Johanna Hofer

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Johanna Hofer und Fritz Kortner in Othello (1921)
Grabstätte von Johanna Hofer

Johanna Hofer, gebürtig Johanna Therese Stern (* 30. Juli 1896 in Charlottenburg bei Berlin[1]; † 30. Juni 1988 in München[2]), war eine deutsche Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofer wurde als Tochter des Ingenieurs Georg Stern und seiner Ehefrau Lisbeth, geb. Schmidt, der jüngeren Schwester der Künstlerin Käthe Kollwitz geboren. Ihre Schwestern sind die Schauspielerin Maria Matray und die Tänzerin Katta Sterna. Noch als Schauspielschülerin spielte Johanna Hofer unter Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. 1915 bis 1917 war sie Mitglied des Schauspiels Frankfurt am Main, wirkte an Produktionen Leopold Jessners für die Berliner Staatlichen Schauspiele mit und lernte dort Fritz Kortner kennen, den sie (nach ihrer 1919 geschlossenen und 1921 geschiedenen Ehe mit John Brahm) 1924 heiratete. Nach der Geburt ihrer Kinder 1924 und 1929 zog sie sich vorübergehend von der Bühne zurück.

Nach Attacken der Nationalsozialisten gegen Kortner emigrierte sie 1932 und kam über die Schweiz, Österreich und England 1938 in die USA. Hofer lebte zunächst in New York, seit 1941 in Los Angeles und trat unter anderem in dem Flüchtlingsdrama Another Sun (1940), in Kinofilmen sowie bei Veranstaltungen des Jewish Club auf.

1948 kehrte sie nach Berlin zurück und lebte später in München. Sie spielte unter anderem an den Münchner Kammerspielen (Gräfin Ostenburg in Das Dunkel ist Licht genug, 1955), am Berliner Schillertheater und an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Nach Kortners Tod arbeitete sie weiter intensiv auf Bühnen und im Fernsehen in großen Rollen. Mit ihren Rollen in den Serien Derrick, Der Alte und Die Pawlaks wurde sie einem breiten Publikum bekannt.

Sie ruht auf dem Neuen Teil des Münchner Waldfriedhofes (Grab-Nr. 246-W-23) neben ihrem Gatten.[3]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 416.
  • Stiftung Archiv der Akademie der Künste (Hrsg., Red. Ina Prescher, Stephan Dörschel, Elgin Helmstaedt): Die Kortner-Hofer-Künstler-GmbH. Fürst & Iven, Berlin 2003.
  • C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 310.
  • Klaus Völker: Fritz Kortner. Schauspieler und Regisseur. 2. Auflage, Edition Hentrich, Berlin 1993.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 8.
  • Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 245, ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsregister Standesamt Charlottenburg, Nr. 2547/1896
  2. Sterberegister Standesamt München IV, Nr. 1187/1988
  3. Das Grab von Johanna Hofer. In: knerger.de. Klaus Nerger, abgerufen am 25. September 2018.
  4. Eintrag „Im Reservat“ auf deutsches-filmhaus.de; abgerufen am 5. April 2016