Johann Garber

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Johann Garber (* 12. August 1947 in Wiener Neustadt, Niederösterreich) ist ein österreichischer bildender Künstler der Art brut.

Biografie und künstlerischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Garber wuchs bei seiner Großmutter und in Jugendheimen auf. Nach der Schulzeit war Garber in unterschiedlichen handwerklichen Bereichen tätig und leistete einen neunmonatigen Militärdienst ab. 1966 kam es zu Garbers erstem Aufenthalt im damaligen NÖ Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie Klosterneuburg. Garbers erste Zeichnungen sind ab dem Jahr 1977 dokumentiert. 1979 entstanden die ersten Werke mit Zeichenfeder und Tusche. 1981 gehörte Garber zu der Gruppe von Patienten, die im Rahmen der Initiative des Psychiaters Leo Navratil in das damalige Zentrum für Kunst- und Psychotherapie in Gugging, zogen. 1982 hatte Garber seine erste Einzelausstellung in der Galerie Heike Curtze in Wien. Gegenwärtig zählt der Künstler zu der Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern des Art/Brut Center Gugging in Maria Gugging. Garbers Werke sind Bestandteil internationaler Sammlungen und Ausstellungen.[1][2] Ein Beispiel ist das Milwaukee Art Museum.[3]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Garber arbeitet mit unterschiedlichsten künstlerischen Medien und Techniken. Er widmet sich Zeichnung, Malerei, Fotografie, der Gestaltung von Objekten und künstlerischen Transformation seiner Umwelt. Darstellungen von paradiesischen Welten finden sich in Garbers mitunter großformatigen und dicht gestalteten Tuschezeichnungen wieder. Im Zentrum seiner Zeichnungen steht dabei die Natur, die sich in Darstellungen von Menschen, Himmelskörpern, Flora und Fauna über seine Blätter ausbreitet. Konträr zum Schwarzweiß seiner Tuschezeichnungen gestaltet Garber mit farbkräftiger Malerei Objekte, die er entweder sammelt und überarbeitet oder ganz selbst herstellt. Das Zusammenwirken dieser gegensätzlichen Schaffensbereiche des Künstlers wird in medienübergreifenden Rauminstallationen erfahrbar.[1][2]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017: johann garber.! bastler und meistermaler, museum gugging, Maria Gugging.[4]
  • 1998: Galerie Altnöder, Salzburg.
  • 1982: Johann Garber, Galerie Heike Curtze, Wien.

Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Feilacher, Strebl Michaela: Johann Garber. In: Raw Vision. The world's leading journal of outsider art, art brut, contemporary folk art, Nr. 5, London / New York 1991, S. 34–37.
  • Johann Feilacher (Hrsg.): Guggging. Die Künstler aus Gugging, Maria Gugging 1993.
  • Leo Navratil: Art Brut und Psychiatrie (Bd. 1) / Die Künstler und ihre Werke. Gugging 1946–1986 (Bd. 2), Kompendium, Brandstätter Verlag, Wien 1999, ISBN 978-3854478768.
  • Johann Feilacher (Hrsg.): Sovären. Das Haus der Künstler in Gugging, Edition Braus, Heidelberg 2004, ISBN 3-89904-127-5.
  • Johann Feilacher (Hrsg.): blug. gugging - ein ort der kunst, Brandstätter Verlag, Wien 2006, ISBN 978-3902510914.
  • Johann Feilacher (Hrsg.): small formats.! Zeichnungen der Künstler aus Gugging, Residenz Verlag, Salzburg 2013, ISBN 978-3701733248.
  • Johann Feilacher (Hrsg.): gugging meisterwerke.!, Residenz Verlag, Salzburg 2014, ISBN 9783701733347.
  • Dankmar Trier: Garber, Johann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 48, Saur, München u. a. 2006, ISBN 3-598-22788-4, S. 514.
  • Johann Feilacher (Hrsg.), Maria Höger, Nina Ansperger: Johann Garber!: Bastler und Meistermaler. Museum Gugging, Residenz Verlag, Salzburg 2017, ISBN 978-3-7017-3438-2
  • Nina Katschnig: Curated by Johann Garber. Katalog zur Ausstellung curated by johann garber, 18. Mai – 20. September 2017, Galerie Gugging [2017]
  • Brigitte Reutner: Art brut aus Gugging. Die Sammlung Leo Navratil und spätere Erwerbungen, Verlag für moderne Kunst, Wien 2017, ISBN 978-3903131842.
  • Nina Ansperger, Johann Feilacher (Hrsg.): gehirngefühl.! kunst aus gugging von 1970 bis zur gegenwart, Residenz Verlag, Salzburg 2018, ISBN 978-3701734504.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Maria Höger: Johann Garber. In: Nina Ansperger, Johann Feilacher (Hrsg.): gehirngefühl.! Kunst aus Gugging von 1970 bis zur Gegenwart. 1. Auflage. Residenz, Salzburg 2018, ISBN 978-3-7017-3450-4.
  2. a b Maria Höger: Achtung hier tut Johann Garber malen und basteln! In: Nina Ansperger, Johann Feilacher (Hrsg.): johann garber.! bastler und meistermaler. 1. Auflage. Residenz, Salzburg 2017, ISBN 978-3-7017-3438-2.
  3. Über Johann Garber, Milwaukee Art Museum, zuletzt aufgerufen am 20. März 2019.
  4. Nina Schedlmayer: Gugging: Die famosen Art-Brut-Künstler Garber und Vondal. In: profil.at. 5. September 2017, abgerufen am 19. März 2019 (deutsch).
  5. Roman Gerold: Zu Besuch bei den Künstlern aus Gugging. In: Der Standard. 2. August 2018, abgerufen am 19. März 2019 (deutsch).
  6. CAROM.! Kunst aus Gugging in der Sammlung Essl. In: Website der Sammlung Essl. Abgerufen am 19. März 2019 (deutsch).