Johann Jacob John

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Johann Jacob John (* 1665; getauft am 24. September 1665 in Lengefeld bei Mühlhausen/Thüringen; † 28. August 1707 in Einbeck) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jacob John begann 1686 seine Lehre als Orgelbauer bei Johann Friedrich Wender in Mühlhausen/Thüringen, die er 1692 mit dem Gesellenbrief abschloss.[1] Nach dem Tod von Andreas Schweimb übernahm er dessen Orgelbauwerkstatt in Einbeck. Er wurde am 25. Februar 1702 „Bürger und Brauer“ in Einbeck und heiratete am 1. März 1702 Anna Catharina Sporleder, die Witwe von Andreas Schweimb.

John und Schweimb standen in Konkurrenz zu Arp Schnitger und seiner Schule. Im Zusammenhang mit dem Weiterbau der Orgel in Riechenberg kam es deswegen sogar zu juristischen Auseinandersetzungen.

„Denn sie sind mir allerseits ohne Ursache feind, und Herr Schnitger will durchaus nicht haben, daß ein anderer als er und seine Creaturen sollen einen Posaunenbaß à 32 Fuß machen, eben als wenn solches mehr Kunst als Mühe und Arbeit verursachte.“[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1701 Hemer St. Peter und Paul
1700–1705 Hardehausen ehemalige Zisterzienserklosterkirche III/P 48 Nach der Säkularisation schenkte die preußische Regierung die Orgel der Gemeinde Lienen. Abbruch durch Orgelbauer Mügge, Osnabrück.
um 1700 Kloster Riechenberg Stiftskirche (abgebrochen) II/P 34 Vollendung der von Schweimb begonnenen Orgelarbeit[3]
1706/07 Brenkhausen St. Johannis I 11 Nur Prospekt erhalten.
1705–1710 Borgentreich St. Johannes Baptist III/P 45 Ergänzung um ein Rückpositiv (14 Stimmen) und ein freies Pedal (8 Stimmen); erhalten[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Aumüller: Gab es Beziehungen der John-Reinecke-Schule zu Johann Patroclus Möller? in: Ars Organi, 49, 2001, S. 70–77
  2. Kaufmann, S. 76
  3. Johann Hermann Biermann, Uwe Pape: Organographia Hildesiensis Specialis von 1738, Nachdruck mit einem Anhang von Uwe Pape. Georg Olms, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-487-13695-0, S. 83–86.
  4. Orgel in Borgentreich, gesehen 18. August 2012.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Aumüller: Johann Jacob John, die Brüder Reinecke und ihre Beziehungen zum Orgelbau in Westfalen und Waldeck. In: Westfälische Zeitschrift. Band 145, 1995, S. 73–128.
  • Gerhard Aumüller: Johann Jacob John. In: Hannelore Reuter (Hrsg.): Barocke Orgelkunst in Westfalen. H. Reuter, Münster 1996, ISBN 3-00-000072-0, S. 106–110.
  • Walter Hans Kaufmann: Andreas Schweimb und Johann Jakob John, zwei Orgelbauer der Barockzeit in Einbeck. In: Einbecker Jahrbuch. Band 29, 1950, S. 69–81.