Johannes Tornikes

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Johannes Tornikes (mittelgriechisch Ἰωάννης Τορνίκης; † nach 1268) war ein byzantinischer Dux und Sebastokrator im späten 13. Jahrhundert.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Tornikes entstammte dem georgischen Adelsgeschlecht der Tornikioi, die seit dem 10. Jahrhundert zur Spitze der byzantinischen Militäraristokratie zählten. Sein Vater war höchstwahrscheinlich Demetrios Komnenos Tornikes. Der Feldherr Konstantin Tornikes war somit sein Bruder; sein gleichnamiger Sohn wurde der Schwiegervater des trapezuntischen Kaisers Michael Komnenos (reg. 1341, 1344–1349).

Über Johannes’ Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Um 1260 erhob ihn Kaiser Michael VIII. in den hohen Rang eines Sebastokrators; dies bezeugt ein kurz nach 1261 geschriebener Brief des hochrangigen Diplomaten und Chronisten Georgios Akropolites, mit dem er in Korrespondenz stand.[1] In den byzantinischen Quellen erscheint Johannes noch einmal 1268, als er unter seinem Sympentheros („Gegenschwieger“) Michael VIII. als Dux des Themas Thrakesion amtierte.[2] Zeitpunkt und Umstände seines Todes sind unbekannt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hélène Ahrweiler: L'Histoire et la Géographie de la région de Smyrne entre les deux occupations turques (1081–1317) (= Travaux et mémoires". Bd. 1). Centre de recherche d'Histoire et Civilisation de Byzance, Paris 1965, S. 149.
  • Wilhelm Blum: Die Werke des Georgios Akropolites. In: Peter Wirth (Hrsg.): Georgios Akropolites (1217–1282). Die Chronik. Übersetzt und erläutert von Wilhelm Blum (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 28). Anton Hiersemann, Stuttgart 1989, ISBN 3-7772-8928-0, S. 14–18.
  • Franz Dölger: Chronologisches und Prosopographisches zur byzantinischen Geschichte des 13. Jahrhunderts. In: Byzantinische Zeitschrift. Bd. 27, 1927, S. 291–320, hier: S. 309.
  • Donald M. Nicol: Constantine Akropolites. In: Dumbarton Oaks Papers. Bd. 19, 1963, S. 249–256, hier: S. 251.
  • Gudrun Schmalzbauer: Die Tornikioi in der Palaiologenzeit. In: Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik. Bd. 18, 1969, S. 121–122.
  • Erich Trapp, Hans-Veit Beyer, Ioannes G. Leontiades, Sokrates Kaplaneres: Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit. 12. Faszikel: Τοβλάταν – Ωράνιος (= Veröffentlichungen der Kommission für Byzantinistik. Bd. 1/12). Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2072-9, S. 19 Nr. 29126.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Blum, Akropolites, S. 17.
  2. Vgl. PLP 12, S. 19.