Johannes Lachmann

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Johannes Lachmann, um 1858

Karl Friedrich Johannes Lachmann (* 1. August 1832 in Braunschweig; † 7. Juli 1860 in Bonn) war ein deutscher Agrikulturbotaniker und arbeitete als Lehrer der Naturgeschichte an der königlichen höheren landwirtschaftlichen Lehranstalt[1] in Poppelsdorf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Lachmann war der Sohn des Biologen Heinrich Lachmann. Er studierte Naturwissenschaften an der Universität Göttingen und wurde 1855 an der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin zum Dr. med. promoviert. Ab 1857 war er Dozent für Botanik, Zoologie und Mineralogie an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Poppelsdorf bei Bonn.

Lachmann war ein Schüler der Medizinr Johannes Müller[2] und Rudolf Virchow.[3] Er war der Erste, der die Knöllchen der Leguminosen als bakterienähnliche, physiologisch bedeutsame Organe erkannte. Er vermutete, dass diese Knöllchen die nach dem Anbau von Leguminosen beobachtete Stickstoffanreicherung der Böden bewirken. Seine Veröffentlichung unter dem Titel Ueber Knollen an den Wurzeln der Leguminosen, erschienen 1858 in den „Hausmitteilungen“ der Bonner Landwirtschaftlichen Lehranstalt, blieb jedoch unbeachtet. Lachmann starb bereits 1860. Erst nachdem Hermann Hellriegel im Jahre 1886 die biologische Stickstoffbindung durch Bakterien experimentell nachgewiesen hatte, wurde Lachmanns Beitrag aus dem Jahre 1858 wiederentdeckt und 1891 nochmals in Biedermanns Central-Blatt für Agrikulturchemie abgedruckt.

Lachmann war 1851 in die FreimaurerlogeCarl zur gekrönten Säule“ in Braunschweig aufgenommen worden.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ueber Knollen an den Wurzeln der Leguminosen. In: Landwirthschaftliche Mittheilungen. Zeitschrift der Königlichen höheren landwirthschaftlichen Lehranstalt und der damit vereinigten landwirthschaftlichen Versuchsstation zu Poppelsdorf. Wiegand & Hempel, Berlin 1858, OCLC 310954181. Heft 1, S. 34–52. (= Biedermanns Central-Blatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschaftsbetrieb. Jg. 20, 1891, S. 837–854.)
  • mit René-Édouard Claparède: Études sur les infusoires et les rhizopodes. (deutsch: Über Infusorien und Rhizopoden) Kessmann, Genf 1858–61, OCLC 16156462.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Ulrich: Zur Geschichte der Botanik in Bonn. In: 150 Jahre Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818–1968. Bonner Gelehrte. Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn. Landwirtschaftswissenschaften. Bouvier Verlag und Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1971, S. 71–80.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 831.
  2. J. Pagel, Karl Sudhoff: Einführung in die Geschichte der Medizin, in 25 akademischen Vorlesungen. Karger, Berlin 1915, OCLC 29161217, S. 392 (online (Memento des Originals vom 8. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forgottenbooks.com).
  3. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 449–450, Anm. 236.