John Dahlquist

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
John E Dahlquist

John Ernest Dahlquist (* 12. März 1896 in Minneapolis, Minnesota; † 30. Juli 1975 in Fort Lauderdale, Florida) war ein General der US Army im Zweiten Weltkrieg. Er hatte insgesamt das Kommando über drei verschiedenen Divisionen und erreichte den Rang eines Vier-Sterne-Generals.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dahlquist wurde in Minneapolis, Minnesota geboren. Seine Eltern stammten aus Dalsland, Schweden. Er machte seinen Abschluss an der University of Minnesota und diente in der Besatzungsarmee Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg. An der U.S. Army Infantry School lehrte er von 1924 bis 1928. Er graduierte und verließ die Command and General Staff School 1931, er wurde auf die Philippinen versetzt. Zwischen 1935 und 1936 studierte er am Army War College. Er diente im Army General Staff in der Personnel Division nach seinem Abschluss.

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des amerikanischen Kriegseintritts in den Zweiten Weltkrieg wurde er 1942 Assistant Chief of Staff für den Bereich Europa. Im selben Jahr wurde er Assistant Division Commander der 76. Infanterie-Division. 1943 wurde er der erste Kommandeur 70. Infanterie-Division und 1944 Kommandeur der 36. Infanterie-Division.

Seine stärkste Kritik erhielt Dahlquist während des Kommandos der 36. Infanterie-Division. Zu dieser Einheit gehörte das 442nd Infantry Regiment ein Regiment, das sich ausschließlich aus japanischstämmigen Amerikanern zusammensetzte. Dieses Regiment schickte er am 24. Oktober 1944 auf ein Himmelfahrtskommando, um bei St. Die (weiße) amerikanische Soldaten zu befreien – das sogenannte Lost Bataillon.[1] Das 442nd Infantry Regiment hatte Verluste von 800 Mann (inklusive 121 Toten), um 211 Soldaten zu retten[2][3]

Am 8. Mai 1945 ergab sich Hermann Göring der 36. Infanterie-Division[4]. Da Dahlquist fließend deutsch sprach, war er der erste US-Soldat, der Göring vernahm.[5] Pressefotos von Dahlquist, der sich offensichtlich in ungezwungener Atmosphäre mit Göring unterhielt, führten zu Protesten in der amerikanischen Öffentlichkeit[6].

Nach dem Krieg kehrte er in die USA zurück. Er kommandierte die 1. Infanterie Division, das V Corps, die vierte US-Armee, die Army Field Forces. 1954 wurde er Vier-Sterne-General. Er war zum Ende seiner Laufbahn Oberbefehlshaber des Continental Army Command und ging 1956 in den Ruhestand. Er starb 1975 und wurde auf dem Arlington National Cemetery bestattet.[7]

Ehe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dahlquist war mit Ruth D. Dahlquist verheiratet. Beide wurden in Arlington bestattet. Sie hatten einen Sohn Donald John (1932–1993) und zwei Enkel: John William und Donette Ruth.

Orden und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dahlquist wurde 1954 mit einem Master of Arts ehrenhalber durch die University of Minnesota geehrt.[8]

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dahlquists Rolle im Zusammenhang des 442th Regiment wird im Dokumentarfilm The War von Ken Burns dokumentiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kenneth D. Alford: Nazi Plunder: Great Treasure Stories of World War II. Da Capo Press, New York 2003, ISBN 978-0-306-81241-5.
  • Douglas Sterner: Go for Broke. The Nisei Warriors of World War II Who Conquered Germany, Japan, and American Bigotry. American Legacy Historical Press, Clearfield, Utah 2008, ISBN 978-0-9796896-1-1, Kapitel The lost battalion. Rescue in the Vosges Mountains und Kapitel The Vosges Mountains. A different kind of war.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Douglas Sterner: Go for Broke. The Nisei Warriors of World War II Who Conquered Germany, Japan, and American Bigotry. American Legacy Historical Press, Clearfield, Utah 2008, S. 91 und S. 95.
  2. Sterner 2007, S. 70–75.
  3. Christopher C. Meyers: Vosges Mountains (The Lost Battalion). Public Broadcasting Service, archiviert vom Original am 13. Oktober 2007; abgerufen am 1. Juli 2020 (englisch).
  4. Alford 2003, S. 43–46
  5. International: The Fat's in the Fire. In: Time Magazine. 21. Mai 1945, abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch).
  6. Alford 2003, S. 46
  7. John Ernest Dahlquist in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 22. Mai 2019 (englisch).
  8. University of Minnesota Alumni Association