Josef Pröbsting

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Josef Pröbsting (* 5. August 1920 in Münster-Roxel; † 11. Dezember 1992 in Münster) war ein deutscher Dichter und Dolmetscher.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Betrieb seiner Eltern erlernte Pröbsting im Rahmen einer Lehre das Verglaser- und Malerhandwerk.[1] Im Anschluss an die Lehre war er als Gestalter und Maler am Metropol-Theater in Berlin tätig.[1] Während des Zweiten Weltkriegs war Pröbsting als Soldat in Polen, Russland und Frankreich.[1] Im Laufe des Krieges geriet er in Kriegsgefangenschaft in Frankreich sowie den USA.[1] Für die US-Army war er als Dolmetscher tätig.[1] Nach 1945 arbeitete Pröbsting ein Jahr in den USA als Fernfahrer.[1] Anschließend übernahm er den Betrieb seiner Eltern in Münster-Roxel.[1] Seine Meisterprüfung legte er 1949 ab.[1] Um bei der Bundeswehr die Arbeit als Dolmetscher aufnehmen zu können, verpachtete er den Familienbetrieb.[1] An der Bundeswehrhochschule in Bonn und Hamburg erwarb er die Lehrberechtigung.[1] Pröbsting gründete 1959 zwei private Internatsschulen in Münster-Roxel.[1] Durch die Initiative von Pröbsting wurde 1960 die Bürgerkapelle Roxel gegründet.[2] Seit 1960 war Pröbsting als Schiedsmann tätig, wofür er 1985 für 25-jährige Tätigkeit ausgezeichnet wurde.[3] Zudem war Pröbsting Mitglied im Rat der Stadt Münster.[1] Für die CDU war er von 1969 bis 1974 Mitglied des Kreisgemeindetages.[1] Pröbsting wurde für besondere Verdienste des Musiklebens der Stadt Münster geehrt.[1] Zudem wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[1][4]

Als Mundart- und Heimatdichter veröffentlichte Pröbsting Gedichte in Plattdeutscher Sprache.[5] „Mein Ziel ist es, die plattdeutsche Mundart zu fördern und zu erhalten“, erklärte Pröbsting sein schriftstellerisches Engagement.[5] Im Super-8-Format drehte Pröbsting zudem einen Heimatfilm.[6]

Am 11. Dezember 1992 verstarb Pröbsting und wurde auf dem Friedhof in Münster-Roxel beigesetzt.[5]

Der Heimat- und Kulturkreis Roxel e.V. veranstaltet regelmäßig Leseabende in Gedenken an Pröbsting.[5][7][8]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vom Heidorn bis zum Ächterhoek, von Altenroxel bis zum Brock. Bilder, Gedichte und Erzählungen aus Roxel. Münster-Roxel 1987 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Dat Mönsterländske Jaohr. Öhm Hiärm vertellt. Münster-Roxel 1988.
  • Mönsterländske Döönkes un Gedichte von Jägers, Pastörs un Buern. Münster-Roxel 1989.
  • Dat lachende Mönsterland. Met lustige un auk besinnlike Gedichte, Döönkes un Sprüchskes för Jeddereen. Münster-Roxel 1990.
  • Up Visite. Mönsterländske Heimatgeschichte. Münster-Roxel 1991.
  • Mien Mönsterland. Gedichtband in Mönsterländsk Platt. Münster-Roxel 1992.
  • Nachschlagewerk – Niederdeutsche Literatur. Münster 1993.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Josef Pröbsting im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren, abgerufen am 22. Februar 2013
  2. Musikkorps der Freiwilligen Feuerwehr Münster: Die Historie, abgerufen am 22. Februar 2013
  3. Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V.: Personalien – Ehrungen (Memento vom 28. Mai 2014 im Internet Archive) (PDF; 36 kB), in: SchiedsamtsZeitung, 56. Jahrgang 1985, Heft 02, Seite 32a
  4. Josef Pröbsting in der Datenbank Die niederdeutsche Literatur, abgerufen am 25. November 2022
  5. a b c d Westfälische Nachrichten: Erinnerung an Josef Pröbsting: Todestags des beliebten Roxeler Heimatdichters jährt sich zum 20. Mal / Plattdeutscher Abend, Münster-Roxel, Thomas Schubert, 31. Oktober 2012
  6. Westfälische Nachrichten: Ein Abend im Zeichen Josef Pröbstings: Hannes Demming las aus Werken des Heimatdichters vor, Münster-Roxel, Thomas Usselmann, 15. Februar 2013
  7. Westfälische Nachrichten: „Das schöne Münsterländer Platt am Leben halten“: Herdfeuerabend des Roxeler Heimat- und Kulturkreises, Münster-Roxel, Katrin Moser, 3. Dezember 2013
  8. Westfälische Nachrichten: Erinnerung an Josef Pröbsting, Münster/Umgebung, Münster-Roxel, 8. Februar 2013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]