Johannes Steininger (Künstler)

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Johannes Steininger (* 26. Juni 1977 in Linz) ist ein österreichischer bildender Künstler und Klangkünstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Steininger absolvierte nach der Pflichtschule von 1992 bis 1996 eine Lehre als Maschinenbauer bei der Firma Ebner in Leonding und arbeitete danach von 1997 bis 2004 als technischer Mitarbeiter (u. a. als Sounddesigner) in etlichen Kultureinrichtungen (ORF OÖ, Theater Phönix, u. a).[1]

Er durchlief ab 2003 verschiedene künstlerische Studiengänge: Zunächst erwarb er 2004 bis 2008 den Bachelor an der Kunstuniversität Linz in der Studienrichtung „Raum- & Designstrategien“.[2] Parallel dazu studierte Steininger ab 2005 auch in den Bereichen akustische Kommunikation, technische Akustik bzw. auditive Architektur an der Technischen Universität Berlin und erwarb einen Master-Abschluss am Institut für Sound Studies der Universität der Künste Berlin,[2] wo er auch eine universitäre Weiterbildung im Teilbereich „Auditive Architektur“ absolvierte.[2]

Steininger belegte auch Kurse beim „Studio for Advanced Music & Media Technology“ an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Einen weiteren akademischen Grad als Master erwarb Steininger an der Kunstuniversität Linz (damals: Institut für Raum und Design) in der Studienrichtung „Raum- & Designstrategien“.

Seit Februar 2021 ist er am Institut für Kunst und Bildung/Design und Technik an der Kunstuniversität Linz als Lehrbeauftragter für das Thema „Arbeiten mit Kunststoff“ tätig.[3]

Werk und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er arbeitet in zwei künstlerischen Bereichen: einerseits „Plastische Arbeiten“, und andererseits „Akustische Arbeiten“, wobei beide Bereiche projektbezogen fallweise ineinander übergehen. Er bestritt bisher Einzelausstellungen und akustische Einzelprojekte sowie ca. Gruppenausstellungen in Deutschland (Berlin, Görlitz, Amberg u. a.), in Österreich (Wien, Linz, Wels, Traun, Leonding, Dornbirn u. a.), sowie auch international in Spanien (Madrid), Kanada (Toronto), Italien (Mailand), oder England (London).

Steininger ist Mitglied des Oberösterreichischen Kunstvereins.[4]

Eines seiner Werke befindet sich in der Kunstsammlung des Landes Oberösterreich.[2]

Plastische Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

No.FAT-BBL1602
No.FAT-BBL1602
Kunst im öffentlichen Raum: Kryptophon von Johannes Steininger, Salzburg 2013
Johannes Steininger im Rahmen der Ausstellung der Universität der Künste Berlin beim Ars-Electronica-Festival in Linz 2012

Für seine Plastiken arbeitet Steininger mit Fabrikaten der Kunststoffindustrie wie PVC oder anderen Kunststoffen. Aus verschweißten luftgefüllten Kunststofffolien erstellt er dann dreidimensionale Folienbilder. Luftdichte Folien bilden die Basis, auf die dünnere Schichten aus Kunststoff in unterschiedlichen Farben und teilweise auch farbig bedruckt oder direkt bemalt aufgeschweißt werden. Das funktioniert mit Hilfe von Hochfrequenztechnik und es entstehen Kammern, die permanent oder temporär mit Luft gefüllt werden können.[5] Oft bilden diese durch Rahmen begrenzten Kunststoff-Objekte bunte Reliefs, die den umgrenzten Flächen eine räumliche Struktur geben.[6] Luft spielt dabei in zweifacher Hinsicht eine Rolle: Einerseits gibt sie den Objekten ihre plastische Form, die über Ventile und Luftpumpen auch verändert und reguliert werden kann, andererseits dient sie der Schallübertragung und Resonanz.

Schon während seiner Studienzeit in Berlin beschäftigte sich Steininger mit den Arbeiten des Künstlers Wilhelm Koch und seinen pneumatischen Objekten. Diese Recherchen hatten Einfluss auf seine Abschlussarbeit an der Universität der Künste Berlin. Ein Besuch in dem von Koch begründeten Luftmuseum in Amberg in der Oberpfalz im Jahr 2012 bestärkte ihn bei seinem Vorhaben, Luft bei seinen plastischen Objekten einzusetzen. Im Sommer 2019 stellte Steininger 69 seiner Objekte unter dem Titel Lineare Buckelarbeiten im Luftmuseum aus.[6]

Akustische Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein künstlerischer Ansatz von Steininger sei nach seiner Angabe die „auditive Atmosphärenkonstruktion“.[7] Steininger beruft sich dabei auf R. Murray Schafer und dessen Konzept der Klanglandschaften.

Steininger, damals noch in Berlin lebend, war sowohl bei der Ausstellung und Installation Tiefenrausch im Jahr 2008, als auch beim Höhenrausch im Jahr 2009 beteiligt. Beim Tiefenrausch ging es neben einer Ausstellung im Aktienkeller um Kunst im öffentlichen Raum. Kanaldeckel wurden durch Röhren ersetzt die bis in Kopfhöhe der vorbeigehenden Menschen reichten. Durch diese Röhren konnte man auf Video- und Klanginstallationen im Untergrund blicken.[8]

Im Jahr 2012 präsentierte Steininger im Rahmen des Ars-Electronica-Festivals in Linz mit der Campus Exhibition des Masterstudiengangs Sound Studies der Berliner Kunstuniversität eigene Werke.[9] Die Verbindung der Universität der Künste Berlin und der Ars Electronica blieb auch in den folgenden Jahren erhalten.

Ausstellungen und Präsentationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (visuell)

Einzelausstellungen
Gruppenausstellungen
  • 2006 „Europe Flagship on Tour“, div. Austellungsorte: Ontario Science Centre, Toronto; Fundación Canal, Madrid; Technisches Museum, Wien
  • 2010 Crack?, Kommunale Galerie Berlin[11]
  • 2017 Linzer Kunst Salon 2017 mit Designsalon[12]
  • 2019 YICCA 2019 - Final exhibition, Centro Culturale Milano[13]
  • 2020 Untitled, Kunstsammlung des Landes Oberösterreich, Ursulinenhof Linz[14]
  • 2020 Kultur braucht Kunst, Schloßmuseum Linz
  • 2021 That’s New – And Needed!, Kunstsammlung des Landes Oberösterreich, Ursulinenhof Linz
  • 2021 New In, Galerie c-art, Dornbirn (Gruppenausstellung).[15]
  • 2021 Bad Art: Hot Air, Manor Place Warehouse, London[16]
  • 2022 Gekaufte Liebe, Not A Gallery, Berlin[17]
  • 2023 Karton - Luft - Plastik (Claudia Dirnbacher, Hubert Ebenberger und Johannes Steininger), Galerie der Stadt Traun[18]

Akustische Projekte und Präsentationen

  • 2010 Lange Nacht der Wissenschaften: Projekt Johannes Steininger (sound-Projekt), Volkswagenbibliothek Berlin, Institut für Akustische Kommunikation, Berlin.
  • 2011 Audiowalks: What the Hell (sound-Installation), Shäxpir Theaterfestival, Linz und Oberösterreich.
  • 2013 RAG DunkTank | Easy Dunker (sound-Installation), Bubble Days,Hafengelände Linz.
  • 2014 Musik zu „Happy Planet“ von Thomas Baum, Theater Phönix, Linz (Sound- und Musikkomposition)[19]
  • 2016 Silk Fluegge – „Rescue“ Eine Performance zur (Un)Möglichkeit der Rettung, Bühnenbild/Musik: Johannes Steininger; aufgeführt im Theater Phönix Linz und im Theaterhaus „Dschungel Wien“.[20]
  • 2020 Komposition für 3 Riesenballons, Galerie des Oö.. Kunstvereins im Ursulinenhof Linz[21]
  • 2021 located spaces, bouncy houses (kombinierte Raum- und Klanginstallation), Shäxpir Theaterfestival, Linz und Oberösterreich.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Atmosphärenkonstruktion – Geräusch- und Klangweltenanalyse, GRIN Verlag, München 2011, ISBN 978-3-656-37370-4
  • mit Barbara Klammer (Fotografin): ART is in the AIR. Inflatables, expanding works of art, air-filled artworks as Inflatables, Berlin 2020: Verlag epubli, ISBN 978-3-7502-7902-5 (Bildband im Selbsverlag).
Beiträge
  • „Projekt“, in: Elsa Prochazka (Hrsg.): Flagship Europe: Raum&designstrategien_on Tour. Space&designstrategies_on Tour, Wien/ New York 2006: Springer Verlag, ISBN 978-3-211-32582-7, S. 175–178 (Beitrag in Katalog).
  • „Objekte“, in: Elsa Prochazka (Hrsg.): food&grid. raum&designstrategien/ space&designstrategies, Linz 2008: Kunstuniversität, ISBN 978-3-901112-49-2 (Beitrag in Sammelband).
  • „Plastikobjekte“, in: Hannes Leopoldseder u. a. (Hg.) The Big Picture. Weltbilder für die Zukunft. Ars Electronica 2012, Berlin 2012: Hatje Cantz Verlag, ISBN 978-3-7757-3434-9 (Beitrag in Katalog).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beiträge
  • Markus Schlagnitweit: Theologische Annäherung an Johannes Steininger „Volumen“, in: kunstzeit Nr. 18 (KHG Linz) Katholische Kirche in Oberösterreich Diözese Linz 2012, auch online.
  • Viktoria Windtner: Victoria windtner zu Johannes Steininger, In: gfk-Magazin (Linz: Oö. Gesellschaft für Kulturpolitik) Nr. 1 (2021), S. 11-17; auch online
  • Wiltrud Hackl: „Man müsste vieles sofort stoppen“, Gespräch mit Wiltrud Hackl, in: gfk-Magazin (Linz: Oö. Gesellschaft für Kulturpolitik), Nr. 2 (2021), S. 21-23; auch online.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johannes Steininger (artist) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Infos zur Bio Johannes Steininger, abgerufen am 13. März 2023.
  2. a b c d JohannesSteininger. In: diekunstsammlung.at. Abgerufen am 21. März 2023.
  3. Team / Lehrende. In: kunstuni-linz.at. 12. Mai 2022, abgerufen am 21. März 2023.
  4. KünstlerInnen. In: ooekunstverein.at. 10. März 2009, abgerufen am 21. März 2023.
  5. Viktoria Windtner: Vom Luftballon zur aufblasbaren Kunst. Cross Over Art von Johannes Steininger. In: gfk-Magazin Nr. 1, (Oö. Gesellschaft für Kulturpolitik, Linz 2021, S. 11-17, abgerufen am 13. März 2023.
  6. a b Peter Geiger: Luftmuseum Amberg: Die Kugelförmigkeit der Luft. In: Oberpfalzmedien, 30. August 2019, abgerufen am 8. März 2023.
  7. Johannes Steininger: Atmosphärenkonstruktion – Geräusch- und Klangweltenanalyse. GRIN Verlag, 2011. ISBN 978-3-656-37370-4
  8. Johannes Steininger beim Tiefenrausch 2008 Offenes Kulturhaus OÖ, abgerufen am 13. März 2023.
  9. Manfred Schweiger: ARS Radio 31.8. 2012 Teil 2, Ars Electronica 2012, Campus UdK, Soundstudies. Akustische Lebensräume – sonische Lebenswelt (Audiofile), Radio FRO, vom 11. September 2012, abgerufen am 18. März 2023.
  10. siehe die Ausstellungsankündigung im artmagazin, abgefragt am 15. März 2023.
  11. Infos zur Ausstellung Crack*, Berlin 2010, abgerufen am 13. März 2023.
  12. Kunstuniversität Linz: Linzer Kunst Salon 2017 mit Designsalon. Abgerufen am 4. Juni 2018..
  13. Infos zur YICCA exhibition Mailand, abgerufen am 13. März 2023.
  14. Bildbericht im dorf-TV, Linz, abgefragt am 16. März 2023.
  15. Bericht in den Vorarlberger Nachrichten online-Ausgabe), abgefragt am 16. März 2023.
  16. Infos zur Ausstellung Hot Air London, abgerufen am 13. März 2023.
  17. Infos zu Johannes Steininger bei notagallery, abgerufen am 13. März 2023.
  18. Ausstellungsankündigung Traun, abgerufen am 13. März 2023.
  19. theater-phönix Happy Planet. Abgerufen am 5. Juni 2018.
  20. Bericht zum Stück „Rescue“, abgerufen am 16. März 2023.
  21. Infos zum Klangprojekt, abgerufen am 14. März 2023.