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John Spencer (Snookerspieler)/Erfolge

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John Spencer (1971)

Diese Liste führt die Erfolge des Snookerspielers John Spencer auf. Der Engländer Spencer war von 1967/1968 bis 1994 Profispieler und gewann in dieser Zeit dreimal die Snookerweltmeisterschaft. Des Weiteren siegte er unter anderem einmal beim Masters, ist aber mangels eines Sieges bei der UK Championship nicht Mitglied der sogenannten Triple Crown.

Als Jugendlicher bereits im Snooker erfolgreich, entdeckte Spencer nach mehreren Jahren Abstinenz den Snookersport wieder für sich. Schnell war er einer der führenden britischen Amateure, bis er Ende der 1960er-Jahre unter anderem zusammen mit Ray Reardon Profispieler wurde. Spencer, Reardon und Alex Higgins prägten den Sport in den folgenden Jahren und machten ihn wieder populär. Spencer wurde 1969 und 1971 Weltmeister, konnte aber vor allem bei kleineren Turnieren wie dem Pot Black Erfolge feiern. Bei einem Autounfall 1974 wurde sein Queue zerstört, was seine Spielweise beeinflusste, bei der die Spielballkontrolle mit dem Queue ein wichtiger Bestandteil war. Deshalb verschlechterten sich für einige Zeit seine Ergebnisse. Mit einem neuen Queue kam er aber zu alter Form zurück und gewann das Masters 1975 und die Weltmeisterschaft 1977. Für eine Saison belegte er auch den zweiten Platz der Rangliste. Danach blieben aber Erfolge bei wichtigen Turnieren aus.

Spencers Maximum Break beim Holsten Lager International 1979 hätte mehrere historische Marken setzen können, doch verschiedene zufällige Umstände verhinderten dies. So waren die Taschen des Snookertisches zu groß und damit das Lochen der Bälle einfacher, wodurch eine offizielle Anerkennung des 147er-Breaks ausblieb. Anfang der 1980er-Jahre reichten seine Ergebnisse gerade so noch für einen Platz in den Top 16, ehe seine Form einbrach. Schuld dafür war eine Diplopie als Symptom der Krankheit Myasthenia gravis. Die Behandlung dieser Krankheit verursachte bei ihm psychische Probleme. Mit immer schlechteren Ergebnissen beendete er Anfang der 1990er seine Karriere als Spieler, doch Spencer war bereits als TV-Kommentator und Funktionär tätig. So war er von 1990 bis 1996 Vorsitzender des Weltverbandes. 2003 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert, dessen Behandlung er 2005 einstellen ließ. In den folgenden Monaten schrieb er seine Autobiografie und sammelte Spenden für die Myasthenia Gravis Association. Noch zu Lebzeiten mit zwei Auszeichnungen im Snooker bedacht worden, wurde Spencer einige Jahre nach seinem Tod im Juli 2006 in die Snooker Hall of Fame aufgenommen.

Ranglistenpositionen und Erfolge bei der Triple Crown[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Tabelle zeigt die Ranglistenpositionen von John Spencer während seiner Karriere und das Abschneiden in den Triple-Crown-Turnieren, wobei die jeweiligen Ausgaben der Turniere sowie die jeweiligen Weltranglisten verlinkt sind.[1]

Turnier 1968/
69
1969/
70
1970/
71
1971/
72
1972/
73
1973/
74
1974/
75
1975/
76
1976/
77
1977/
78
1978/
79
1979/
80
1980/
81
1981/
82
1982/
83
1983/
84
1984/
85
1985/
86
1986/
87
1987/
88
1988/
89
1989/
90
1990/
91
1991/
92
1992/
93
1993/
94

Gesamt
TS / TN
WeltranglisteWRL AP
EP
keine Rangliste 6 8 2 4 4 15 14 12 16 13 20 34 28 27 38 55 85 155 297

Triple-Crown-Turniere
UK Championship nicht ausgetragen AF AF AF R1 R1 VF AF R1 R2 AF R1 R1 R1 QR QR

0 / 15
Masters nicht ausgetragen S HF VF HF VF HF HF R1 VF VF

1 / 10
Weltmeisterschaft S HF S F HF AF VF VF S AF AF AF AF AF AF AF R1 R1 QR QR QR QR QR QR

3 / 24

Legende
S Sieger
F Finalist
HF Halbfinalist
VF Viertelfinalist
AF Achtelfinalist
LX Niederlage in der Runde der letzten X
RX Niederlage in Runde X
WR Niederlage in der Wildcardrunde
QR Niederlage in der Qualifikation
NQ Nicht qualifiziert
nicht teilgenommen
keine Weltranglistenplatzierung
n. a. nicht ausgetragen
k. R. keine Rangliste
TS / TN Turniersiege / Teilnahmen
AP Ranglistenposition am Saisonbeginn
EP Ranglistenposition am Saisonende
WRL 
Bis zur Saison 2009/10 wird die Ranglistenplatzierung am Saisonbeginn angegeben, ab der Saison 2010/11 sind die Platzierungen am Saisonbeginn und am Saisonende angegeben.
ET 
Das Turnier war ein Einladungsturnier.
MR 
Das Turnier war ein Minor-ranking-Turnier.
NR 
Das Turnier war ein Non-ranking-Turnier.
PT 
Das Turnier war ein Minor-ranking-Turnier im Rahmen der Players Tour Championship.

Übersicht über die Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Spencer zog bei professionellen Turnieren in 40 Endspiele ein, von denen er 23 für sich entscheiden konnte. Hinzu kommen noch sieben Finalteilnahmen bei wichtigen Amateurturnieren, wobei er hier viermal siegreich war, sowie ein zweiter Platz bei einem Amateurturnier mit Gruppenphase.

Ranglistenturniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Ranglistenturnieren, also solchen Turnieren mit Einfluss auf die Snookerweltrangliste, erreichte Spencer tatsächlich nur einmal ein Endspiel, das er auch gewann. Das lag daran, dass während Spencers Hochphase nur die Snookerweltmeisterschaft ein Ranglistenturnier war und das auch erst ab Mitte der 1970er-Jahre.[2]

Farbbedeutungen: Turnier der Triple Crown

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Sieger 1977 Snookerweltmeisterschaft Kanada Cliff Thorburn 25:21

Einladungsturniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Einladungsturnieren, also Turniere ohne Einfluss auf die Weltrangliste, für die eine Einladung zur Teilnahme notwendig ist, konnte Spencer bei 18 Finalteilnahmen 13 Turniersiege erringen.[3]

Farbbedeutungen: Turnier der Triple Crown

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Finalist 1969 Pot Black Wales Ray Reardon 29:881
Sieger 1970 Pot Black Wales Ray Reardon 88:271
Sieger 1971 Pot Black EnglandEngland Fred Davis 61:401
Finalist 1971 Park Drive 600 Wales Ray Reardon 0:4
Sieger 1973 Park Drive 1000 Nordirland Jackie Rea 3:2
Sieger 1973 Norwich Union Open EnglandEngland John Pulman 8:7
Sieger 1974 Norwich Union Open Wales Ray Reardon 10:9
Sieger 1975 Masters Wales Ray Reardon 9:8
Sieger 1975 Ireland Tournament Nordirland Alex Higgins 9:8
Sieger 1976 Pot Black Nordirland Alex Higgins 69:421
Sieger 1976 Ireland Tournament Nordirland Alex Higgins 5:0
Sieger 1978 Irish Masters Wales Doug Mountjoy 5:3
Sieger 1979 Bombay International Gruppenphase
Sieger 1980 Classic Nordirland Alex Higgins 4:3
Sieger 1980 Australian Masters Nordirland Dennis Taylor unbekannt
Finalist 1981 Australian Masters EnglandEngland Tony Meo 0:3
Finalist 1982 Highland Masters Wales Ray Reardon 4:11
Finalist 1984 Pot Black Wales Terry Griffiths 1:2
1 
Nach Punkten.

Non-Ranking-Turniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei sogenannten Non-Ranking-Turnieren stand Spencer 13 Mal im Finale, wobei er fünf Endspiele für sich entscheiden konnte. Ein Non-Ranking-Turnier ist in etwa ein Turnier, bei dem es für eine Teilnahme keine Einladung braucht, das aber trotzdem keinen Einfluss auf die Weltrangliste hat. Darunter sind im Falle von Spencer auch drei WM-Endspiele.[4]

Farbbedeutungen: Turnier der Triple Crown

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Sieger 1969 Snookerweltmeisterschaft Wales Gary Owen 46:27
Sieger 1971 Snookerweltmeisterschaft AustralienAustralien Warren Simpson 37:29
Finalist 1972 Snookerweltmeisterschaft Nordirland Alex Higgins 32:37
Finalist 1974 Pontins Professional Wales Ray Reardon 9:10
Finalist 1975 Pontins Professional Wales Ray Reardon 4:10
Sieger 1976 Canadian Open Nordirland Alex Higgins 17:9
Sieger 1977 Pontins Professional EnglandEngland John Pulman 7:5
Finalist 1977 Canadian Open Nordirland Alex Higgins 14:17
Finalist 1978 Pontins Professional Wales Ray Reardon 2:7
Sieger 1979 Holsten Lager International EnglandEngland Graham Miles 11:7
Finalist 1979 Limosin International AustralienAustralien Eddie Charlton 19:23
Finalist 1984 Pontins Professional EnglandEngland Willie Thorne 7:9
Finalist 1985 Pontins Professional Wales Terry Griffiths 7:9

Ligen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1970er-Jahren wurden einige Turniere auch als „Liga“ gezeichnet, auch wenn sie nicht sonderlich anders waren als Einladungs- oder Non-Ranking-Turniere. Bei solchen Turniere konnte Spencer sechsmal das Endspiel erreichen, dreimal auch gewinnen.[5]

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Sieger 1971 Park Drive 2000 – Spring EnglandEngland Rex Williams 4:1
Finalist 1971 Park Drive 2000 – Autumn Wales Ray Reardon 3:4
Finalist 1972 Men of the Midlands Nordirland Alex Higgins 2:4
Sieger 1972 Park Drive 2000 – Spring Nordirland Alex Higgins 4:3
Sieger 1972 Park Drive 2000 – Autumn Nordirland Alex Higgins 5:3
Finalist 1979 Forward Chemicals Tournament Wales Ray Reardon 6:9

Teamwettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Teamwettbewerben stand Spencer zwei Mal im Finale, wobei er ein Mal zusammen mit seinen Teamkollegen gewinnen konnte.[6]

Ergebnis Jahr Turnier Teampartner Gegner im Finale Endstand
Finalist 1979 World Challenge Cup EnglandEngland Fred Davis
EnglandEngland Graham Miles
Wales Terry Griffiths
Wales Doug Mountjoy
Wales Ray Reardon
3:14
Sieger 1981 World Team Classic EnglandEngland Steve Davis
EnglandEngland David Taylor
Wales Terry Griffiths
Wales Doug Mountjoy
Wales Ray Reardon
4:3

Amateurturniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei wichtigen Amateurturnieren erreichte Spencer insgesamt sieben Mal ein Endspiel, das er viermal gewinnen konnte, sowie einen weiteren zweiten Platz.[7]

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Sieger 1964 English Amateur Championship – North EnglandEngland George Scott 6:5
Finalist 1964 English Amateur Championship Wales Ray Reardon 8:11
Sieger 1965 English Amateur Championship – North unbekannt
Finalist 1965 English Amateur Championship EnglandEngland Pat Houlihan 3:11
Sieger 1966 English Amateur Championship – North unbekannt
Sieger 1966 English Amateur Championship Wales Marcus Owen 11:5
Zweitplatzierter 1966 Amateurweltmeisterschaft Gruppenphase
Finalist 1974 Pontins Spring Open Wales Doug Mountjoy 4:7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ron Florax: Ranking History For John Spencer. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Chris Turner: Historical World Rankings. Chris Turner’s Snooker Archive, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Februar 2012; abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  2. Ron Florax: Winner Finishes By John Spencer In All Professional 1 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  3. Ron Florax: Winner Finishes By John Spencer In All Professional 5 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By John Spencer In All Professional 5 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Chris Turner: Australian Events: Invitation and Ranking Events. Chris Turner’s Snooker Archive, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. April 2012; abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  4. Ron Florax: Winner Finishes By John Spencer In All Professional 3 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By John Spencer In All Professional 3 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  5. Ron Florax: Winner Finishes By John Spencer In All Professional 4 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By John Spencer In All Professional 4 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  6. Chris Turner: World Cup / World Team Classic / Nations Cup – Team Events. Chris Turner’s Snooker Archive, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2012; abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  7. Ron Florax: Winner Finishes By John Spencer In All Non-professional 9 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By John Spencer In All Non-professional 9 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By John Spencer In All Non-professional 13 Events. CueTracker.net, abgerufen am 6. April 2021 (englisch).