. 102, OCLC 558561140.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. immatrikuliert als Johannes Conradus Farenbeulerus aus Marchiobaden
  2. Einladung zur Promotion von Christoph Kellinghausen aus Hamburg, Georg Christoph Greys und Johann Conrad Varnbüler aus Baden, Johannes Hilarsich aus Werther/Westfalen sowie Joachim Buxtrop, Heinrich Zum Broich, Johannes Artopoeus und Magnus Verver aus Westfalen, OCLC 552095441.
  3. Der diplomatisch gewandte Lübecker Ratsherr und sp. Bürgermeister Heinrich Brockes I. reiste 1608 wegen der Braunschweiger Fehde zu Kaiser Rudolf II. nach Prag.
  4. Sowissen/ Als der Hochwürdige/ Durchleuchtige/ Hochgeborne ... Heinrich Julius/ Postulirter Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzog zu Braunschweig und Lüneburgk/ etc. ... zufolge des heiligen Reichs verfasten ExecutionsOrdnung unnd Abschieden uff ... den 13. ... Octobris gen Helmstedt ... beschrieben/ zuberathen ... und zuschliessen/ Was wegen der ... zu Bremen/ Lübeck und sonsten fürgangnen/ etzlicher Hansischen Faction unnd Conspiration ... : Geschehen und geben zu Helmstedt den 14. Octobris Anno 1608.
  5. Georg Hachenbold (1589–1620) war um 1602 als Prediger in Heiligenrode und Sandershausen (später als Pastor in Halberstadt) tätig. Er verfasste mehrere kirchliche Schriften während seiner Amtszeit in Heiligenrode, darunter das „Kriegs Historia Des from[m]en und Gottsfürchtigen Königs Josaphats 2. Para. 20“ oder die „Trostschrifftlein Fur alle Betrübte Christen“, beide herausgegeben im Jahr 1602 durch Scheuer (Cassel)