Johann Konrad Brandenstein

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Johann Konrad Brandenstein (* 1. August 1695 in Kitzingen; † 21. November 1757 in Stadtamhof) war ein Orgelbauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Konrad Brandenstein lernte bei seinem Vater Johann Adam Brandenstein und arbeitete als Geselle in Mainfranken. 1724 heiratete er die Witwe des Orgelbauers Philipp Franz Schleich (* um 1686; † 15. November 1723 in Stadtamhof) und übernahm dessen Werkstatt. Johann Ferdinand Balthasar Stieffell war von 1751 bis 1757 sein Schüler. Sein Werkstattnachfolger war Michael Herberger.

Werkliste (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1725 Rohr Klosterkirche
I/P 14 Prospekt erhalten
1958 Neubau Guido Nenninger (III/P/32), 2006 Neubau Metzler (II/P/29)
Orgel
1726 Metten Kloster Metten
II/P 18 Prospekt erhalten
1988/98 Neubau Sandtner (III/P/43)
1727 Ebermannsdorf Schlosskirche St. Johann Baptist I/P 5 nicht erhalten, Stand 2022: Orgel von Specht (?) um 1847 (I/P/7), 2020 restauriert von Jann → Orgel
1727 Runding, früher Pachling (auch: Perchling) Alte Pfarrkirche St. Andreas I 5[1] Die Orgel dürfte beim Dorfbrand 1849 vernichtet worden sein.
1727 Regensburg Dominikanerkirche
I/P 13 1904 Neubau Binder als Op. 146, II/23, leicht verändert
1728 Weltenburg Klosterkirche
I/P 12 Prospekt und Werk erhalten
Orgel
um 1730 Regensburg Stiftskirche St. Johann
I/P 12 Prospekt erhalten
Orgel
1730 Haindling Mariä Himmelfahrt nicht erhalten, Neubau als Op. 1 von Binder, Nachfolgeinstrument von Weise 2016 nicht mehr spielbar.[2]
1734 Hengersberg Rohrbergkirche
nicht erhalten, Werk von Wilhelm Stöberl 1979 (II/P/23)
1735 Regensburg Franziskanerkloster Regensburg (Minoritenkirche) II/P 20 nicht erhalten bzw. Verbleib nicht geklärt.[3]
1737 Bad Kötzting Mariä Himmelfahrt
II/P 16 2002 Neubau Ferdinand Salomon, Leobendorf bei Korneuburg (AT): II/P/26
1738/48/50 Waldsassen Stiftsbasilika
II/P 37 1989 Neubau Georg Jann (VI/P/103)
Orgel
1740 Berg St. Vitus nicht erhalten, Werk von Michael Weise (1934)
1740 Hellring St. Ottilia
I/P 7 erhalten
1741 Amberg St. Martin II/P 26[4] Standort auf einer Holzempore vor dem Turmbereich, nach 1869 abgebrochen, 1876 Neubau Breil, 1891 Neubau Steinmeyer, 1967 Neubau Walcker.
1743 Raitenhaslach Klosterkirche
II/P 22 Pfeifenwerk fast komplett erhalten.
1904: Umbau durch Martin Hechenberger.
2021: Brandenstein-Orgel „… gefährdet.“[5]
1744 Regensburg Obermünsterkirche II/P 12 Kirche am 13. März 1945 durch Bombentreffer zerstört[6]
1749 Deggendorf Mariä Himmelfahrt
II/P 15 Gehäuse erhalten, 1969 Neubau Friedrich Meier (IV/P/46), 2018/2019 Neubau Orgelbau Vleugels (III/P/41)[7]
um 1750 Grafenau Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
II/P transferiert aus Deggendorf, Hl-Grab-Kirche, Gehäuse erhalten[8], 1973 Neubau Weise (II/P/27)
1751 Amberg Franziskanerkirche
II/P 16 1803 transferiert nach Seligenporten, Mariae Himmelfahrt (Bild). Werk: 1932 Bittner, August Wilhelm Sen. (II/P/23)

[9]

1752 Frauenzell Mariä Himmelfahrt
II/P 15 Nachfolgeinstrument Weise. 2004 Neubau Orgelbau Armin Ziegltrum (II/P/15)[10]
1755 Auerbach Stadtpfarrkirche St. Johann Bap.
II/P 20 1971 Neubau Steinmeyer (II/P/25)
1757 Regensburg Niedermünsterkirche
I/P 12 Prospekt erhalten, 1980 Neubau Guido Nenninger (II/P/33)
undatiert Schnaittenbach St. Vitus
I/P 10 Prospekt erhalten, 1950/74 Neubauten Weise (II/P/25), 2000 Neubau Michael Mattes (II/P/27).

Nur Mettenleiter: 1724[11]. Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bez.A Amberg (1908) S. 119: 1758 (da war Brandenstein aber schon gestorben). Fischer/Wohnhaas: ohne Datierung[12].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Konrad Brandenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laut Auskunft des Staatsarchivs Amberg, unter Hofmark Ebermannsdorf 139 (früher: Appellationsgericht 2404) mit dem Betreff Ausstattung der neu erbauten Schlosskirche zu Ebermannsdorf sind auch Akten zur Orgel Pachling vorhanden. Laut diesen wurde am 15. Juli 1727 mit J.C. Brandenstein eine neue Orgel mit folgender Disposition akkordiert: Principal 4′ (ab F im Prospekt), Octav 2′, Quint 113′, Flöte 4′, Coppel 8′.
  2. Sichtung durch Orgelputzer
  3. Anneliese Hilz: Eine gantz neue Orgel in die Closter Kürchen, in: Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg (2005), Band 145, S. 55–65. Siehe: [1]
  4. Dominicus Mettenleiter: Musikgeschichte der Oberpfalz. Verlag von Fedor Pohl, Amberg 1867, S. 252.
  5. Markus Zimmermann: Wertvolle Pfeifen müssen zur Geltung kommen. Der außergewöhnlich große barocke Pfeifenbestand der Orgel in der ehemaligen Abteikirche Raitenhaslach ist akut gefährdet. Organ – Journal für die Orgel 1– 2021, S. 8.
  6. Peter Schmoll: Luftangriff. MZ Buchverlag Regensburg 1995, ISBN 3-927529-12-5, S. 191
  7. https://vleugels.de/orgel-referenz/deggendorf-mariae-himmelfahrt-hauptorgel/
  8. Brenninger, Orgeln in Altbayern, S. 84
  9. H. Fischer, T. Wohnhaas: "Zur Orgelgeschichte von Seligenporten", in: Historischer Verein von Oberpfalz und Regensburg, 1969, Band 109, Seite 79–92.
  10. Festschrift zur Einweihung der der Orgel, Hrsg. Kath. Pfarrgemeinde Frauenzell 2003
  11. https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10376566?page=270
  12. Der Orgelmacher Johann Konrad Brandenstein (1978). Als erste Orgel ist Rohr genannt, als letzte undatiert Schnaittenbach