Johann Richwin

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Johann Richwin von Broich (von dem Bruch) oder Johannes Reichwein (* vermutlich in Fredeburg oder auf Haus Bruch[1][2] an der Wied;[3][4] † zwischen 1552 und 1556 vermutlich in Bonn) war ein deutscher Jurist, Diplomat und Rat mehrerer Kölner Bischöfe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vogt des Erzbischofs Hermann V. von Wied in Bonn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Richwin stammte aus dem Adelsgeschlecht derer von dem Bruch, das Vögte von Hundem und im 15./16. Jahrhundert Kurkölner Drosten zu Fredeburg stellte.[5][6] Er erwarb das Lizenziat der Rechtswissenschaft und wurde Kurkölner Vogt in Bonn. Der Vogt – mundartlich „de Vaedt“[7] – führte die Oberaufsicht über die Bonner Marktsiedlung.

Im November 1542 bat Richwin im Auftrag des Kölner Erzbischofs Hermann V. von Wied (reg. 1515–1547) beim Straßburger Stadtrat um Urlaub für Martin Bucer nach Kurköln. Es gelang ihm bei dieser Mission nicht, auch Kaspar Hedio für die Mitarbeit bei der Kölner Reformation zu gewinnen.[8] Nach der Ankunft Bucers in Bonn am 14. Dezember 1542 wurde dieser schon am nächsten Tag zu Hermann von Wied in das Jagdschloss Buschhoven gerufen. Am folgenden Tag begleitete Richwin Bucer zurück nach Bonn und überbrachte dem Kapitel bzw. dem Dechanten Adam Richardi († 1551) des Stiftes St. Cassius und Florentius Anweisungen des Erzbischofs.[9] Am 17. Dezember predigte Bucer das erste Mal im Bonner Münster.

Philipp Melanchthon erwähnt Richwin während seines Bonner Aufenthaltes 1543 in Briefen an Petrus Medmann und Hieronymus Schreiber.[10]

1544 vertrat Johann Richwin Kurköln auf dem Reichstag zu Speyer.[11] Neben dem Erzbischof selbst gehörten dort noch u. a. Jakob Omphal und Johannes Gropper zur Kurkölner Delegation.[12] Richwin schrieb aus Speyer an Melanchthon. Melanchthon bat Albert Hardenberg 1545, Richwin einen seiner Briefe zu zeigen.[13]

Diplomatische Missionen nach der Kölner Reformation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende der Kölner Reformation und dem Rücktritt von Erzbischof Hermann V. blieb Johann Richwin im Dienst von dessen Nachfolger Adolf von Schaumburg (reg. 1547–1556). 1547/48 gehörte er zur Kurkölner Gesandtschaft zum Reichstag in Augsburg, dort war er zugleich als Gesandter des Abtes Hermann von Holten von Werden und Helmstedt.[14] Die Kölner Delegation zu diesem Reichstag bestand noch aus Eberhard Billick, Dr. Degenhard Haas, Dr. Anton Hausmann von Namedy († wohl 1562), Lic. legum Caspar Koch genannt Obsopaeus (1513–1555)[A 1][15] und Dr. Hieronymus Einkürn († 1560).[16]

1549 wurde Johann Richwin an den kaiserlichen Hof nach Brüssel gesandt, um Beschwerden des Erzstiftes gegen die Stadt Köln vorzutragen.[17][18] Erzbischof Adolf bevollmächtigte 1550 als Vormund des Prinzen Wilhelm I. von Nassau-Dillenburg-Oranien den Grafen Hermann von Neuenahr und Moers, Hofmeister Claude de Bouton, Herr von Corbaron († 1556), Gottfried Gropper (1507–1571) und Johann Richwein sowie den Siegener Rat Wilhelm Knüttel (1510–1566), sein Mündel im Katzenelnbogener Erbfolgestreit zu vertreten.[19]

1550/51 nahm Johann Richwin als Gesandter Erzbischof Adolfs am Augsburger Reichstag teil. Wiederum vertrat er zugleich Abt Hermann von Holten. Zur Kölner Gesandtschaft gehörten bei diesem Reichstag außerdem Dr. Hieronymus Einkürn, Wilhelm von Breidtbach, Herr zu Boritzheim (Bürresheim) († 1570).[A 2] und Dr. leg. Heinrich Saltzburg (1522–1553).[A 3][20][21] Im Mai 1551 unterzeichneten Richwin und Breidtbach für Kurköln den Nürnberger Abschied über die Ergänzung des Reichsvorrats zur Fortsetzung der Magdeburger Belagerung.[22]

Zum 13. Mai 1552 wurden Johann Richwin und Wilhelm von Breidtbach für Kurköln als Mitglieder einer Gesandtschaft der rheinischen Fürsten zu König Heinrich II. von Frankreich, die am 9. Mai auf einem Fürstentag in Worms zusammengestellt wurde, nach Weissenburg im Elsass gesandt, um sich gegen Angriffe zu verwahren, nachdem dieser Metz besetzt hatte.[23] Das Reichskammergericht bestellte Lic. Johann Reichwein, Lic. Christian von Herschbach († 1562)[A 4] und Dietrich Schnehagen d. Ä.[A 5] 1552 zu Kommissaren in einer Lehensstreitigkeit zwischen Franz Spies von Büllesheim (1490–1553) zu Mozenborn und Burg-Schweinheim und Dietrich von Monreal († 1557) zu Bolheim um einen Hof in Arnoldsweiler bei Düren.[24]

1552 wird Wilhelm von Breidtbach-Bürresheim in einer Bürgschaftserklärung als „Amtmann zu Bonn“ bezeichnet.[25] Er scheint als Untervogt fungiert oder die Funktion von Johann Richwin als Bonner Vogt übernommen zu haben, der gelegentlich ebenfalls als „Amtmann“ (praefectus) bezeichnet worden war.[18]

Zeitgenössische Namensvettern waren der „Nuntius“ des Reichskammergerichtes Hans Reichwin aus Speyer,[2] Johann Richwin († nach 1546), Markvogt zu Diekirch,[26] sowie Lic. jur. Johann Richwin († 1560), Geistlicher und ab 1557 Offizial des Bistums Münster.[27]

Täuferprozess gegen die Witwe Clara von Witzelbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Familie Witzelbach

Johann Richwin von Broich war verheiratet mit Clara von Witzelbach (* 1520/27; † 1565/71), Tochter von Georg (Jörg) von Witzelbach († 1519/27)[A 6][28] und (⚭ II. um 1519) Margarete von Selbach genannt Loe († 1536/46), Erbin von Gevelinghausen.[29] Claras Mutter hatte in zweiter Ehe Jaspar I. Ovelacker († vor 1556) zu Wischlingen[A 7] geheiratet.[30]

Wilhelm († vor 1563) und Dietrich († 1547) von Witzelbach (Witzelnbach) werden als Brüder der Clara Richwein geb. von Witzelbach erwähnt.[4] Ihre Schwester Johanna Witzelbach (Johannette Wisselbach genannt Rump) († nach 1571)[4] war I. mit Arndt Rump († vor 1559) zu Wenne und II. mit Jacob Feudingen verheiratet;[31] ihre Halbschwester Anna Ovelacker († 1571/98) war I. mit Melchior Wrede († vor 1569) zu Mellen und II. mit Johann von der Recke († nach 1571) zu Uentrop verheiratet. Halbbrüder waren Heinrich Ovelacker († vor 1546), Dietrich Ovelacker († 1596/1601) zu Antfeld, verheiratet III. seit 1585 mit Irmgard von der Recke († 1592) zu Heessen, und Jasper II. Ovelacker († 1558) zu Gevelinghausen, seit 1551 verheiratet mit Elisabeth von Syberg (1534–1601) zu Westhofen[A 8][30]

Im Oktober 1561 wurde die alte Vogtin von Bonn, die Witwe Clara Richwin von Broich, geborene von Witzelbach[4] in einem Täuferverhör in Köln beschuldigt, mit ihrer Tochter Täuferversammlungen besucht zu haben.[32] Sie wurde in der Nacht vom 22./23. Juni 1565 in einem Weinberghaus in der Nähe des Bayenturms als eine von insgesamt 59 Personen verhaftet[33][34][35] und gab an, von Bonn aus nächtliche Versammlungen der Täufer (Mennoniten) in Köln besucht zu haben und um 1557/58 von Matthias Cervaes (1536–1565)[36] im Hause des Thomas von Imbroich († 1558; hingerichtet) getauft worden zu sein.[37] Cervaes, der unter den Festgenommenen war, wurde am 30. Juli[7] öffentlich mit dem Schwert hingerichtet (enthauptet).[38] Seine Witwe Adelheid von Tongern wurde am 28. September der Stadt verwiesen.

Weil Clara von Witzelbach aus einer vornehmen Familie stammte, wurde sie auf dem Ehrentor inhaftiert. In den Verhören beklagte sie, dass ihr nach dem Tod ihres Mannes durch Geistliche des Erzbischofs Adolf von Schaumburg schweres Unrecht zugefügt worden sei.[39] Ihr Bruder – gemeint ist wahrscheinlich ihr Halbbruder Dietrich von Ovelacker († 1596/1601) zu Antfeld[A 9] – verbürgte sich für sie,[40] der Vogt von Bonn Wilhelm von Breidtbach zu Bürresheim bat – vergeblich – um Übergabe der Frau, um sie von ihrem Glauben abbringen,[41] der kurkölnische Kanzler Franz Burkhart (* um 1515; † 1584) besuchte sie in der Haft.[42] Anfang August 1565 verwandte sich Graf Hermann von Neuenahr und Moers, der zu diesem Zeitpunkt als Vormund die erbvogteilichen Rechte in Köln wahrnahm, für sie.[34][43] Am 1. Oktober 1565 schließlich wurde Clara von Witzelbach, nachdem sie abgeschworen hatte, aus der Haft entlassen und der Stadt verwiesen.[44] Unter dem Eindruck dieser Ereignisse[7][45] und nach einem vierstündigen theologischen Gespräch mit dem gefangenen Matthias Cervaes am 12. Juli 1565[46] verfasste Georg Cassander eine neue Schrift über die Kindertaufe, die er Graf Hermann von Neuenahr und Moers widmete.[47]

Die Bezeichnung der Bonner Vogtin als „Clara von Witzelbach geborene (oder: genannt) von Fliesteden“[34] beruht auf einer missverständlichen Formulierung der Sekundärliteratur, denn unter den Verhafteten waren auch zwei Frauen aus Fliesteden.

Familie und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kinder von Johann Richwin und seiner Frau Clara von Witzelbach werden 1561 eine Tochter, 1579 eine Tochter und ein Sohn Adolph Richwein († nach 1597)[48] in Köln erwähnt; Vormund ihrer Vettern und Cousinen war Claras (bzw. ihres Mannes) „Vetter“[49] Eberhard (Evert) von Broich (Breech; von dem Bruch),[4][6] der mit Gertrud von Reven zu Lohmar verheiratet war.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Richwin von Broich führte wahrscheinlich auch das von Eberhard von Broich und seinen Töchtern Anna von Bruch (1563–1616), Konventualin in Stift Keppel, und Lucia von Broich († 1627), Äbtissin von Stift Vilich, geführte redende Wappen der ursprünglich nach Haus Bruch bei Kirchhundem benannten Familie der Vögte von Hundem:

Blasonierung: Auf schwarzem, mit goldenen Schindeln belegten Feld ein nach (heraldisch) links springender, goldener Hund.[50]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brief von Johannes Richwinus an Philipp Melanchton aus Speyer vom 16. April 1544 (Abschrift), Archiv der Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale) (Sign. AFSt/H A117, 437–438)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Winckelmann: Die politische Korrespondenz der Stadt Straßburg im Zeitalter der Reformation, Bd. III 1540-1545. Karl J. Trübner, Straßburg 1898, S. 315 Anm. 3
  • Rosemarie Aulinger / Silvia Schweinzer-Burian: Habsburgische und reichsständische Präsenz auf den Reichstagen 1521-1555 (2011) (PDF; 1,0 MB der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften)
  • Mathilde Monge:[51] Des communautés mouvante. Les „sociétés des frères chrétiens“ en Rhénanie du Nord. Juliers, Berg, Cologne vers 1530-1694. (diss. phil. Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne / Göttingen 2011). Boccard, Paris 2015 (Nachdruck als Cahiers d'humanisme et Renaissance 123. Droz, Genf 2021), S. 133, 150–153, 202, 208, 215 und 216 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau), (shs.hal.science)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aus Bielefeld, Pseudonym Julian Magenhorst, Offizial zu Werl, ab 1548 Kurkölner Richter am Reichskammergericht in Speyer.
  2. 1552 Amtmann zu Linz, 1555 Amtmann zu Bonn.
  3. Auch Salzberg, Saltzburger u. ä. aus einer Hamburger Familie; sein Großvater Hinrik Salsborch (* um 1470/75–1534) war 1504 bis 1523 Rat von Karl von Egmond, des Herzog von Geldern, wurde 1524 vom dänischen König Friedrich I. zum Ritter geschlagen und war 1524 bis 1531 Bürgermeister von Hamburg, sein Vater Hinrik Salsborch (* um 1495) immatrikulierte sich 1516 in Köln und heiratete dort.
  4. Aus Gut Heresbach bei Mettmann, Sohn von Peter Heresbach und Drutgin I. Weinsberg, Cousin von Hermann von Weinsberg, Offizial des Hochgerichts des Kölner Erzbischofs, Kanoniker an St. Severin zu Köln und an St. Cassius und Florentius zu Bonn.
  5. 1544/45 Keller des Vestes Recklinghausen, 1548, 1552, 1554–1558, 1562 Zöllner in Bonn.
  6. Verheiratet I. 1508 mit Margarethe von Berninghausen († um 1519).
  7. Er ⚭ II. vor 1546 Anna von Berninghausen († nach 1571), Erbtochter von Antfeld.
  8. Sie ⚭ II. Kaspar von Werminghaus († 1592) zu Klusenstein.
  9. Zu unterscheiden von Dietrich Ovelacker († 1548) zu Goldschmieding, Dietrich von Ovelacker (* um 1553; † 1633) zu Wischlingen (Wysslinck), Grimberg und Hemer, klevisch-märkischer Rat und seit 1592 Drost der Ämter Altena und Iserlohn (Sohn von Jasper II. Ovelacker; Claras von Witzelbach Neffe), und Dietrich Ovelacker († nach 1589) zu Niedernhofen (Nierenhof; Newenhoff) und Leythe.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Speyer als Geburtsort (so Robert Stupperich (Hrsg.): Martini Buceri Opera omnia, Bd. XI/2, Gütersloh: G. Mohn 1960, S. 329) scheidet aus, weil der Namensvetter Johannes (Hans) Reichwin aus Speyer zeitgleich an anderen Orten erwähnt wird.
  2. a b Hans Reichwin wurde 1542 in Speyer als „Nuntius“ des Reichskammergerichtes verpflichtet (vgl. Wolfgang Prange: Vom Reichskammergericht in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich 42), Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2002, S. 79); 1546 war er kaiserlicher Bote in Weinsberg (vgl. Ludwig Friedrich Heyd: Ulrich, Herzog zu Württemberg, Bd. III, Tübingen: Ludwig Friedrich Fues 1844, S. 459).
  3. Vgl. Erwin Katzwinkel: Haus und Herrschaft Bruch. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen (Westerwald) und der angrenzenden Gemeinden (1974), S. 88–93 (online auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Familienforschung Westerwald); die Namen der Verwandten in Prozessakten weisen in diesen Raum.
  4. a b c d e Vgl. Urkunde vom 3. Juni 1559; Vereinigte Westfälische Adelsarchive e. V. (Wenne, Urkunden, Nr. 23); Prozessakten 1579–1582; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 310R, Reichskammergericht - Buchstabe R, A 39a (Altsignatur: R637/2047)).
  5. Vgl. Johann Suibert Seibertz: Geschichte der Edelherren von Grafschaft zu Norderna und ihrer Besitzungen in den Vogteien Grafschaft und Brunscappel. In: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde NF 2 = 12 (1851), S. 163–308, bes. S. 243 (Google-Books).
  6. a b Vgl. Anton Fahne: Die Dynasten, Freiherren und jetzigen Grafen von Bocholtz, Bd. I/1. J. M. Heberle / H. Lempertz, Köln, 1863, S. 107 (Google-Books).
  7. a b c Briefe von Georg Cassander aus Köln an Adolph Bars genannt Olisleger († 1560) in Duisburg vom 24. Juli 1565 und an Cornelius Walter vom 5. August 1565. In: Georgii Cassandri … Opera quae reperiri potuerunt omnia. Epistolae CXVII. et colloquia II. cum Anabaptistis, nunc primum edita. H. Drouart, Paris 1616, ep. CI, S. 1203 (Google-Books), und ep. CIIII, S. 1208 (Google-Books).
  8. Vgl. Otto Winckelmann: Die politische Korrespondenz der Stadt Straßburg im Zeitalter der Reformation, Bd. III 1540-1545. Karl J. Trübner, Straßburg 1898, S. 315 Anm. 3.
  9. Vgl. Josef Niessen, Edith Ennen: Geschichte der Stadt Bonn, Bd. I, F. Dümmler, Bonn 1956, S. 206.
  10. Brief Melanchthons vom 7. Mai 1543 aus Bonn an Petrus Medmann in Köln (CR V, 102 [ed.: „Richvicio“]; MBW Nr. 3237); Brief Melanchthons vom 21. Juli 1543 aus Bonn an Hieronymus Schreiber in Köln (CR V, 148; MBW Nr. 3281); vgl. Brief Melanchthons vom 4. November 1543 aus Wittenberg an Joachim Camerarius in Leipzig (MBW Nr. 3365).
  11. Vgl. Peter Arnold Heuser, Prosopographie der kurkölnischen Zentralbehörden I. Die gelehrten rheinischen Räte 1550-1600. Studien und Karriereverläufe, soziale Verflechtungen. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 66 (2002), S. 264–319, bes. S. 276.
  12. Vgl. Woldemar Harleß (Hrsg.): Bericht des kurkölnischen Rats Jakob Omphalius vom Reichstag zu Speyer (1544). In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins 30 (1894), S. 172–179.
  13. Brief Melanchthons vom 31. März 1545 an Albert Hardenberg (vermutlich in Linz am Rhein): „Richwino des hanc pagellam“.
  14. Vgl. Nikolaus Mameranus: Catalogvs familiae totivs avlae Caesareae … vsq[ue] Augustam Rhetica[m], omniumq[ue] … Anno 1547. & 1548. praesentium. Heinrich Mameranus, Köln 1550, S. 66 und S. 112 (Google-Books).
  15. Vgl. Bengt Christian Fuchs: Die Sollicitatur am Reichskammergericht (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich 40), Köln u. a.: Böhlau 2002, S. 121 Anm. 629.
  16. Auch Aichorn, Ainkhurn, Eychorn, Unicornus u. ä.; aus Nördlingen, 1539 bis 1560 Dechant von St. Andreas und Kanoniker am Kölner Dom.
  17. Instruktion Erzbischof Adolfs von 1549; Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (101.04.01-04 Kurköln II, Akten, 3436).
  18. a b Vgl. Brief von Gerlach Herbst, dem deutschen Sekretär in der Kanzlei von Nassau-Oranien in Breda, an Wilhelm Knüttel vom 19. August 1549 aus Brüssel; Otto Meinardus (Bearb.): Der katzenelnbogische Erbfolgestreit, Bd. II/1. (Veröffentlichungen der Historischen Commission für Nassau 4). Bergmann / Ritter, Wiesbaden 1902, S. 194f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  19. Urkunde vom 23. Februar 1550; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Bestand 170 I Urkunden, Nr. 3933).
  20. Vgl. Hans Nirrheim: Bürgermeister Hinrik Salsborch. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 12 (1908), S. 261–342, bes. S. 299 und 335.
  21. Vgl. Decreta Caesareae Majestatis, Ordinumque Imperij in Comitijs Augustanis, Anni Domini 1551. Martin Rotarius, Löwen 1551, Bl. 25 (Google-Books).
  22. Vgl. Johannes Herrmann (Bearb.): Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen, Bd. V 9. Januar 1551-1. Mai 1552, Berlin: Akademie Verlag 1998, S. 177–179 (Nr. 80).
  23. Vgl. Anton Joseph Weidenbach: Die Freiherren von Breidbach zu Bürresheim. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiöcese Köln 24 (1872), S. 70–125, bes. S. 99 (Google-Books).
  24. Prozessakten, 1548–1592; Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Reichskammergericht, Nr. 5354 - Az. S 2045/7042; vgl. Nr. 2025 - Az. G 581/1806).
  25. Prozessakten, 1551–1553; Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Reichskammergericht, Nr. 926, Az. C 418/1205); vgl. Abschied der Röm. Königl. Majestät und gemeiner Stände auff dem Reichs-Tag zu Augspurg auffgericht, im Jahr 1555 vom 25. September 1555. In: Heinrich Christian von Senckenberg, Johann Jacob Schmauß (Hrsg.): Reichs-Abschiede von dem Jahr 1552. bis 1654. inclusive, Bd. III. Koch, Frankfurt am Main 1747, S. 14–43, bes. S. 40 (Google-Books), u. a.
  26. Vgl. Joseph Kalbersch: Gebrauch und Misbrauch geistiger Getränke, Bd. I. Joseph Anton Schröll, Diekirch 1854, S. 8; Mathias Hardt: Luxemburger Weisthümer als Nachlese zu Jacob Grimm's Weisthümern, V. Bück, Luxemburg 1870, S. 222; François Decker (Hrsg.): Regesten des Archivs der Herren von Bourscheid, Bd. IV 1626-1657. Mit einem Nachtrag zu den Teilen 1 und 2. (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 61). Luxemburg 1993, S. 22 (Nr. 691a).
  27. Vgl. Ludwig Schmitz-Kallenberg: Zur Geschichte des friesischen Offizialats und Archidiakonats der münsterischen Diözese im 16. Jahrhundert. In: Westfälische Zeitschrift 75 (1917), S. 281–296, bes. S. 282f, 285 und 288; Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,4 Die Diözese. (Germania sacra.NF 37,4). Walter de Gruyter, Berlin / New York 2004, S. 115f.
  28. Saynische und Wiedische Vasallen im Westerwald, Adelshof bei Härtlingen; vgl. Hellmuth Gensicke: Zur Geschichte des nassauischen Adels. Die von Witzelbach. In: Nassauische Annalen 76 (1965), S. 192–195.
  29. Vgl. Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter. J. M. Heberle / Heinrich Lempertz, Köln 1858, S. 313 und 343.
  30. a b Vgl. Testament vom 13. Oktober 1571; Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Haus Ermelinghof - Urkunden, Nr. 125); Eheberedung vom 22. Juli 1596 (Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Erwitte - Urkunden, Nr. 181).
  31. Vgl. LWL-Archivamt für Westfalen (Wenne, Urkunden 23 und 26).
  32. Vgl. Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln, meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs, Bd. IV. Schwann, Düsseldorf 1875, S. 809, 817, 821f und 825 (Digitalisat bei OpenLibrary), (Google-Books); ausführlich zum Folgenden Hans Hermann Theodor Stiasny: Die strafrechtliche Verfolgung der Täufer in der freien Reichsstadt Köln 1529 bis 1618. (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 88). Aschendorff, Münster 1962, S. 59–61 (Google-Books).
  33. Eintrag vom 23. Juni 1565; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 22, Blatt 41) bzw. 57 Gefangene (Bestand 30/G Gerichtswesen 210, Turmbuch (Liber captivorum), Blatt 27); Leonard Ennen: Neuere Geschichte der Stadt Köln. Meist aus den Quellen des Stadt-Archivs, Bd. I. L. Schwann, Köln / Neuss 1875, S. 816–825 (Google-Books).
  34. a b c Vgl. Karl Rembert: Die „Wiedertäufer“ im Herzogtum Jülich. R. Gaertner, Berlin 1899, S. 458f und 478f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  35. Hermann von Weinsberg (1518–1597) bei Konstantin Höhlbaum: Das Buch Weinsberg, Bd. II. (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 4). Alphons Dürr, Leipzig 1887, S. 139, spricht von 63 Gefangenen (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  36. Vgl. Eberhard Teufel: Cervaes, Matthias. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 184 (Digitalisat).
  37. Mathilde Monge: Überleben durch Vernetzung. Die täuferischen Gruppen in Köln und am Niederrhein im 16. Jahrhundert. In: Anselm Schubert, Astrid von Schlachta, Michael Driedger (Hrsg.): Grenzen des Täufertums / Boundaries of Anabaptism. (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 20). Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009, S. 214–231, bes. S. 221–225.
  38. Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln, meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs, Bd. IV. Schwann, Düsseldorf 1875, S. 818f.
  39. Eintrag vom 25. Juni 1565; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 45 Reformation, Nr. 17 I, Blatt 1); vgl. Hans Hermann Theodor Stiasny: Die strafrechtliche Verfolgung der Täufer in der freien Reichsstadt Köln 1529 bis 1618. (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 88). Aschendorff, Münster 1962, S. 60 Anm. 401.
  40. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 22, Blatt 48, vgl. Blatt 46).
  41. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 22, Blatt 48).
  42. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 22, Blatt 54).
  43. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 22, Blätt 60; vgl. 66f).
  44. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 22, Blatt 63, vgl. Blätter 60f; Bestand 30/G Gerichtswesen 210, Turmbuch (Liber captivorum), Blatt 32).
  45. Brief von Georg Cassander an den klevischen Kanzler Heinrich Bars genannt Olisleger (* vor 1500; † 1575) vom 11. August 1565. In: Georgii Cassandri … Opera quae reperiri potuerunt omnia. Epistolae CXVII. et colloquia II. cum Anabaptistis, nunc primum edita. H. Drouart, Paris 1616, ep. CV, S. 1209 (Google-Books); vgl. Brevis Expositio de auctoritate consuetudinis universalis baptizandorum infantium & variis ritibus baptismi celebrandi (Cervicornus, Köln 1563) = Ebenda, S. 692–699 (Google-Books).
  46. Acta colloquii in edibus Vicecomitis Coloniae, xii. Iulij, anno Domini M. DLXV. inter Georgium Cassandrum & Matthiam Anabaptistam. In: Georgii Cassandri … Opera quae reperiri potuerunt omnia. Epistolae CXVII. et colloquia II. cum Anabaptistis, nunc primum edita. H. Drouart, Paris 1616, S. 1234–1240 (Google-Books).
  47. Georg Cassander: De Baptismo Infantium (Doctrina catholicae Ecclesiae … explicata 2). Arnold Birckmann, Köln 1565, Vorwort vom 1. September 1565 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  48. Sein „Schwager“ war der Ratsherr Tilman Volkwin (Volckwein); Prozessakten, 1572–1592; Historisches Archiv der Stadt Köln (Best. 310 Reichskammergericht - Buchstabe V, A 30).
  49. Vgl. Otto Graf von Looz-Corswarem, Hellmuth Scheidt (Bearb.): Repertorium der Akten des ehemaligen Reichskammergerichts im Staatsarchiv Koblenz. (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 1). Selbstverlag. der. Landesarchivverwaltung, Koblenz 1957, Nr. 586, S. 95.
  50. Vgl. Heinz Flender, Wilhelm Hartnack: Stift Keppel im Siegerlande 1239 bis 1951, Bd. I. Stift Keppel 1963, S. 356.
  51. Assistant Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Université Fédérale Toulouse Midi-Pyrénées (Université Toulouse–Jean Jaurès).